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Bauarbeiten an der Kirche haben begonnen

GesprĂ€che unter Fachleuten: Heinz Hofmann (links) und Tim Petersen, der Juniorchef der gleichnamigen Baufirma aus Eppertshausen, die derzeit in der evangelischen Kirche in LĂŒtzel-Wiebelsbach tĂ€tig ist. Foto: Bernhard Bergmann

LÜTZEL-WIEBELSBACH. - Freilich, es hat lange gedauert, bis die Arbeiten in und an der evangelischen Kirche in LĂŒtzel-Wiebelsbach beginnen konnten.

Corona, Baustoffknappheit sowie die Schwierigkeiten, Handwerksfirmen zu gewinnen, unter anderem. Aber nun ist es so weit.

Im Inneren der Kirche wird gearbeitet, vor allem der Boden wird abgetragen, um eine Fußbodenheizung einbauen zu können und zugleich das Raumklima zu verbessern.

Auch die in die Jahre gekommene Technik des Gotteshauses wird erneuert, im hinteren Bereich soll eine Abtrennung fĂŒr kleinere Gruppen errichtet werden – und nicht zuletzt wird dann auch noch ein Anbau an der SĂŒdseite der Kirche entstehen, in dem unter anderem Sakristei, KĂŒche, Garderobe, behindertengerechte Toiletten und Lager Platz finden.

Vonseiten des Bauausschusses der Kirchengemeinde ist Heinz Hofmann nun oft an der Baustelle anzutreffen.

Er kennt nicht nur die PlĂ€ne fĂŒr die aktuellen Arbeiten seit Anbeginn, sondern war schon Mitte der Sechzigerjahre als Maurerlehrling in dieser Kirche bei der vorigen großen Renovierung dabei.

„Auch damals kam ein neuer Boden rein“, erinnert er sich. Hofmann studierte nach seiner GesellenprĂŒfung als Maurer Architektur und arbeitete dann jahrzehntelang in diesem Beruf, zuletzt bis zu seinem Ruhestand 25 Jahre lang als Architekt des Erbacher Krankenhauses.

Schon als Kind habe er aus dem Fenster seines Zimmers immer auf die Kirche oben auf dem Berg geschaut, erzĂ€hlt Hofmann: eine Jahrzehnte wĂ€hrende Verbindung also – von seiner Seite aus gar lebenslang.

Die Stufe vor dem Altar wird verschwinden, um die Kirche barrierefrei zu machen. Ein neuer Altar und ein Taufstein sowie ein Ambo (Lesepult) kommen dann auch noch dazu – all das soll auch leicht verschiebbar sein, um den Kirchenraum flexibler gestalten zu können.

„Die Altarplatte und der seitherige Taufstein werden an anderen Stellen wiederverwendet werden.“

ZustĂ€ndiger Architekt der ganzen Maßnahme ist der FĂŒrther Arno Klinkenberg, der schon hĂ€ufiger Anbauten an altehrwĂŒrdige Kirchen verantwortet hat, letztlich immer mit dem Ziel, die RaumverhĂ€ltnisse flexibler zu machen und durch Mehrfachnutzung auch effektiver und wirtschaftlicher zu gestalten.

Regen Anteil an seinem „Herzensanliegen Kirchenumbau“ nimmt nach wie vor auch Dekan Carsten Stein, der bis Ende MĂ€rz Pfarrer in LĂŒtzel-Wiebelsbach gewesen und bei den Sitzungen und Planungen weiterhin dabei ist.

DarĂŒber hinaus beteiligt ist auch der Denkmalschutz, der schon bei den Vorplanungen einbezogen war, da im Untergrund durchaus archĂ€ologisch interessante Relikte vorhanden sein oder gar zutage treten könnten.

Weil der sonst ĂŒbliche Zugang zum Friedhof oberhalb der Kirche derzeit wegen der Arbeiten nicht genutzt werden kann, sollten Besucher das Tor unterhalb des Gotteshauses neben dem Kriegerdenkmal nutzen, empfiehlt Heinz Hofmann.

Und er betont: „Mit den Baufirmen ist abgesprochen, dass Arbeiten, die LĂ€rm verursachen, wĂ€hrend Beerdigungen ruhen.“