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„WIR-Fallmanagers für Geflüchtete“ im Odenwaldkreis stellt sich vor

Gut besucht war der Informationsabend für in der Flüchtlingsarbeit tätige Ehrenamtliche und Institutionen. Besonders die Aufgaben des neuen Migrationsbeauftragten SGB II, Masen Hankir, interessierten die Gäste.

Informationsabend für in der Flüchtlingsarbeit tätige Ehrenamtliche und Institutionen

ODENWALDKREIS. - Das Kommunale Job-Center (KJC) des Odenwaldkreises hatte, in Zusammenarbeit mit der InA gGmbH –Integration in Arbeit-, am Dienstag, 27. Februar, zu einer Informationsveranstaltung für in der Flüchtlingsarbeit tätige Ehrenamtliche und Institutionen eingeladen.

Mehr als 80 interessierte Gäste waren der Einladung gefolgt, um sich über aktuelle Leistungsangebote und Fördermöglichkeiten für geflüchtete Menschen durch das Kommunale Job-Center zu informieren und mehr über die Aufgaben des neuen Migrationsbeauftragten SGB II und WIR-Fallmanagers für Geflüchtete zu erfahren.

Moderiert wurde die Veranstaltung vom Kreisbeigeordneten für Arbeit und Soziales, Michael Vetter. Dieser würdigte bereits in seiner Begrüßung das Engagement der ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer und Institutionen und unterstrich die gute bisherige Zusammenarbeit von Helfern und Behörden im Odenwaldkreis. Gerade im Odenwaldkreis habe man bei der Integration von Flüchtlingen in der Vergangenheit gemeinsam viel erreicht, erklärte Vetter.

Seit 2017 fördert das Land Hessen sogenannte „WIR-Fallmanager“, die die Geflüchteten bei ihrer sozialen Integration unterstützen und begleiten sollen. Zum 01. September wurde deshalb, beauftragt durch den Odenwaldkreis, die Position eines Migrationsbeauftragten SGB II und WIR-Fallmanagers bei der Kreistochter InA gGmbH -Integration in Arbeit- in Erbach eingerichtet und durch Masen Hankir besetzt.

Hankir ist im Odenwaldkreis kein Unbekannter. Als „Flüchtlingslotse“ war er bisher kompetenter Ansprechpartner für Geflüchtete und deren ehrenamtliche Helfer. In seiner neuen Position wird er zukünftig die Schnittstelle zwischen Flüchtlingen, Ehrenamtlichen, Wohlfahrtsverbänden und dem Kommunalen Job-Center bilden, wenn es um die soziale Integration von Geflüchteten geht, die Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) beziehen.

Transparenz über bestehende Angebote für Geflüchtete zu schaffen, den Austausch mit dem KJC über Maßnahmen zur Arbeitsmarktintegration und zur sozialen Integration zu fördern, die Inanspruchnahme von Leistungen wie beispielsweise „Bildung und Teilhabe“ anzuregen und die Zusammenarbeit mit den Kommunen und kommunalen Akteuren zu intensivieren, sind seine Ziele.

So wirbt Hankir aktiv für die Teilnahme der Flüchtlinge am Vereinsleben. Er plant unter anderem Sportkurse für Kinder oder Schwimmkurse speziell für Mädchen und Frauen, um diesen eine Möglichkeit zu geben, aus dem häuslichen Umfeld herauszukommen und sich sozial zu integrieren. Die Kernpunkte der Arbeit von Hankir, seine Herangehensweise und die Präsenz als zentrale Ansprechperson trafen bei den Gästen auf großen Zuspruch.

Auch die strategische Ausrichtung seiner Tätigkeit bis 2021 wurde positiv aufgenommen. Darauf ging Erich Lust, Abteilungsleiter im Kommunalen Job-Center, in seinem Vortrag ein. Darüber hinaus bekamen die Teilnehmer vom Abteilungsleiter des Kommunalen Service-Centers, Jürgen Heisel, aktuelle Informationen über Leistungsangebote für Geflüchtete im Rahmen von Bildung und Teilhabe.

Manuela Hallstein, Teamleiterin Leistung im KJC, und Patrick Beck, Teamleiter Eingliederung, gaben zudem wichtige Einblicke in die Arbeitsabläufen ihrer Aufgabenbereiche und informierten über Leistungen im Rahmen der Grundsicherung für Arbeitssuchende.

Den Schlussredner bildete der Geschäftsführer der InA gGmbH Mirko Liebig, der die Aufgaben der 100%igen Kreistochter vorstellte. Neben der bei der InA gGmbH angesiedelten Stelle des Migrationsbeauftragten ist das Unternehmen unter anderem Träger der größten Integrationsmaßnahme des Odenwaldkreises für Migranten.

In der Maßnahme „MInA – Migranten- Integration in Arbeit“ werden seit 2016 in einem Zeitraum von jeweils zwölf Monaten Teilnehmer/-innen mit Flucht- und Migrationshintergrund auf vielfältige Weise bei ihrer beruflichen und sozialen Integration unterstützt. Aktuell sind 60 Personen in der Maßnahme aktiv.

Ziel der Veranstaltung in Erbach war es auch, direkt mit den ehrenamtlichen Helfern und Institutionen ins Gespräch zu kommen. Nachfragen und Anregungen aus dem Publikum während und nach den Präsentationen der Redner waren deshalb ausdrücklich erwünscht. So wurde von den Gästen zum Beispiel die Zurverfügungstellung einer einheitlichen Vollmacht für die Ehrenamtlichen durch das Kommunale Job-Center angeregt.

Damit könnten Kommunikationsabläufe weiter verbessert, die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer vereinfacht und auch zukünftig eine konstruktive Zusammenzuarbeiten zwischen der Behörde und den engagierten Helfern gefördert werden.