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Arbeitslosenquote im Odenwaldkreis zum Jahresende 2016 bei 5,1 Prozent

Im SGB II Rückgang der Zahlen, im SGB III Anstieg + + + Job-Center hat weniger Bedarfsgemeinschaften zu betreuen

ODENWALDKREIS. - Deutschlandweit ist die Zahl der Arbeitslosen im Dezember 2016 wie in Wintermonaten üblich angestiegen, jedoch in geringerem Ausmaß als ein Jahr vorher. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum November um 0,1 auf 5,8 Prozent.

In Hessen blieb sie mit 5,0 Prozent konstant – bei einem Anstieg der absoluten Zahlen vom 163.791 auf 166.119. Im Süden des Bundeslandes bewegten sich die Schwankungen von minus 0,1 bis plus 0,1 Prozent.

Letzteres gilt auch für den Odenwaldkreis (Anstieg von 5,0 auf 5,1 Prozent), der damit in Südhessen weiter im Mittelfeld liegt. Hier schneidet der Nachbarkreis Bergstraße mit 3,5 Prozent am besten ab, während der Kreis Groß-Gerau mit 5,9 Prozent die ungünstigste Quote notiert. Im Jahresdurchschnitt lag die Arbeitslosenquote im Odenwaldkreis bei 5,2 Prozent.

Im Dezember 2016 waren für das Kreisgebiet insgesamt 2.615 Personen arbeitslos gemeldet, 38 mehr als noch im November. Werden die beiden Rechtskreise nach den Sozialgesetzbüchern (SGB) II und III getrennt voneinander betrachtet, so entfallen 1.704 auf das SGB II und 911 auf das SGB III.

Zu verzeichnen war im SGB II ein Rückgang um 31 Arbeitslose gegenüber einem Zugang von 69 Personen im SGB III. Die Quote von 5,1 Prozent verteilt sich somit auf 3,3 Prozent im SGB II und 1,8 Prozent im SGB III. Aufgrund der Reduzierung der Arbeitslosenzahl im SGB II sank der Anteil von 67,3 Prozent auf 65,2 Prozent. Er liegt damit um 6,3 Prozent niedriger als im Vorjahr.

Nahezu unverändert blieb die Zahl der arbeitslosen Frauen mit 1.265 gegenüber November (1.263). Im Vergleich zum Dezember 2015 ging sie aber um 49 zurück. Eine geringe Reduzierung gab es zum Jahresende bei der Zahl der jüngeren Erwerbslosen von 15 bis 24 Jahren, und zwar von 294 um vier auf 290.

Das entspricht exakt dem Wert des Vorjahresmonats. Kleiner geworden ist im Dezember die Zahl der arbeitslosen Mitbürger ohne deutschen Pass mit aktuell 814 nach 827 im November. Angewachsen ist die Arbeitslosenzahl in der Gruppe der Älteren ab 50 Jahre – von 941 auf 974.

In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen erfasst, die nicht als arbeitslos im Sinne des Sozialgesetzbuches (SGB) gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsförderung oder kurzfristig erkrankt sind.

Die Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) betrifft derzeit 3.280 Bürgerinnen und Bürgern. Sie hat sich im Vergleich zum Vormonat (3.220) sowie zum Vorjahresmonat (3.191) erhöht. Die Quote liegt mit 6,3 Prozent über der von vor zwölf Monaten (damals 6,1 Prozent) – also um 1,2 Prozent höher als die reine Arbeitslosenquote. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung beträgt aktuell 79,7 Prozent nach 83,0 Prozent Ende 2015.

Im Dezember sind für den Odenwaldkreis nur noch 369 freie Arbeitsstellen gemeldet. Das sind 18,9 Prozent (86 Stellen) weniger als im November und 40,1 Prozent weniger als im Vorjahresmonat (616).

Die offenen Stellen verteilen sich unter den ersten drei Plätzen weiterhin auf die Berufsbereiche Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung (132), gefolgt von Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung (106) sowie Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit (47). Nach Wirtschaftszweigen aufgeschlüsselt sind 94 Arbeitsplätze im Gesundheits- und Sozialwesen frei, 86 in der Zeitarbeit sowie 46 im verarbeitenden Gewerbe.

Das Kommunale Job-Center (KJC) des Odenwaldkreises betreut derzeit insgesamt 2.710 Bedarfsgemeinschaften (BG) – 34 weniger im Vergleich zum Vormonat. Dies ist zudem ein deutlicher Rückgang von 117 im Vergleich zum Ende des Jahres 2015. Zu den BG zählen aktuell 5.888 Personen, unter ihnen 2.968 Frauen und 1.539 Kinder unter 15 Jahren mit Anspruch auf Leistungen nach dem SGB II.

Im Bereich der Agentur für Arbeit in Erbach nahm die Arbeitslosigkeit im Dezember 2016 saisonal bedingt zu. So waren dort nun 911 Odenwälder arbeitslos gemeldet; 69 mehr als im November und 157 mehr als noch im Dezember 2015.

„Durch bereits recht winterliche Temperaturen im November und Dezember sahen sich deutlich mehr Firmen gezwungen, ihre Mitarbeiter vorübergehend zu entlassen als dies im Vorjahr bei sehr milder Witterung notwendig war“, sagte Ute Hoffmann, die Leiterin der Erbacher Arbeits-Agentur. In den nächsten Wochen sei wiederum saison- und witterungsbedingt mit einer weiteren Zunahme der Zahlen zu rechnen.