FDP: Hauptschlagadern der OdenwĂ€lder StraĂen dĂŒrfen nicht lĂ€nger hinten anstehen
Wirtschaft: Freidemokratinnen Nicola Beer und Lencke Steiner besuchen Gewerbepark HĂŒttenwerk in MichelstadtODENWALDKREIS / MICHELSTADT. - StraĂenbau ist nicht nur eine Frage des Geldes und der UmweltvertrĂ€glichkeit. StraĂenbau ist auch eine Geduldsfrage, wenn die originĂ€ren Fragen erfolgreich abgearbeitet sind und es dennoch nicht voran geht.
In diesem Dilemma steckt eine ganze Region, die sich â trotz Bereitstellung der erforderlichen Bundesmittel â von der schwarz-grĂŒnen Landesregierung in Wiesbaden abgehĂ€ngt und vergessen fĂŒhlt.
An der Erkenntnis, dass die BundesstraĂe 45 auf der Strecke zwischen Dieburg und GroĂ-Umstadt lange schon nicht mehr das Verkehrsaufkommen angemessen aufnehmen kann, bestehen keine Zweifel.
Unternehmen im Odenwaldkreis, die in der Industrievereinigung Odenwaldkreis (IVO) organisiert sind, haben daher die Initiative ergriffen und sich direkt an das Hessische Wirtschaftsministerium gewandt und nach mehreren Seiten hin GesprÀchsbereitschaft signalisiert.
Davon Gebrauch gemacht hat eine Delegation von FDP-Politikern, um sich ein eigenes Bild davon zu machen, welche Auswirkungen dieser infrastrukturelle âFlaschenhalsâ auf Unternehmen mit Sitz im zentralen Odenwald hat.
Der Weg der Besuchergruppe, die von der GeneralsekretĂ€rin und Spitzenkandidatin Nicola Beer (Mitglied des Hessischen Landtags) und Lencke Steiner (Mitglied der Bremer BĂŒrgerschaft und Investorin in der TV-Startup-Show âDie Höhle der Löwenâ auf VOX) angefĂŒhrt wurde, fĂŒhrte in den Gewerbepark HĂŒttenwerk, mit ĂŒber 450 Jahren einen der Ă€ltesten Industriestandorte Deutschlands.
Bereits bei der Ortswahl wurde gleich deutlich, dass die Wirtschaft des Odenwaldes â anders als in den BallungsrĂ€umen oft fĂ€lschlicherweise dargestellt â keineswegs von der Landwirtschaft und vom Tourismus dominiert wird.
Gastgeber Christian MĂŒhlhĂ€user stellte in einem kurzen Ăberblick die StĂ€rken des Odenwaldes vor: ein gesunder Mix aus global agierenden Firmen von Weltruf und inhabergefĂŒhrten MittelstĂ€ndlern auf qualitativ höchstem Niveau, hervorragende Vernetzung zum SchultrĂ€ger und den Schulen und die niedrigste Arbeitslosenquote in SĂŒdhessen.
BegrĂŒĂt und begleitet wurden die Abgeordneten von der FDP-Direktkandidatin fĂŒr den Bundestagswahlkreis Odenwald, Milena Scinardo, in Begleitung von Manfred Willand (FDP Babenhausen) und den lokalen FDP-Vertretern Dr. Alwin Weber (FDP-Kreisvorsitzender) und Moritz Promny (stellvertretender Landesvorsitzender).
Die GĂ€ste waren sehr beeindruckt von der LeistungsfĂ€higkeit der Region, die Rudolf Burjanko, stellvertretender Vorsitzender der IVO, skizzierte. Die StĂ€rken liegen in den Branchen Kautschuk und Kunststoff, was ĂŒberregional noch zu gering wahrgenommen werde. Mit 170 Mitgliedsunternehmen bildet die IVO die HĂ€lfte aller sozialversicherungspflichtigen BeschĂ€ftigten im Odenwaldkreis ab.
In GesprĂ€chen mit Firmeninhabern auf dem weitlĂ€ufigen Industriepark zeichnete sich eines deutlich ab: âDie Unternehmen sind ĂŒberzeugt von ihrem Standort und schĂ€tzen das Miteinander in der Regionâ, wie Fabian Mendel vom Lötmittelproduzenten ALMIT betonte.
Das weltweit agierende Unternehmen beabsichtigt, seinen zentralen Standort in Michelstadt um weitere Prozesse auszubauen. Der Gewerbepark reagiert auf ExpansionsplÀne mit rÀumlich und zeitlich flexiblen Angeboten, um seinen Mietern die bestmöglichen Entwicklungschancen einzurÀumen.
âWir benötigen eine neue GrĂŒnderzeit in Deutschland und mutige Menschen wie Sie, die mit der unternehmerischen Geisteshaltung Dinge bewegenâ, freute sich Nicola Beer darĂŒber, dass auch die beiden Söhne in dem innovativen Unternehmen Verantwortung ĂŒbernommen haben.
In diesem Sinne hat die Region ihre Hausaufgaben bestens erledigt und wartet darauf, dass die hierfĂŒr erforderliche Infrastruktur des kleinsten hessischen Landkreises, der als einziger ohne Autobahnanschluss ist, endlich voran gebracht wird.
Auch andere Firmeninhaber forderten dazu auf, das Nadelöhr auf der StraĂe möglichst bald zu schlieĂen, um drohende Wettbewerbsnachteile zu verhindern. Die IVO und die Unternehmen bleiben gesprĂ€chsbereit, stets mit dem Ziel, dass der grĂŒne Wirtschaftsminister endlich auch grĂŒnes Licht fĂŒr Planungen zum vierstreifigen Ausbau der B 45 zwischen Dieburg und GroĂ-Umstadt gibt.
Dies betrifft auch die Ortsumgehungen von GroĂ Bieberau und Rimbach/FĂŒrth (beides B 38), die ebenfalls in den Bundesverkehrswegeplan 2030 aufgenommen wurden. âDie vom Ministerium vorgenommene PrioritĂ€tensetzung auf Autobahnen und BrĂŒcken lĂ€sst vergessen, dass im Odenwald mit den beiden BundesstraĂen gleich die wichtigsten Hauptschlagadern auf etliche Jahre hin weiter verstopft bleiben werdenâ, forderte Rudolf Burjanko zu mehr GesprĂ€chsbereitschaft aus Wiesbaden auf.