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Odenwaldkreis kann Klimaschutzmanagement fortsetzen

Viel unterwegs: Klimaschutzmanager Frank Slawik mit einem Elektroauto des Odenwaldkreises an einer Ladestation vor dem Landratsamt in Erbach. Slawik möchte die Elektromobilität im Kreis ausbauen. Foto: Stefan Toepfer/Kreisverwaltung

Bund fördert Stelle weiter + + + Ausbau von Elektromobilität als ein Schwerpunkt

ODENWALDKREIS / ERBACH. - Der Odenwaldkreis kann sein erfolgreiches Klimaschutzmanagement fortsetzen: Das Bundesumweltministerium hat dem Antrag des Kreises zugestimmt und Fördermittel für zwei weitere Jahre bewilligt.

Der zuständige Kreisbeigeordnete Andreas Funken und Klimaschutzmanager Frank Slawik sind mit dieser Entscheidung mehr als zufrieden: „Wir freuen uns über das Vertrauen, das der Bund in unsere Arbeit setzt. Es ist uns zugleich ein Ansporn, in unseren Bemühungen nicht nachzulassen.“ Die zweite Förderperiode beginnt am 1. April dieses Jahres, die erste hatte im April 2015 begonnen. Sie läuft am Samstag (31. März) aus.

Als einen Schwerpunkt für den nun anstehenden Förderzeitraum hat sich Slawik den Ausbau der Elektromobilität im Kreis und dessen Kommunen vorgenommen. „Die nächsten Schritte sind, gemeinsam mit den interessierten Städten und Gemeinden sowie dem Kreis Kooperationsverträge abzuschließen, auf deren Basis Förderungen für neue E-Fahrzeuge als Ersatz für alte Verbrenner beantragt werden können.“

Zudem will Slawik in den nächsten beiden Jahren Immobilienbesitzer für energieeffiziente Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten sensibilisieren, eine Kampagne zum Einbau neuer Heizungsanlagen durchführen und für die Immobilien des Kreises einen Energiebericht verfassen.

Funken rät der Bevölkerung, das Beratungsangebot des Klimaschutzmanagements in Anspruch zu nehmen und unterstreicht das mit einem persönlichen Beispiel: Er fährt ein Elektroauto und baut vor seinem Haus eine eigene Ladestation, die auch andere nutzen können.

„Ich hatte mich bei Frank Slawik über die Errichtung einer solchen halb-öffentlichen Ladestation informiert und erfahren, dass es Fördermöglichkeiten gibt. Das hat mich in meinem Vorhaben bestärkt, eine Ladesäule aufzustellen“, so Funken. „Das Klimaschutzmanagement kann jedermann hilfreiche Hinweise zu diesem wie zu vielen anderen Themen geben.“

Bereits begonnene Projekte will Slawik fortsetzen, etwa den Klimaschutz an Schulen. Hierbei konnten bereits wichtige Erfolge erzielt werden. So wurden auf drei Schuldächern Photovoltaik-Anlagen errichtet, die helfen, CO²-Emissionen zu vermeiden.

An vielen Schulen wurde überdies energiesparende LED-Beleuchtung eingebaut. „Dank spezieller Fördermittel amortisieren sich die Investitionen des Kreises in zwei bis fünf Jahren“, schildert Slawik.

Daneben hat er viel dafür getan, die Bevölkerung für den Klimaschutz zu sensibilisieren. Es gab entsprechende Aktionen in Schulen, aber auch Kampagnen für eine breitere Öffentlichkeit – zum Beispiel zugunsten der Verwendung moderner Leuchtmittel, der Anschaffung energiesparender Haushaltsgeräte und neuer Heizungspumpen. „Klimaschutz sichert nicht nur unsere Zukunft, sondern hilft auch, Geld zu sparen“, hält Slawik fest.

Außerdem wurde für die Liegenschaften des Kreises ein Energiemanagementsystem eingeführt, das hilft Energie zu sparen. Dem Austausch mit anderen Kommunen und der Einwerbung weiterer Fördermittel dient die Mitgliedschaft des Kreises im Programm des Landes Hessen „Hessen aktiv: Die Klima-Kommunen“. Einzigartig in Hessen ist hierbei, dass neben dem Kreis selbst auch alle Städte und Gemeinden teilnehmen.

Slawik zufolge konnten dank der bisherigen vom Klimaschutzmanagement durchgeführten Maßnahmen erwiesenermaßen rund 270 Tonnen CO² eingespart werden. „Hinzu kommen durch das Engagement von Bürgern, zum Beispiel technische Umrüstungen von Heizungen, nachweislich mindestens weitere 200 Tonnen.“

Der Odenwaldkreis hatte sich im Jahr 2013 ein Klimaschutzkonzept gegeben. Zwei Jahre später wurde beim Bau- und Immobilienmanagement des Kreises das Klimaschutzmanagement aufgebaut und dafür eine Stelle zur Verfügung gestellt.

Im Juni 2017 beschloss der Kreistag, das Klimaschutzmanagement weiterzuführen. Zunächst hatte der Bund die Stelle von April 2015 bis Ende März 2018 mit 85 Prozent bezuschusst, in der zweiten Förderperiode, die bis zum Frühjahr 2020 dauert, steuert er 56 Prozent bei.