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Praxis Junior – ein maßgeschneidertes Vermittlungsprojekt für Jugendliche

Erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Kommunalem Job-Center und F+U Rhein-Main-Neckar gGmbH in Michelstadt

ODENWALDKREIS / MICHELSTADT. - „Das passt genau! Ein innovatives, flexibles und erfolgreiches Projekt!“ – so sehen es alle an dieser Maßnahme beteiligten Jugendlichen und Job-Coachs bei der F+U gGmbH und auch die Fallmanager des Kommunalen Job-Centers des Odenwaldkreises.

In Kooperation mit dem Kommunalen Job-Center des Odenwaldkreises hat sich die F+U Rhein-Main-Neckar gGmbH in Michelstadt im Zeitraum von Mai bis Oktober 2017 erneut der Vermittlung von Jugendlichen ohne Ausbildung oder Arbeit angenommen.

Mit innovativem, an die aktuelle Lebenswelt der Jugendlichen angepasstem Konzept ist ein weiterer Durchgang der Maßnahme „Praxis Junior“ zu Ende gegangen. Ziel der Maßnahme war es, die beruflichen und persönlichen Perspektiven junger Menschen bis 25 Jahre zu verbessern und ihnen den Weg in Ausbildung oder Arbeit zu ebnen.

Häufig sind es Jugendliche mit Migrationshintergrund und sprachlichen Defiziten, die in „Praxis Junior“ die Chance bekommen, sich unter professioneller Anleitung weiterzuentwickeln und den Sprung in den Arbeitsmarkt zu schaffen.

Relativ groß ist dabei die Anzahl der Jugendlichen, die entweder gar keinen Schulabschluss haben oder aber, selbst mit Schulabschlüssen, enorme Defizite in fast allen schulischen Bereichen aufweisen.

Vor diesem Hintergrund gilt es deshalb drei zentrale Problematiken anzugehen. Zum einen muss geklärt werden, welche beruflichen Möglichkeiten sich den Jugendlichen, gemessen an deren Fähigkeiten und Kompetenzen, bieten.

Es geht darum, Fragen nach schulischen und persönlichen Basiskompetenzen, nach bisherigen Praktika, nach Fertigkeiten und beruflichen Vorstellungen, nach regionaler Flexibilität und Mobilität aber auch nach gesundheitlichen Einschränkungen zu beantworten.

In einem zweiten Schritt ist es die Aufgabe, Bewerbungsunterlagen so individuell zu erstellen, dass die vorhandenen Stärken der jungen Leute bestmöglich herausgearbeitet werden und die Bewerber somit für regionale Unternehmen interessant werden. Dabei werden die Jugendlichen mit sehr viel Geduld, Einfühlungsvermögen und der nötigen Zeit von den Maßnahmencoachs betreut.

Drittens geht es darum, durch verschiedene Hilfen, beispielsweise über Praktika zur Berufserkundung oder zur persönlichen Präsentation, den beruflichen Einstieg zu erleichtern. Solche Hilfen sind unter anderem vorbereitende Trainings für Vorstellungsgespräche oder Kommunikationsübungen zur Vergrößerung des Sprachschatzes der jungen Menschen.

Um die gesteckten Ziele zu erreichen, gewährt das Konzept von „Praxis Junior“ eine flexible und dynamische Zusammenarbeit mit den Jugendlichen. Soziale Gruppenarbeit zur Nutzung gruppendynamischer Effekte und individuelle Beratung und Betreuung sind innerhalb des Projektes zeitlich flexibel und bedarfsorientiert realisierbar.

Beispielhaft für die Umsetzung des Auftrages in „Praxis Junior“ ist die Erfolgsgeschichte einer jungen Teilnehmerin aus dem ländlichen Raum des Odenwaldkreises. Nach Teilnahme an mehreren, verschiedenen Maßnahmen ohne Vermittlungserfolg, kam die Jugendliche im Mai 2017 zu „Praxis Junior“.

Trotz vieler frustrierender Rückschläge zeigte die 19-Jährige von Beginn an eine beständig positive Einstellung. Kontinuierlich und ohne Fehltage erschien sie in der Maßnahme. Mit Unterstützung des Job-Coachs informierte sich die junge Teilnehmerin über die unterschiedlichsten Berufsfelder, die für eine Bewerbung in Frage kamen.

Basierend auf den Ergebnissen erarbeitete sie professionelle Bewerbungsunterlagen, die ihre Fähigkeiten und Stärken zum Ausdruck brachten. Damit ausgerüstet und hoch motiviert stellte sie sich mehreren regionalen Unternehmen vor und absolvierte verschiedene Praktika. Leider blieb der erhoffte Erfolg zunächst aus.

Durch die kompetente pädagogische Begleitung im Projekt konnte die Motivation der jungen Frau trotzdem aufrechterhalten werden und sie öffnete sich auch für Berufsfelder, für die sie sich persönlich anfangs für nicht geeignet hielt.

Über ein weiteres Praktikum schaffte sie dann den erfolgreichen Einstieg in den Ausbildungsmarkt und nahm im Oktober dieses Jahres eine Ausbildung zur Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk auf.

Mit Unterstützung der Maßnahme „Praxis Junior“ können Jugendlichen die richtigen Weichen gestellt werden, um beruflich Fuß zu fassen, sozial anerkannt und integriert zu sein und zukünftig nicht mehr auf SGB-II-Leistungen angewiesen zu sein. Voraussetzung dafür ist, dass die Teilnehmenden auch eine Perspektive suchen und eine Ausbildung oder Arbeit aufnehmen wollen.

Professionelle Beratung auf Augenhöhe, die unterstützende Begleitung im Prozess der Selbstorientierung, Perspektivplanung und Umsetzung sowie das Vertrauen auf die Selbsthilfemotivation der Teilnehmenden sind dabei ausschlaggebende Gestaltungselemente der Maßnahme und führen zu den angestrebten Erfolgen.

Dieses Projekt wird gefördert aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration.

Fragen zur Maßnahme beantworten die zuständige Verantwortliche im Kommunalen Job-Center Ulrike Schlegel, Telefon: 06062/ 70-1570, E-Mail: u.schlegel@odenwaldkreis.de sowie die Regionalleiterin der F+U Rhein-Main-Neckar gGmbH in Michelstadt, Ursula Schmidt, Telefon: 06061/ 943717, E-Mail: ursula.schmidt(at)fuu.de.