Grit Krüger liest im OPG.23 in Michelstadt
Foto: Pressedienst Veranstalter
MICHELSTADT. - „Mascha und ihre Tochter leben allein. Am Monatsende können sie nicht mehr heizen. Um die Nacht zu überstehen, bauen sie sich eine Höhle aus Decken. Sie fühlen sich gefangen. Doch sie haben einander. Und die kühne Idee eines Auswegs.“
So lautet der Klappentext zu Grit Krügers Debütroman, der 2023 im Berliner Kanon-Verlag erschienen ist und für den sie inzwischen nicht nur den mit 10.000 Euro dotierten Anna-Haag-Preis, sondern auch den mit 5.000 Euro dotierten Förderpreis des Deutschen Literaturfonds erhalten hat.
Grit Krüger wurde 1989 in Erfurt geboren. Sie studierte Komparatistik und Filmwissenschaft in Frankfurt am Main.
Sie bekam Auszeichnungen des Jungen Literaturforums Hessen-Thüringen, war Teilnehmerin am Open Mike 2018 und 2021 und des Klagenfurter Literaturkurses 2019 sowie Stipendiatin der Darmstädter Textwerkstatt 2020, des Förderkreises deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg 2020 und der Bayerischen Akademie des Schreibens 2020/21. Grit Krüger lebt in Ettlingen.
Ebenso, wie Grit Krüger ein Thema unserer Zeit gefunden hat, das vor unser aller Augen auf der Straße liegt, findet sie eine feine, zarte, atmosphärisch dichte Sprache dafür, die beglaubigt, was die Geschichte erzählt – und uns eben deshalb auch so tief und nachhaltig berührt.
Aus vier verschiedenen Perspektiven, mit vier verschiedenen Stimmen erzählt sie davon, was es bedeutet, arm zu sein. Lyrische und surreale Passagen haben da genauso einen Platz wie genau beschriebene kindliche Ängste. Voller Empathie entwirft die Autorin Randexistenzen und erzählt von absurden Ausbruchsfantasien, die plötzlich real werden.
In der Jurybegründung zum Anna-Haag-Preis heißt es: „Grit Krügers lakonische Sprache vermeidet jede Sentimentalität, ohne ihre Figuren zu denunzieren.
Von den signalartigen Überschriften der einzelnen Kapitel über die Verwendung von Leitmotiven wie dem der Seefahrt und eingefügten Chorliedern wie in der griechischen Tragödie bis zu den slapstickartigen Szenen im Pflegeheim beweist die Autorin, dass sie ihr Handwerk beherrscht und dabei über einen eigenen unverwechselbaren Ton verfügt, der nach Meinung der Jury zu großen Erwartungen für ihre weitere literarische Laufbahn berechtigt.“
Moderiert wird die Lesung von Dr. Michael Hüttenberger, ebenfalls Autor und Mitglied der Darmstädter Textwerkstatt. Er hat die Anfänge von „Tunnel“ seit 2021 in den gemeinsamen Textwerkstattdiskursen mitverfolgen können und ist in Kooperation mit dem Kulturamt der Satdt Michelstadt auch Veranstalter der Lesung im „OPG.23- Raum für fantastische Maßnahmen“.
Dieter Weis (sax) sorgt für textpassende musikalische Intermezzi, der Büchertisch wird von der Buchhandlung Schindelhauer betreut.
Grit Krüger liest aus „Tunnel“
Mittwoch, 17. April 2023, 20 Uhr (Einlass 19:30 Uhr), OPG.23, Eingang Mauerstraße 22, 64720 Michelstadt. Moderation: Dr. Michael Hüttenberger, Musikalische Intermezzi: Dieter Weis (sax)
Eintritt: 8 Euro, Vorverkauf Buchhandlung Schindelhauer und Gästeinformation Michelstadt, Reservierung per E-Mail: mail(at)michaelhuettenberger.de oder telefonisch: 06061-74610
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