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„Alarmstufe Rot“

Andreas Hennemann (Vorsitzender ver.di Odenwaldkreis), Britta Ziefle (DGB-Gewerkschaftsfrauen), DGB-RegionssekretĂ€r Horst Raupp, Stefan Kohlbacher (ver.di, GZO), DGB-Kreisvorsitzender Harald Staier, Fabienne Lust-Bechtel (ver.di, GZO), Frank Nagl (verdi, GZO), Claus JĂŒrgen Eberhardt (ver.di SĂŒdhessen, von links). Foto: Pressedienst DGB Odenwaldkreis

DGB, ver.di fordern: Gesundheitszentrum Odenwald/Kreiskrankenhaus Erbach in öffentlicher TrÀgerschaft erhalten, öffentliche Kliniken dauerhaft und nachhaltig finanziell absichern, eine gute Gesundheitsversorgung sichern und BeschÀftigte entlasten

ODENWALDKREIS / ERBACH. „FĂŒr die öffentlichen Kliniken ist Alarmstufe ROT“, betonen der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) im Odenwaldkreis, der ver.di-Ortsverein Odenwald und die ver.di-Vertrauensleute im Gesundheitszentrum Odenwald/Kreiskrankenhaus Erbach.

Im Mittelpunkt eines gemeinsamen Treffens standen die finanzielle Lage der öffentlichen Kliniken und des Kreiskrankenhauses, die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung im Odenwaldkreis und die Arbeitsbedingungen der BeschÀftigten im Kreiskrankenhaus.

Teilnehmer waren vom Gesundheitszentrum Odenwald (GZO) die ver.di-Vertrauensleute Frank Nagl (Erbach), Fabienne Lust-Bechtel (Bad König) und Stefan Kohlbacher (Michelstadt), DGB-Kreisvorsitzender Harald Staier (Höchst), ver.di-Ortsvereinsvorsitzender Andreas Hennemann (Brombachtal), Claus JĂŒrgen Eberhardt (Mossautal) fĂŒr den ver.di-Bezirk SĂŒdhessen, Britta Ziefle (Michelstadt) fĂŒr die DGB-Gewerkschaftsfrauen im Odenwaldkreis und GewerkschaftssekretĂ€r Horst Raupp (Darmstadt), der beim DGB SĂŒdhessen auch fĂŒr den Bereich Gesundheitspolitik zustĂ€ndig ist.

DGB und ver.di betonen ĂŒbereinstimmend: „Das GZO ist das RĂŒckgrat der medizinischen Versorgung im Odenwaldkreis und mit ĂŒber eintausend BeschĂ€ftigten und weit ĂŒber 100 AusbildungsplĂ€tzen zugleich der zweitgrĂ¶ĂŸte Arbeitgeber im Odenwaldkreis“.

Die Gewerkschaftsvertreter*innen machen deutlich „Das GZO muss auch in Zukunft in öffentlicher TrĂ€gerschaft bleiben. Im Gegensatz zu privaten Klinikketten, die von profit- und renditeorientieren Großinvestoren betrieben werden, steht beim GZO der öffentliche Versorgungsauftrag, die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung und damit das Gemeinwohl im Mittelpunkt der Arbeit.

Das ist der entscheidende Unterschied zwischen öffentlich und privat. Das GZO genießt in der Bevölkerung völlig zu Recht einen sehr guten Ruf.“

ver.di und DGB betonen: „Viele KrankenhĂ€user stehen wirtschaftlich erheblich unter Druck und befinden sich in einer finanziellen Schieflage. Auch fĂŒr KrankenhĂ€user gibt es Kipppunkte. Die flĂ€chendeckende Gesundheitsversorgung und unzĂ€hlige ArbeitsplĂ€tze sind gefĂ€hrdet.“

Von der hessischen Landesregierung und der Bundesregierung fordern DGB und ver.di eine verlĂ€ssliche Zukunftsperspektive fĂŒr alle KrankenhĂ€user: „Aufgabe muss es sein, Klinikschließungen zu verhindern, eine gute Gesundheitsversorgung zu sichern, die ArbeitsplĂ€tze der BeschĂ€ftigten zu sichern und die BeschĂ€ftigten zu entlasten.

Dazu gehören eine dauerhafte und nachhaltige finanzielle Absicherung der öffentlichen KrankenhÀuser, die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen, bedarfsgerechten, flÀchendeckenden und wohnortnahen Gesundheitsversorgung, auch im lÀndlichen Raum.

Überall im Land mĂŒssen sich die Menschen auf eine gute Gesundheitsversorgung verlassen können“. ver.di und DGB kritisieren in diesem Zusammenhang, dass die hessische Landesregierung seit vielen Jahren ihrem gesetzlichen Auftrag zur Bereitstellung ausreichender Investitionsmittel fĂŒr die KrankenhĂ€user nicht nachkommt.

DGB und ver.di fordern neben der Sicherung der ArbeitsplĂ€tze der BeschĂ€ftigten im Gesundheitswesen gute Arbeitsbedingungen in den KrankenhĂ€usern: „Es braucht eine bessere, bedarfsgerechte Personalausstattung in allen Bereichen.

Zudem muss die Politik dafĂŒr sorgen, dass das Krankenhauspersonal, das eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung leistet, auch in Zeiten hoher Inflation eine faire VergĂŒtung erhĂ€lt.

Die Politik darf die Tarifsteigerungen nicht nur gutheißen, sie muss auch dafĂŒr sorgen, dass sie dauerhaft und nachhaltig refinanziert werden.“

Von der Politik erwarten DGB und ver.di ein rasches Handeln, bevor in zahlreichen Kliniken, insbesondere im lĂ€ndlichen Bereich, das Licht ausgeht, mit allen damit verbundenen massiven negativen Folgen fĂŒr die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung und die ArbeitsplĂ€tze in den Kliniken.

ver.di und der DGB rufen die BeschĂ€ftigten auf, sich gewerkschaftlich zu organisieren: „FĂŒr die Durchsetzung guter Arbeitsbedingungen und guter Löhne sind organisierte SolidaritĂ€t und mitgliederstarke Gewerkschaften unverzichtbar.“