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Vortrag thematisiert historische Entwicklung des Gesundheitswesens

Norbert Allmann referiert zu den Anfängen der Klostermedizin bis hin zu modernen Apotheken. Foto: Norbert Allmann, privat

Vortragsreihe „Unser Odenwald - vom Bekannten zum Unbekannten" des Kulturamts Michelstadt beschäftigt sich mit der regionalen Geschichte: Referent Norbert Allmann berichtet von den Anfängen der Klostermedizin bis hin zu modernen Apotheken

MICHELSTADT. - „Zur historischen Entwicklung der Apotheken und Krankenhäuser im Odenwaldkreis“ ist das Thema des Vortrags des Heimatforschers Norbert Allmann am Freitag, 17. März, um 19.30 Uhr im historischen Rathaus in Michelstadt. Der Referent zeichnet dabei – im Rahmen der beliebten Vortragsreihe „Unser Odenwald - vom Bekannten zum Unbekannten" – das Bild der medizinische Situation im Odenwald über viele Epochen.

Da die Veranstaltungen in der Vergangenheit stets ausgebucht waren, ist eine vorherige Anmeldung unbedingt empfohlen. Die Anmeldung erfolgt beim Kulturamt der Stadt Michelstadt, am besten per E-Mail (anmeldung(at)michelstadt.de) oder aber auch telefonisch (06061-97941-22). Die Teilnahmegebühr beträgt drei Euro pro Person.

Das Gesundheitswesen in all seinen Facetten

Das Krankenhauswesen entwickelte sich im frühen Mittelalter in den Gastquartieren der Klöster (vom lateinischen „hospitalia“). Auch im Kloster Höchst und in der Einhardsbasilika sind solche „Spitäler“ belegt. Aus den Pesthäusern (die es im Odenwald auch gab) des Mittelalters gingen spätere Krankenhäuser hervor, wie z.B. die Berliner Charité.

Nachdem Pfarrer Kneipp die heilende Wirkung des kalten Wassers entdeckt hatte, gab es auch in Michelstadt unter Dr. Karl Friedrich Christian Scharfenberg Mitte des 19. Jahrhunderts eine sogenannte Kaltwasser-Heilanstalt, das heutige Stadthaus.

Vom Spital im Kloster bis zum Kreiskrankenhaus und von heilkundigen Nonnen und Mönchen als Vorläufer der Apotheker bis hin zu den modernen Apotheken – dieser Entwicklung widmet sich der Vielbrunner Heimatforscher Norbert Allmann in seinem Vortrag.

Ausblick: Fünf weitere Vorträge geplant

Organisiert wird die Reihe „Unser Odenwald – Vom Bekannten zum Unbekannten“ vom Kulturamt der Stadt Michelstadt, unterstützt von der Odenwald Tourismus GmbH. In diesem Jahr folgen noch fünf weitere Vorträge, jeweils um 19.30 Uhr: Der Sprach- und Dialektforscher Prof. Dr. Heinrich Dingeldein beschäftigt sich am Freitag, 19. Mai, mit den regionalen Dialekten in seinem Vortrag „Warum es in Amorbach ´schöni mädli` und in Michelstadt ´schäine mädsche` gibt“. Im Museum in der Kellerei beschreibt der Referent dabei die Unterschiede der hiesigen Alltagssprache.

Ohne Wasser kein Leben: So einfach war die Rechnung für unsere Vorfahren. So verwundert es nicht, dass dem Wasser oft die Fähigkeit zugesprochen wurde, zu heilen oder gar Wunder zu tun. Auch im Odenwald finden sich gleich eine ganze Reihe einstiger Quellheiligtümer.

Wir begeben uns auf deren Spuren: Wo liegen sie – und wieso? Was hat es mit den Geschichten um Heilige und Heilungen auf sich? Und kann Wasser tatsächlich bewirken, was ihm schon seit Urzeiten nachgesagt wird? Antworten darauf findet Silke Schmidt während ihres Vortrags „Wo Wasser wahre Wunder tun“ am Freitag, 28. Juli, im historischen Rathaus.

Über „Mittelalterliche Marienkirchen im Odenwald“ berichtet Diakon Gerald Jaksche während ihres Vortrages am Freitag, den 22. September 2017 im historischen Rathaus. Er wird über die Entstehung bzw. über den Niedergang dieser einst kulturell so wertvollen geistlichen Relikte des Mittelalters referieren und die Bedeutung dieser Gotteshäuser für den Odenwald hervorheben.

Während ihres Vortrags „Der 30-jährige Krieg im Odenwald“ am Freitag, 6. Oktober, geht Antje Vollmer auf Spurensuche und beantwortet u.a. Fragen wie: In welcher Form erreichte der lange Arm des Krieges auch den Odenwald? Wie stellte sich der Dreißigjährige Krieg im Einzelfall in einer kleinen Region wie dem Odenwald dar? Welche Kriegsherren versetzten den Odenwald in Angst und Schre­cken? Details darüber erfahren die Anwesenden im Museum der Kellerei.

Den Abschluss der Reihe bildet im kommenden Jahr der Professor für Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften, Prof. Dr. Steffen Patzold. Während seines Vortags „Einhard und Michelstadt“ beleuchtet er am Freitag, 24. November, die Bedeutung des Beraters Karls des Großen für Michelstadt.