Grundlose und billige Attacken eines alternden Ex-Bürgermeisters
Michelstadts früherer Bürgermeister Reinhold Ruhr fühlt sich berufen via Leserbrief seinem früheren Erbacher Kollegen Harald Buschmann zur Seite zu springen und verunglimpft eine Presseagentur für deren seriöse BerichterstattungERBACH / MICHELSTADT. - Wer im Glashaus sitzt, sollte besser nicht mit Steinen werfen. Eine alte Lehre, die bei manchem verschrobenen Zeitgenossen in Vergessenheit geraten ist.
Da fühlt sich doch der Michelstädter Ex-Bürgermeister Reinhold Ruhr (ÜWG) berufen, mittels Leserbrief in einer Tagesgazette eine Presseagentur grundlos und unanständig zu verunglimpfen, weil sie eine Meldung gebracht hat, die dem ehrenwerten Zeitgenossen nicht in den Kram passte.
Und er führt als Anlass seines Genörgels angebliche rechtliche Betriebszusammenhänge an, die stets einwandfrei waren und dennoch seit Jahren veraltet sind.
Spießgesellen müssen zusammenhalten
Der wahre Grund für die unanständige und völlig missratene Presseschelte dürfte jedoch ein anderer sein: Spießgesellen müssen zusammenhalten.
Bereits im Kreistag im Jahr 2013 hat sich Ruhr über Presseberichte öffentlich aufgeregt, die sich stets korrekt erwiesen haben und sogar zur – wenn auch noch nicht rechtskräftigen – Verurteilung eines seiner Mitstreiter und Parteifreundes Dietrich Kübler, dem früheren Landrat des Odenwaldkreises, geführt haben.
Aber für verbitterte Kumpane von politischen Tätern gilt eben immer noch der Überbringer der schlechten Nachricht als der Übeltäter, nicht der Kollaborateur.
Besser in sein Kämmerchen zurückziehen
Dieselben Tiraden kamen damals aus Mund und Feder Ruhrs, der wahrlich genug Anlass hätte, sich ganz still in sein Kämmerchen zurückzuziehen und nicht strafrechtlich relevante Verleumdungen auszustoßen.
Die den früheren Bürgermeister der größten Stadt im Odenwaldkreis im Laufe seiner Amtszeit betreffenden Stichworte lauten: Lustreisen, Fusion, Meldungen beim Akteneinsichtsausschuss Kübler, fehlender finanzieller Ausgleich für die Nachbarstadt Erbach beim Regenrückhaltebecken Stockheim etc.
Neben Strafzahlung auch noch Prozess verloren
Bei den strafbaren Lustreisen, die ein südhessischer Energiekonzern Bürgermeistern in seinem Einzugsgebiet gesponsert hatte, waren nach Bekanntwerden der Strafbarkeit fast alle betroffenen Odenwälder Bürgermeister bereit ihre Geldstrafe für ungerechtfertigt erhaltene Vergünstigungen zu akzeptieren.
Lediglich Reinhold Ruhr briet seine Extrawurst, scherte aus der Gemeinschaft aus, und beschritt den Klageweg. Und musste prompt neben der Geldstrafe auch noch einen verlorenen Prozess samt der nicht unerheblichen Kosten quittieren.
„Lex Spezialis“ von Volker Bouffier gefordert
Ein besonderes „Schmankerl“ leistete sich der damalige Michelstädter Bürgermeister Ruhr zum Jahresende 2006, als er am 22. Dezember bei einem Geheimtreffen mit seinem Erbacher Kollegen Harald Buschmann die Fusion zwischen Erbach und Michelstadt verabredete.
Diese sollte nach Ruhrs Vorstellungen bereits sechs Tage später durch beide Stadtparlamente beschlossen und dann auch gleich umgesetzt werden. Ein mehr als kühnes Unterfangen, das aber noch getoppt werden sollte.
Damit dieses Vorhaben auch umgesetzt werden könne, forderte der übereifrige Reinhold Ruhr vom damaligen hessischen Innenminister Volker Bouffier ein „Lex Spezialis“, mit dem alle gültigen Vorschriften der Hessischen Gemeindeordnung (HGO) ausgehebelt und auf die „besonderen Fusions-Bedürfnisse“ der beiden Odenwald-Kommunen abgestimmt werden sollte.
„Schauspieler und Regisseur in Personalunion“
Nach der im Jahr 2007 durch Bürgerentscheid gekippten Erbach-Michelstädter Fusion geißelten der spätere Hessische Innenminister Boris Rhein und dessen Staatssekretär Graf bei einer Tagung des Hessischen Städte- und Gemeindetags die gescheiterte Erbach-Michelstädter Fusion als Negativbeispiel und prangerten die Ruhr-Buschmann-Initiativen an: „Genau so sollte man es nicht machen!“
Der damalige Staatssekretär Graf schrieb den beiden Odenwälder Protagonisten Buschmann und Ruhr gar noch die Bedeutung des aus dem griechischen stammenden Begriffs >Protagonist< ins Stammbuch: „Schauspieler und Regisseur in Personalunion...“