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Preise für zwei Dörfer aus dem Odenwaldkreis

Austausch: Der Ortsvorsteher von Ober-Hainbrunn, Stefan Hofmann (rechts), im Gespräch mit Jury-Mitgliedern, die sich von einer Anhöhe aus das Dorf ansehen. Foto: Christina Müller/Verwaltung Kreis Bergstraße

Unterwegs: Frauen aus der Dusenbacher Gruppe „Dorfhinkel“ und andere Verantwortliche aus dem Dorf besuchen mit den den Jury-Mitgliedern auch den nahen Borberg. Foto: privat

ODENWALDKREIS / OBER-HAINBRUNN / DUSENBACH. - Beim Regionalentscheid des diesjährigen hessischen Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ hat Ober-Hainbrunn den fünften Platz erreicht, und Dusenbach hat einen Sonderpreis bekommen.

Beide Auszeichnungen sind mit je 1.000 Euro dotiert. Landrat Frank Matiaske dankte den Aktiven in beiden Dörfern für die Teilnahme an dem Wettbewerb.

„Ober-Hainbrunn und Dusenbach sind gute Beispiele für ein vitales Engagement von Bürgerinnen und Bürgern. Das hat auch die Jury erkannt. Ich gratuliere beiden Orten zu ihren Preisen.“

Für den Oberzenter Stadtteil Ober-Hainbrunn freut sich auch Ortsvorsteher Stefan Hofmann sehr über die Auszeichung. Die Verantwortlichen bezeichnen ihren Ort selbst als „Infrastrukturdorf“.

Hier wird viel selbst angepackt, sei es beim Bau des Feuerwehrhauses, bei der Renovierung und Sanierung des Schulhauses oder erst kürzlich bei den Festlichkeiten zur 675-Jahr-Feier.

Im 80-Seelen-Dorf Dusenbach, das zur Gemeinde Höchst gehört, gibt es eine ganz besondere Frauen-Gruppe: die „Dorfhinkel“. Die Frauen treffen sich regelmäßig und kümmern sich um viele Dinge, zum Beispiel um den Bau des Festwagens für den Umzug beim Apfelblütenfest.

Gudrun Hartmann war verantwortlich für die Anmeldung Dusenbachs beim Wettbewerb und freut sich über den Sonderpreis, den die Jury für den beindruckenden Einsatz der Gruppe vergab.

Die Jury hatte im Juni insgesamt zehn Dörfer in den Landkreisen Bergstraße, Odenwaldkreis und Darmstadt-Dieburg bereist und ausführlich mit den Verantwortlichen vor Ort gesprochen. Geleitet wurde die Jury von Heike Rauch (Odenwaldkreis) und Beate Will (Darmstadt-Dieburg).

Sie gaben jetzt das Ergebnis der ausführlichen Beratung bekannt. „In allen Dörfern gibt es eine Bevölkerung, die sich mit viel Engagement für ein attraktives Dorfleben einsetzt“, stellt Rauch fest.

Will stimmt dem zu: „Der Erhalt der Dorfgemeinschaft für ein gutes Miteinander ist den Menschen wichtig“. Sie dankten allen Dörfern für die Teilnahme am Wettbewerb und sind von deren Einsatz beeindruckt.

Siegerdorf des Regionalentscheids ist der Groß-Umstädter Ortsteil Raibach (Darmstadt-Dieburg). Die Verantwortlichen können sich über ein Preisgeld von 5.000 Euro freuen.

Zusätzlich wurde das Projekt „Löwenhöfchen“ (Kultur- und Mitmachtreff, Dorf-Volkshochschule) mit einem Sonderpreis in Höhe von 1.000 Euro ausgezeichnet.

Den zweiten Platz belegt das Grasellenbacher Dorf Wahlen (Bergstraße), was mit einem Preisgeld in Höhe von 4.000 Euro honoriert wird. Auf den dritten Platz (3.000 Euro) kam Wald-Erlenbach (Heppenheim/Bergstraße) und auf den vierten Platz (2.000 Euro) Semd (Groß-Umstadt/Darmstadt-Dieburg). Sonderpreise bekamen auch die Geopark-Ranger (Fischbachtal/Darmstadt-Dieburg) und das „Semmer Dorfleben“ (Semd).

Raibach und Wahlen haben sich für den Landeswettbewerb qualifiziert. Hier stehen sie im Wettbewerb mit den Siegerdörfern aus allen hessischen Regionen.

Die Bestplatzierten des Landeswettbewerbs kommen nochmals eine Runde weiter, in den Bundeswettbewerb. Rauch und Will wünschen Raibach und Wahlen viel Erfolg.

Themenschwerpunkte des Wettbewerbs waren „Impulse für die Wirtschaft und Infrastruktur“, „Ideen und Projekte für ein soziales Miteinander“ und „Umgang mit Herausforderungen im Kontext Demografie, Klimawandel und Zivilgesellschaft“. Des Weiteren war für die Kommission der Gesamteindruck des Dorfes ein ausschlaggebendes Kriterium.