Neue Orientierungshilfe bei Betreuung Schwerkranker und Sterbender
Zentrale Rufnummer informiert ĂĽber Palliativ- und Hospizdienste im OdenwaldkreisODENWALDKREIS / ERBACH. - Schwerkranke und sterbende Menschen brauchen viel UnterstĂĽtzung. Im Odenwaldkreis gibt es ein breites Angebot.
Dennoch ist die Verunsicherung in Familien mitunter groß, wenn es um die richtige Form der Betreuung geht: Was genau ist ein stationäres Hospiz? Was leistet die Palliativmedizin, stationär wie ambulant? Wann ist eine ambulante psychosoziale Begleitung durch Hospizdienste sinnvoll?
Fragen wie diese werden ab sofort unter der Telefonnummer 06062 80 960 16 beantwortet. Dieser Anschluss befindet sich im Rotary Hospiz Erbach, welches ohnehin rund um die Uhr besetzt ist, was den aufwendigen Aufbau einer eigenen Hotline nicht notwendig gemacht hat.
Das neue Beratungsangebot ist auf Initiative von Anika Schilder, der Gesundheitsmanagerin des Odenwaldkreises, entstanden.
Dabei kooperieren mehrere Einrichtungen mit dem Kreis: das Rotary Hospiz, die Hospiz-Initiative Odenwald e.V., die Hospizgruppe „Südlicher Odenwald“, das Palliativnetz Bergstraße, die Hospizgruppe der Sozialstation Höchst e.V., der Pflegestützpunkt des Odenwaldkreises und das Gesundheitszentrum Odenwaldkreis.
„Es gibt bei uns bereits viel kompetente Hilfe für schwerkranke und sterbende Menschen“, erläutert Schilder mit Blick auf dieses Netzwerk.
„Ich freue mich sehr, dass es nun die neue Orientierungshilfe gibt.“ In der Betreuung Schwerkranker und Sterbender habe sich in den vergangenen Jahren tatsächlich einiges getan, sagt auch Waltrud Ottiger, die Verwaltungsleiterin des Palliativnetzes Bergstraße.
„Oftmals ist für die Patienten und die Angehörigen, die sich in einer besonderen Lebenslage befinden, aber nicht leicht zu erkennen, was angesagt ist und was in ihrem speziellen Fall konkrete Hilfe bringen kann.“
„Es ist uns allein schon durch unsere tägliche Arbeit mit schwerstkranken Patienten ein großes Anliegen, Menschen in Problemsituationen zu unterstützen“, so Hartmut Hohm, der Leiter des Rotary Hospizes. „Dadurch lag die Lösung mit dem Hospiz als zentrale Anlaufstelle quasi auf der Hand.“
Das Telefon habe als niederschwelliges Angebot eine „Lotsen-Wirkung“, was für die Betroffenen ungeheuer wichtig sei, hebt Ottiger hervor. „Auch für Ärztinnen und Ärzte, die Patienten und deren Angehörigen weiterhelfen wollen, kann dieses Beratungsangebot eine wichtige Hilfe sein“, ergänzt Schilder.
Pfarrer Reinhold Hoffmann, Leiter der Hospizgruppe „Südlicher Odenwald“, sagt für die ambulanten Hospizdienste, sie seien „froh, dass sie mit dem Hospiz- und Palliativnetzwerk den Menschen im Odenwaldkreis eine Anlaufstelle bieten können, die zuverlässig Angebote vermitteln kann“.
Auf das neue Angebot macht ein Faltblatt aufmerksam, das in diesen Tagen an alle relevanten Einrichtungen verschickt wird, zum Beispiel an ambulante Pflegedienste, Hausarztpraxen und Apotheken. Auf der Kreis-Homepage www.odenwaldkreis.de ist es unter der Rubrik „Leben im Odenwaldkreis“, Stichpunkt „Palliativ- und Hospizdienste“ zu finden.