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Mit zielgruppenspezifischen Angeboten Arbeitsmarktintegration unterstützen

Michael Vetter, Kreisbeigeordneter für Arbeit und Soziale Sicherung, Sandra Schnellbacher, Hauptabteilungsleiterin Arbeit und Soziale Sicherung, sowie Julia Tilly und Claudia Meier-Ewert vom Maßnahmenmanagement (von links), freuen sich über die zugesagte Fördersumme für die Ausbildungs- und Qualifizierungsangebote. Foto: Jana Brendel / Kreisverwaltung

Kommunales Job-Center erhält 391.690 Euro vom Land

ODENWALDKREIS / ERBACH. - Kundinnen und Kunden den (Wieder-)Einstieg ins Arbeitsleben zu erleichtern, ist das Ziel des Kommunalen Job-Centers (KJC) des Odenwaldkreises. H

ierfür werden regelmäßig moderne und zielgruppenspezifische Maßnahmen geplant. Für die Umsetzung solcher speziellen Qualifizierungsmaßnahmen erhielt das KJC für das Jahr 2022 kürzlich den Zuwendungsbescheid aus dem Ausbildungs- und Qualifizierungsbudget des Landes Hessen.

Insgesamt 391.600 Euro wurden hier für die geplanten Maßnahmen bewilligt. Darin enthalten sind 145.600 Euro für Integrationsmaßnahmen sowie 40.000 Euro für Digitalmittel.

Schon mit der Beantragung des Ausbildungs- und Qualifizierungsbudgets (AQB) hatten sich die Verantwortlichen im Kommunalen Job-Center auf Maßnahmen fokussiert, die zum aktuellen Bedarf der Kunden passen und welche die Arbeitsmarktintegration und die Fachkräftesicherung sinnvoll unterstützen. Ziel war es dabei, ganz unterschiedliche Zielgruppen zu berücksichtigen.

Fokus Migranten

Die Maßnahme „AiD“ – Ankommen in Deutschland - richtet sich an Kundinnen und Kunden des Kommunalen Job-Centers mit Migrationshintergrund. Der Fokus liegt dabei insbesondere auf den Geflüchteten aus der Ukraine und deren sehr spezifischen Bedarfen.

Ziel ist es, die Teilnehmenden bei der Integration in den hiesigen Arbeitsmarkt und in die deutsche Gesellschaft zu unterstützen. Hierfür sollen verschiedene Rahmenbedingungen geschaffen werden.

Die Aufarbeitung von Flucht- und Kriegstraumata, die Prüfung vorhandener Qualifikationen und die Planung weiterführender Integrationsschritte sind Kernpunkte der Maßnahme. Schwerpunkte setzt man zudem auf die berufsbezogene Sprachqualifizierung und die Vermittlung berufstypischer Inhalte.


Durch angeleitete Berufswegeorientierung, -planung und Bewerbertraining soll auf den Einstieg ins Arbeitsleben oder die Aufnahme eines Praktikums vorbereitet werden. Digitale Kompetenzen - allgemeiner sowie berufsbezogener Natur - werden im Rahmen integrierten Lernens nähergebracht.

App „Seniorenwegweiser Odenwaldkreis“

Ein ganz praktisches Ziel mit Mehrwert für die Seniorinnen und Senioren im Odenwaldkreis verfolgt die Maßnahme „App Seniorenwegweiser Odenwaldkreis“.

Der bislang in Printform vorliegende Seniorenwegweiser des Kreises soll im Rahmen dieser Maßnahme aktualisiert und dessen Inhalte zukünftig ergänzend auch in einer App digital zur Verfügung gestellt werden.

Umgesetzt werden soll das Projekt im Rahmen einer Eingliederungsmaßnahme mit stark nutzerzentriertem Ansatz. Die Teilnehmenden, die Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach dem SGB II, SGB XII oder AsylbLG beziehen, sollen hier bereits bei der inhaltlichen Recherche eng eingebunden und bei der digitalen und analogen Gestaltung des Seniorenwegweisers eingesetzt und beteiligt werden.

Dabei sollen deren digitale Kompetenzen weiterentwickelt werden, aber auch neue Kenntnisse zur Entwicklung und Gestaltung einer App nutzerzentriert vermittelt werden. In diesem Zusammenhang findet auch eine direkte Wissensvermittlung zu Themen rund um die Inhalte des Seniorenwegweisers statt.

Dabei werden ganz automatisch Allgemeinwissen und die Kenntnisse politischer und sozialer Zusammenhänge erweitert. Das Selbstbewusstsein der Teilnehmenden wird zum einen durch Erfolgserlebnisse im Entwicklungsprozess gestärkt, zum anderen durch die Gewissheit an etwas teilzuhaben, was einen tatsächlichen, dauerhaften Nutzen hat.

Denn die App soll künftig im Rahmen der Digitalmaßnahmen der InA gGmbH im Regelbetrieb gepflegt und stetig weiterentwickelt werden.

Chancen für Langzeitarbeitslose

Unter dem Namen „Stand up“ wird auch eine neu konzipierte Eingliederungsmaßnahme für Langzeitarbeitslose starten. Nach längerer Auszeit vom Berufsleben gilt es, diese Zielgruppe so zu motivieren und zu fördern, dass der Einstieg in einen geregelten Arbeitsalltag ermöglicht wird.

Die Teilnehmenden sollen hierbei ganz gezielt, individuell und bedürfnisorientiert unterstützt werden. Hauptaspekte der Maßnahme werden die Festigung einer Tagesstruktur und die Vermittlung grundlegender Anforderungen der aktuellen Arbeitswelt sowie von Schlüsselkompetenzen sein.

In Zusammenarbeit mit regionalen Akteuren, wie beispielsweise der Kreishandwerkerschaft, werden darüber hinaus praktische Kenntnisse erweitert.

Ziel ist es, gemeinsam mit den Kunden passende Praktikums-, Ausbildungs- und Arbeitsplätze auf dem ersten Arbeitsmarkt zu finden und den Bewerbungsprozess zu begleiten.

Fachkräftesicherung

Doch nicht nur in Maßnahmen für die Kunden des Kommunalen Job-Centers werden die Landesmittel investiert. Ein Teil des Geldes fließt in die Fachkräftesicherung des Kommunalen Job-Centers, nachdem sich hier schon seit längerem ein akuter Fachkräftebedarf abzeichnet.

Das KJC bietet auch in diesem Jahr wieder drei Studienplätze für das duale Studium „BASS - Soziale Sicherung und Sozialverwaltungswirtschaft (B.A.)“ an und übernimmt hierfür die Studiengebühren.

Bereits seit 2011 bietet das KJC dieses Studium regelmäßig sehr erfolgreich an und eröffnet den Studenten im Anschluss an das Studium auch diverse Beschäftigungsperspektiven in den verschiedenen Einsatzbereichen des Job-Centers.