Pflegeplatzbörse des Odenwaldkreises geht online
Neues Angebot hilft Angehörigen, schneller einen Pflegeplatz zu findenODENWALDKREIS / ERBACH. - Landrat Frank Matiaske hat mit der elektronischen Freischaltung den Startschuss für ein neues Onlineangebot der Kreisverwaltung gegeben: eine Pflegeplatzbörse, die Bürgerinnen und Bürgern im Odenwaldkreis die Suche nach freien Pflegeplätzen für ihre Angehörigen erleichtert und gleichzeitig Transparenz über freie Plätze im Kreisgebiet schafft.
Zu erreichen ist die Seite über den Link https://pflegeplatzboerse.odenwaldkreis.de beziehungsweise über die Seite des Pflegestützpunts auf der Homepage des Kreises www.odenwaldkreis.de (unter „Leben/Lernen/Arbeiten“ und dann unter „Pflegestützpunkt“).
In der Pflegeplatzbörse tragen die Pflegeinrichtungen im Odenwaldkreis ihre freien Plätze ein und halten die Angaben aktuell. Es sind Kontaktdaten hinterlegt, so dass Pflegeplatzsuchende die Heime direkt anrufen können.
Landrat Matiaske und Susanne Gerhardt vom Pflegestützpunkt zufolge bietet die neue Seite eine wichtige Hilfe. „Betroffene Angehörige müssen oft von heute auf morgen eine Vielzahl von Dingen regeln.
Die Pflegeplatzbörse soll in dieser Situation eine spürbare Entlastung sein“, hebt Matiaske hervor. „Es gibt immer wieder Krisensituationen, in denen schnell ein Pflegeplatz benötigt wird“, sagt auch Gerhardt.
„Das belastet vor allem Angehörige stark. Mit der Pflegeplatzbörse steigt nun die Chance, schneller einen geeigneten Pflegeplatz zu finden."
Der Pflegestützpunkt hatte bereits in seinem letztjährigen Bericht darauf hingewiesen, dass sich die Suche nach Pflegeplätzen, vor allem für Kurzzeitpflege, zunehmend schwieriger gestaltet.
Die Beraterinnen im Stützpunkt können zwar Kontaktlisten der Einrichtungen zur Verfügung stellen, haben selbst aber keinen Überblick, in welchem Heim derzeit freie Plätze sind.
So beginnt für die Angehörigen ein Marathon beim Abtelefonieren der Pflegeheime, der mit viel Ärger und oft auch der Enttäuschung verbunden ist, zeitnah keinen Platz für die pflegebedürftigen Eltern oder Großeltern zu finden.
Um die Suche zu beschleunigen, kam vom Pflegestützpunkt der Vorschlag, eine Pflegesatzbörse einzurichten. Auch die Betreiber der Einrichtungen zeigten sich bei einer Pflegekonferenz gegenüber dieser Idee aufgeschlossen und sagten mit großer Mehrheit zu, sich aktiv zu beteiligen.
Nachdem eine gemeinsame Finanzierung durch die beiden Träger des Pflegestützpunktes (Pflegekassen und Odenwaldkreis) scheiterte, entschied Landrat Matiaske, die Kosten der Programmierung und Pflege der Homepage vollständig aus Kreismitteln zu tragen.
Sozialamtsleiter Ralf Kaffenberger hofft auf eine rege Beteiligung durch die Betreiber der Einrichtungen und appelliert an eine regelmäßige Pflege der Daten.
„Nur, wenn die freien Pflegeplätze aktuell gehalten werden, hilft dies den Angehörigen bei der Suche weiter. Ansonsten läuft das Angebot der Pflegeplatzbörse ins Leere“, so Kaffenberger.
Das Sozialamt und der Pflegestützpunkt werden daher die Entwicklung genau beobachten und nach einem Jahr Resümee ziehen.