Mut und Zuversicht lenken den Blick
BAD KÖNIG. - Sandra Schultheis ist seit Januar Präses (Vorsitzende der Synode) des Evangelischen Dekanats Odenwald, Pfarrer Carsten Stein hat im April dort das Amt des Dekans übernommen.
„Wir beide haben unsere neuen Ämter in einer Zeit angetreten, die einige Herausforderungen mit sich bringt“, sagt Stein und nennt Pandemie, Krieg, Inflation, Kirchenaustritte.
Viele Krisen quälten und verunsicherten die Menschen gerade. „Und es ist deutlich: Es wird sich manches, woran wir gewöhnt sind, ändern müssen.“
Zum einen, um sich in den Gemeinden vorzustellen, zum anderen aber auch, um eben anstehende Änderungen vor Ort zu besprechen – darum sind Stein und Schultheis derzeit auf einer Tour durch alle 24 Dekanatskirchengemeinden zwischen Wald-Amorbach im Norden und Neckarsteinach im Süden.
„Wir möchten vor Ort erfahren, welche Besonderheiten, ja Schätze es in den einzelnen Gemeinden gibt“, erklärt Sandra Schultheis.
Die bisherigen Besuche hätten ihnen viel Freude gemacht, „und wir sind immer mit guten Ideen, wertvollen Informationen und wichtigen Fragen im Gepäck wieder abgereist“, so die Präses weiter.
Beim Projekt „EKHN2030“, mit welchem die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) die abzusehende Entwicklung in den kommenden knapp zehn Jahren gestalten möchte, geht es um die Bildung von Nachbarschaftsräumen innerhalb des Dekanats.
Deswegen sind Dekan und Präses auch in aller Regel bei gemeinsamen Treffen mehrerer Kirchengemeinden zu Gast – um zu überlegen, wer in Zukunft mit wem enger noch als bislang zusammenarbeiten könnte, über den sprichwörtlichen eigenen Kirchturm hinaus.
Denn manches wird weniger werden – Kirchenmitglieder, Kirchensteuereinnahmen, Pfarrpersonal –, und das hat Folgen, etwa die Reduzierung von Pfarrstellen und des kircheneigenen Gebäudebestands.
„Ziel ist es, als evangelische Kirche im Odenwald zukunfts- und handlungsfähig zu bleiben“, fasst Dekan Stein das prägnant zusammen. Damit die begrenzten Ressourcen an Geld, Kraft, Personal, Gebäuden und Finanzen effektiver eingesetzt werden können, „werben wir für ein besseres Miteinander in der Region“.
Sowohl er als auch Präses Schultheis seien davon überzeugt, dass in der Notwendigkeit der Reformen auch große Chancen lägen. „Ganz bewusst haben wir unsere Ämter deswegen mit viel Mut und Zuversicht angetreten“, betont Stein.