Besuchsverbot für Odenwälder Altenpflegeheime Donnerstag auf dem Prüfstand
Um das Personal und die Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeinrichtungen aber auch in der ambulanten Pflege bei der Arbeit weiterhin ausreichend mit Schutzkleidung versorgen zu können, hatte sich Landrat Frank Matiaske (Mitte) erfolgreich beim Land Hessen für eine Sonderlieferung von Schutzmasken und -kitteln eingesetzt. Den ersten Karton mit dem zusätzlichen Material holte gestern Nicole Ferreira Souto (rechts) vom AWO Wohn- und Pflegeheim in Michelstadt ab. Für die weitere, bedarfsorientierte Verteilung ist Dr. Bernhard Krakowka, Fachbereichsleiter Rettungsdienst / Zentrale Leitstelle (links) verantwortlich. Foto: Saskia Hofmann / Kreisverwaltung
ODENWALDKREIS. - In einem Brief an alle Altenpflegeeinrichtungen des Odenwaldkreises hat Landrat Frank Matiaske die Aufrechterhaltung des Besuchsverbots und das weitere Verfahren erläutert.
Während die hessische Landesregierungen Besuche in Pflegeeinrichtungen seit dem 4. Mai unter Auflagen wieder erlaubt, wurde im Odenwaldkreis eine Verfügung erlassen, die private Besuche von Angehörigen weiterhin ausschließt.
Diese ist noch bis Samstag gültig. „Die hessische Landesregierung kann bei ihren Entscheidungen nicht alle regionalen Besonderheiten berücksichtigen – das liegt in solchen Situationen in der Natur der Sache.
Für die besonders belasteten Einrichtungen im Odenwaldkreis wäre eine Öffnung für Besuche ein völlig falscher Schritt gewesen.
Deshalb haben wir uns entschieden, das bisherigen Besuchsverbot weiter anzuwenden und nur Personengruppen wie zu Beispiel Seelsorger und Ärzte in die Heime zu lassen,“ erklärt Landrat Frank Matiaske die Hintergründe der Entscheidung.
Da das Verbot aber jede Woche, das nächste Mal am Donnerstag, 7. Mai, von der Kreisverwaltung überprüft wird, oder auch eine Klage von Betroffenen oder Angehörigen (bisher ist nichts dergleichen bekannt) jederzeit für eine andere Situation sorgen könne, sind die Heime angehalten, schon jetzt Konzepte zu entwickeln, wie Besuche in Zukunft möglich sein und die Hygieneauflagen erfüllt werden können.
Die Entscheidung, ob bereits am Sonntag auch im Odenwaldkreis Besuche in Altenheimen möglich sein werden, wird den Häusern am Freitag mitgeteilt.
„Mir ist bewusst, dass gerade der Muttertag am 10. Mai ein sehr emotionaler Tag ist. Deshalb werden wir das Für und Wieder dieser Entscheidung besonders genau abwägen,“ betont der Landrat.
Um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Altenpflegeheimen, in Behinderteneinrichtung und in der ambulanten Pflege bei ihrer wichtigen Arbeit zu unterstĂĽtzen, hatte Landrat Frank Matiaske sich bei mehreren hessischen Ministern fĂĽr eine Sonderlieferung mit Schutzkleidung eingesetzt.
Diese erfolgte letzte Woche und das Material wird nun verteilt. Dabei wird der Bedarf der jeweiligen Einrichtung berĂĽcksichtig.
„Da im Odenwaldkreis sehr viele Pflegeeinrichtungen von dem Corona-Virus besonders betroffen sind oder waren, habe ich mich für eine zusätzliche Sonderlieferung eingesetzt.
Das Material ist notwendig, um eine sichere Versorgung der Bewohner in stationären Einrichtungen und der ambulanten Pflege zu gewährleisten. Es freut mich sehr, dass es geklappt hat und danke dem Land Hessen und allen, die daran beteiligt waren sehr dafür,“ so Matiaske.
Anzeige
