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„Aktiven Klimaschutz, gute Arbeit und Verteilungsgerechtigkeit verbinden“ -

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) im Odenwaldkreis ist solidarisch mit den französischen Gewerkschaftskolleginnen und-kollegen, die mit Massenstreiks und Großdemonstrationen gegen die neoliberalen Rentenabbaupläne der Regierung Macron kämpfen, mit dem bundesweiten Streik der Post-Beschäftigten und den Tarifforderungen für den öffentlichen Dienst. Foto: Pressedienst DGB Odenwaldkreis

DGB Odenwaldkreis stellt die Weichen für 2023 - Solidarität mit dem Kampf der französischen Partnergewerkschaft CGT gegen die neoliberalen Rentenabbaupläne der Regierung Macron, dem bundesweiten Streik der Post-Beschäftigten und den Tarifforderungen für den öffentlichen Dienst

ODENWALDKREIS / ZELL - Gut besucht war die Klausurtagung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) im Odenwaldkreis in Bad König/Zell, die diesmal unter dem Motto stand: „Die sozial-ökologische Erneuerung: Herausforderung und Chance für die Gewerkschaften“.

Max Zeiher, Gewerkschaftssekretär der Industriegewerkschaft Metall, sorgte mit seinem ebenso hoch kompetenten wie engagierten Einstiegsvortrag für eine breite Diskussion. Daran schloss sich die Arbeitsplanung für 2023 an.

Max Zeiher machte deutlich, dass es beim Umbau der Industriegesellschaft um eine umfassende soziale, ökologische und demokratische Erneuerung geht: „Es reicht nicht, die alten Strukturen lediglich ökologisch zu erneuern, wenn die Kapital- und Machtverhältnisse bleiben“, stellte Zeiher klar.

„Es ist höchste Zeit für eine kapitalismuskritische Grundsatzdebatte. Marx ist aktueller denn je“. Er betonte: „Unendliches Wachstum kann es auf einem endlichen Planeten nicht geben.

Wir müssen unsere Kapitalismus-Kritik konkretisieren und die Demokratisierung der Wirtschaft angehen. Globalisierung, Digitalisierung und Transformation erfordern einen deutlichen Ausbau der betrieblichen Mitbestimmung. Arbeit 4.0 braucht Mitbestimmung 4.0“.

Als konkrete Handlungsschritte für eine erfolgreiche Transformation nannte Zeiher die Initiierung und Gründung von regionalen Transformationsnetzwerken und -projekten, den Auf- und Ausbau von Infrastruktur zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit der Region, die Stärkung der industriellen Strukturen, die Sicherung der notwendigen Fachkräfte durch Weiterbildung und Qualifizierung sowie eine enge Zusammenarbeit der verschiedenen regionalen Institutionen wie Wirtschaftsförderung, Träger der Weiterbildung, Verbänden und Kammern.

Zeiher machte außerdem deutlich: „Es reicht nicht aus, auf Entwicklungen nur zu reagieren, wir müssen proaktiv handeln“.

DGB-Kreisvorsitzender Harald Staier (Höchst) und DGB-Regionssekretär Horst Raupp unterstreichen: „Ziel muss es sein, aktiven Klimaschutz, gute Arbeit und Verteilungsgerechtigkeit miteinander zu verbinden.

Ökologische Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit gehören untrennbar zusammen. Mensch und Klima müssen Vorrang haben vor Kapital- und Profitinteressen“.

Der Stellvertretende DGB-Kreisvorsitzende Lothar Löll (Oberzent) machte deutlich, dass der Ausbau der Bahn als umwelt- und klimafreundliches Verkehrsmittel für die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG und für den DGB hohe Priorität hat: „Die Klimawende kann nur gelingen, wenn auch die Verkehrswende gelingt“.

Der DGB Odenwaldkreis erklärt sich mit der französischen Partnergewerkschaft CGT und den französischen Gewerkschaftskolleginnen und -kollegen solidarisch, die mit Massenstreiks und Großdemonstrationen gegen die neoliberalen Rentenabbaupläne der Regierung Macron kämpfen.

Die Solidarität des DGB Odenwaldkreis gilt auch dem bundesweiten Streik der Post-Beschäftigten und den Forderungen der Gewerkschaft ver.di für die Tarifrunde im öffentlichen Dienst:

„Die Beschäftigten bei der Post, in den Kitas, im Gesundheitswesen, in der Pflege und den Sozialberufen haben eine bessere Bezahlung im wahrsten Sinne des Wortes verdient.

Die beste Antwort auf die massiven Preissteigerungen sind deutliche Lohnerhöhungen“. Der Arbeitskampf bei der Post und die anstehenden Arbeitskämpfe im öffentlichen Dienst werden vom DGB aktiv unterstützt.