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„Gerne die Zukunft des Klosters weiter mitgestalten“

Das Köoster Höchst soll nach dem Willen des evangelischen Dekanats Odenwald erhalten bleiben. Archivfoto: Bernhard Bergmann

Dekan Carsten Stein hat vor der Entscheidung der Landessynode eine Stellungnahme verfasst

BAD KÖNIG / HÖCHST. - Kurz vor der Entscheidung der Landessynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) über die Zukunft des Tagungshauses Kloster Höchst hatte der Odenwälder Dekan Carsten Stein noch einmal Stellung genommen.

Stein gehört zu einer Koordinierungsgruppe mit Mitgliedern aus Kirchenverwaltung, den Dekanaten Odenwald und Vorderer Odenwald sowie der Evangelischen Jugend, die in den vergangenen Monaten „intensiv daran gearbeitet hat, das Kloster in kirchlicher Hand und als Tagungsstätte zu erhalten“, wie der Dekan in seiner Stellungnahme schreibt.

Er hofft, dass „die EKHN die Verantwortung für Besitz und Tagungsbetrieb in die Region gibt“. Die Gründung einer entsprechenden gemeinnützigen GmbH, deren Gesellschafter ein ebenfalls noch zu gründender Verein sein könnte, hält der Dekan für die beste Lösung.

Alternativ käme aus seiner Sicht auch eine Verpachtung in Frage; zwei Interessenten hierfür gebe es. Auch dann könne der „gut funktionierende und seit langem bestehende Tagungsbetrieb fortgeführt werden“, und zwar ohne die Verantwortung der Landeskirche, welcher aber dann die geschichtsträchtige Immobilie erhalten bliebe. Zum Gebäudeensemble gehört immerhin unabtrennbar auch die Höchster Ortskirche.

Insgesamt betrachtet, möchte die EKHN nämlich Verantwortung loswerden – geht es doch bei den Überlegungen zum Kloster um Sparmaßnahmen im Rahmen des Zukunftsprozesses ekhn2030. Die Baulast bliebe bei einer Verpachtung bestehen, könnte aber durch die Pachteinnahmen geleistet beziehungsweise unterstützt werden.

Für die schlechteste Lösung hält Dekan Stein einen Verkauf der Immobilie. Auch diese Möglichkeit zu prüfen, hatte die Landessynode bei ihrer Tagung vor knapp einem Jahr beschlossen.

Dass das Gebäude kirchlich-diakonischer Verwaltungssitz werden könnte, hält Stein für ebenfalls nicht wünschenswert, „es wäre doch Unsinn, ein funktionierendes Tagungshaus zugunsten eines reinen Verwaltungssitzes aufzugeben“, erläuterte er in einem Pressegespräch zu seiner Stellungnahme.

Denn selbst wenn ein außerkirchlicher Träger künftig das Tagungshaus als Pächter führen sollte, bestünde weiterhin die Möglichkeit, das Kloster zu nutzen – so, wie es von kirchlichen Gruppen seit Jahrzehnten gerne getan wird; „vielleicht gäbe es ja auch die Möglichkeit, für kirchliche Nutzer besondere Bedingungen auszuhandeln“, überlegt Stein.

Flankiert und mitgetragen fühlt sich der Dekan bei allen bisherigen Überlegungen neben den Mitstreitern aus der Koordinierungsgruppe auch durch eine breite Unterstützung kirchlich und politisch Engagierter; als Beispiele nennt er hier Ortskirchenvorstand, Dekanatssynoden, Fraktionen der Kommune sowie Repräsentanten des Kreises.

Zuletzt erreichte die Kirchenleitung auch eine Anfrage des Hessischen Landtags zum Stand der Dinge beim Thema Kloster Höchst.

„Gerne würde ich – gemeinsam mit anderen – die Zukunft des Klosters weiter mitgestalten“, schreibt Dekan Stein in einem „persönlichen Votum“ innerhalb der Stellungnahme. Das gehe „am besten, wenn die EKHN die Verantwortung für Besitz und Tagungsbetrieb in die Region gibt“.

Jedoch könne er auch das Verpachtungsmodell akzeptieren: „Ich hoffe und bete, dass sich die Synodalen für eine dieser beiden Varianten entscheiden“, schreibt Stein abschließend.

Im Wortlaut ist die Stellungnahme Dekan Steins zu finden unter https://www.evangelisch-im-odenwald.de/stellungnahme_dekan_4-24.pdf