Plötzliche Öffnung für Indoor-Sport
WIESBADEN / FRANKFURT. - Völlig überraschend durften am 9. Mai nach der Ankündigung des hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier neben Outdoor-Sportstätten in Hessen auch Turn- und Sporthallen und seit dem 15. Mai die Fitnessstudios wieder die Türen öffnen.
Dies betrifft auch Turnvereine, die neben ihrem klassischen Angebot in vereinseigenen oder öffentlichen Sportstätten teilweise auch eigene Fitnessbereiche und Kurssysteme vor allem in den Bereichen Yoga, Aerobic, Rehasport und Wirbelsäulengymnastik betreiben.
Was die Öffnung für diese Vereine bedeutet, schildert die Vizepräsidentin des Hessischen Turnverbandes, Heike Schnoor:
„Wir befürworten die Öffnung des Sportangebotes in den Vereinen. Denn für die Mitglieder ist es sehr wichtig, sich wieder in ihrem gewohnten Umfeld zu bewegen.
Der vereinsbasierte Sport ist jedoch eine Begegnungsstätte zum Austausch von sozialen Kontakten – auch wenn dies in der jetzigen Zeit nur mit Abstandsregeln und Hygienevorschriften erlaubt ist.
Aber nach längerer Isolation ist die wöchentliche Sportstunde mit Gleichgesinnten eine willkommene Abwechslung und ein wichtiger Schritt Richtung Normalität und geregelter Wochenrhythmus.
Doch bei aller Euphorie ist es entscheidend, die Vorschriften einzuhalten. Schwierig war es für Vereine in der Vorbereitungszeit, die entsprechenden Hygienekonzepte in den Turn- und Sporthallen zu planen, da die meisten Mitgliedsvereine über keine eigenen Sportstätten verfügen und sich intensiv mit der Kommune absprechen mussten.
Die Vereine, die Kommunen und wir als Verband wurden von der plötzlichen Öffnung sogar überrascht. Aber es braucht ein wenig Zeit und viele kreative Ideen, das Konzept für die Halle, Mitmachende und Trainer*innen umzusetzen.
Aus eigener Erfahrung als Übungsleiterin habe ich mich in dieser Situation entschieden, meine Gymnastikgruppen vorerst im Freien stattfinden zu lassen. Mit ausreichend Abstand und übersichtlicher Teilnehmeranzahl ist es eine gute Möglichkeit den Turnalltag im Verein wieder einkehren zu lassen.
Aber auch das Bewegen in der Halle ist in Kleingruppen unter Einhaltung der Auflagen möglich, wobei die Unbeschwertheit und die Freude dadurch leidet.
Wie schon in der gesamten Covid-19-Zeit ist aber auch dies ein Prozess der Anpassung an die Situation, um Schritt für Schritt in den Trainingsalltag zurückkommen zu können sowie mit viel Spaß an der Bewegung fit und gesund zu bleiben und somit das Immunsystem zu stärken.
Damit das Training in den verschiedenen Turnsportarten geregelt ablaufen kann, hat der Hessische Turnverband ergänzend zu den Vorgaben des Deutschen Turner-Bundes für diese jeweils individuelle Hygieneempfehlungen erarbeitet.
Wir hoffen, damit den Vereinen den sportlichen Wiederbeginn zu erleichtern und mögliche Unsicherheiten auszuräumen.“
Die sportartspezifischen Hygieneempfehlungen sind unter https://www.htv-online.de/vereinsservice/vereinsberatung/informationen-und-hilfen-in-der-corona-zeit/ zu finden.