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Referate und Expertenrat helfen bei Berufsorientierung

Rudolf Burjanko (IVO), Lukas Scharkopf (Podiumsteilnehmer), Gabriele Kleen (Projektleitung Osbit), Joel Barleben (Podiumsteilnehmer), Catharina Bäcker (Moderation), Franziska Helmstetter (Podiumsteilnehmerin), Kemal Civil (Podiumsteilnehmer), Michael Kinstler und Richard Knapp (beide Gymnasium, von links). Foto: Heinz-Peter Aulbach (IVO)

430 angehende Gymnasiasten holen sich beim 18. OSBIT in Michelstadt wertvolle Tipps

ODENWALDKREIS / MICHELSTADT. - Zahlen, von denen jede für etwas anderes steht, und die zusammengenommen für etwas ganz Großes, dies ist die Sache des Vorsitzenden der Industrievereinigung Odenwaldkreis (IVO), Rudolf Burjanko.

Bei seinem jüngsten öffentlichen Auftreten war es die Zahlenkombination 430 – 73 – 50, die eine gewichtige Rolle spielen sollte. 430 angehende Gymnasiasten der Q1-Jahrgangsstufen aus allen vier gymnasialen Oberstufen an Odenwälder Schulen waren am 10. November nach Michelstadt gekommen, um aus einem reichhaltigen Angebot von 73 Referaten ihre Auswahl zu treffen.

Bevor das Hauptprogramm beginnen konnte, strömten an diesem Morgen die jungen Menschen in den großen Saal der Odenwaldhalle, wo Burjanko und der Schulleiter des gastgebenden Gymnasiums, Richard Knapp, in einer kurzen Begrüßung den 18. Odenwälder Studien- und Berufsinformationstag (OSBIT) eröffneten.

Die dritte Zahl 50 stand für das große Interesse derjenigen, die in den Schülerinnen und Schülern potenzielle Mitarbeitende und Studierende von morgen sehen und sich ihretwegen vorbereitet haben.

Mit 50 Referentinnen und Referenten knüpfte der diesjährige OSBIT an die Größenordnung der vorausgegangenen Jahre an, was auch auf die Schülerzahlen zugetroffen hat.

„Sie können sich in 73 Vorträgen über Studienmöglichkeiten, Berufsfelder, Ausbildungsmöglichkeiten und Karrierewege informieren“, fasste Burjanko das eigentliche Anliegen dieser etwas anderen Art von Berufsinformationsmesse zusammen.

Mit seinem ausdrücklichen Dank an die Organisatoren sowie Referentinnen und Referenten betonte er: „Der OSBIT in dieser Form ist für uns kein Lippenbekenntnis, sondern eine Herzensangelegenheit.“ Die Vorträge selbst fanden anschließend in Klassenräumen des benachbarten Gymnasiums statt und dauerten bis in die Nachmittagsstunden hinein.

Auf das in den zurückliegenden Jahren bei Eröffnung übliche Input-Referat wurde dieses Mal verzichtet und anstelle dessen kamen vier Studierende zu Wort. Gerade weil deren Wege nach dem Abitur sehr unterschiedlich verlaufen sind, zeichnete es sich in der kurzweiligen Podiumsdiskussion rasch ab, dass jeder der Diskutanten seinen eigenen Weg zum Erfolg gefunden hat.

Durch die Talkrunde führte mit Catharina Bäcker ebenfalls eine ehemalige Schülerin. Sie studiert in Mainz Theaterwissenschaften und Germanistik und konnte ihr Können bereits als Preisträgerin des von der Sparkasse Odenwaldkreis ausgelobten Wettbewerbs „Realität und Vision“ unter Beweis stellen.

Zum Podium: Franziska Helmstetter hat beim Reifenhersteller Pirelli ein Duales Studium in Maschinenbau absolviert und ist nun in der Reifenentwicklung tätig. Den Weg in die Selbständigkeit hat Joel Barleben bereits während seiner Schulzeit gewagt und damit den Grundstein für seine unternehmerische Laufbahn gelegt.

Zuerst Abitur, dann eine handwerkliche Ausbildung zum Schreiner und erst vor wenigen Monaten mit dem Meisterbrief in der Hand ist Lukas Scharkopf unterwegs. Gefallen an der Welt, in der es hoch hinausgeht, gefunden hat schließlich Kemal Civil. Gesagt, getan.

Der junge Mann hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Fluglotsen bei der Deutschen Flugsicherung begonnen und damit seinen Traum in die Realität eines Arbeitsplatzes gegossen.

Worauf es also ankommt bei der Berufswahl, brachte Scharkopf mit klaren Worten auf den Punkt: „Richtet die Augen nicht in erster Linie nach vermeintlichen Verdienstmöglichkeiten aus, sondern entscheidet euch für einen Beruf, in dem ihr euch mit Herzblut engagieren könnt.“

Das Angebot am Studien- und Berufsinformationstag sparte auch in diesem Jahr keine Branche aus. Wirtschaft, Handwerk, Handel, Dienstleister, Hochschulen und Verwaltung boten ihre Karrierechancen ebenso an wie der Gesundheits- und Sozialsektor, die Rechtwissenschaften und die Bau- und Planungsbranche. Vertreten waren ebenfalls die Bundesagentur für Arbeit sowie die Bundeswehr.

Die Organisation von Seiten der IVO lag in den Händen von Gabriele Kleen; die Abläufe an der Schule wurden von Studiendirektor Michael Kinstler koordiniert. Mit Stolz gab er am Ende der Begrüßung in der Odenwaldhalle den Schülerinnen und Schülern mit auf den Weg, was sie nebenan am Gymnasium an diesem Tag erwartete.

„Die Vielfalt des Angebotes an Vorträgen und damit von vorgestellten Berufsbildern, ist übrigens in dieser Ausprägung ein Novum und in dieser Form im Odenwald einzigartig und auch noch im Umkreis von 100 Kilometern nicht zu finden.“

Wie aufwändig und arbeitsintensiv der kostenlose Service der IVO ist, unterstrich der zweite Vorsitzende Heinz-Peter Aulbach mit den Worten: „Bis zur letzten Minute vor dem OSBIT und auch während des Tages galt es immer wieder flexibel auf kurzfristige Anforderungen zu reagieren. Das ist nur mit so einem über die Jahre gewachsenen Team möglich.“