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„Schlachthof in Brensbach muss erhalten bleiben“

Die Brensbacher CDU-Fraktion zum geplanten Verkauf des Brensbacher Schlachthofs: Klares Bekenntnis zur Landwirtschaft mit regionaler Tierhaltung und Fleischerzeugung + + + Absage an mögliche Industrieansiedlungspläne

ODENWALDKREIS / BRENSBACH. - Wie mehrere örtliche Medien übereinstimmend berichtet haben12, sind Odenwaldkreis und Landkreis Darmstadt-Dieburg mit ihrer Idee gescheitert, den Brensbacher Schlachthof in kommunaler Trägerschaft weiter zu betreiben.

Die CDU-Fraktion in der Gemeindevertretung Brensbach bedauert diese Entwicklung ausdrücklich. Gleichzeitig bekennen sich die Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter der Union einmütig und klar dazu, am Standort Brensbach eine regionale Schlachtstätte zu erhalten.

Laut den Ausführungen von Landrat Matiaske in der jüngsten Kreistagssitzung bemüht sich aktuell ein entsprechender Interessent „mit einem vielversprechenden Konzept“ um den Kauf des Geländes.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Dr. Frank Volz erklärt hierzu: „Odenwaldkreis und der Landkreis Darmstadt-Dieburg sind Naherholungsgebiete und Genussregionen, aber auch Gebiete zum Leben und Arbeiten mit einer großen, überregionalen Strahlkraft ins gesamte Rhein-Main-Gebiet und die Metropolregion Frankfurt.

Insbesondere der Odenwaldkreis hat sich das Ziel gesetzt, dieses Image weiter zu fördern. Mit diesem Image ist aber untrennbar die Produktion hochwertiger, regional und teilweise in Bioqualität erzeugter Lebensmittel verbunden.

Um diese hochwertigen Lebensmittel und regionalen Spezialitäten produzieren zu können, sind Tierhalter, Direktvermarkter, regionale Metzger und das lokale Gastgewerbe auf die Möglichkeit angewiesen, Tiere aus dem Odenwald mit kurzen Transportwegen und vor Ort schlachten zu können.

Sie verlieren ohne die lokale Haltung landwirtschaftlicher Nutztiere und deren Schlachtung vor Ort ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal – mit möglicherweise katastrophalen Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit.

Die Folgen für unsere Kulturlandschaft mit ihren kleinstrukturierten Wiesen, Weiden und Feldern könnten immens sein, wenn diese in Zukunft aus Wirtschaftlichkeitsgründen nur noch mit Maschinen hoher Schlagkraft genutzt werden. Das kann niemand wollen.“

Der Fraktionsvize und Vorsitzende des Fachausschusses für Bauen, Umwelt und Landwirtschaft Holger Heckmann fügt hinzu: „Investoren, die möglicherweise damit liebäugeln, auf dem Schlachthofgelände eine Industrieanlage hochzuziehen, sollten bedenken, dass die Schlachthof-Immobilie den Status eines Sondergebietes nach § 1 Abs. 1 Nr. 4 der Baunutzungsverordnung hat und im Außenbereich liegt.

Die Immobilie darf deshalb aktuell ausschließlich als Schlachtbetrieb genutzt werden – es sei denn, die Gemeinde ändert den zugrundeliegenden Bebauungsplan.

Da die Gemeinde Brensbach in Kooperation mit der Gemeinde Fränkisch-Crumbach in rund zweihundert Metern Entfernung ein Gewerbegebiet entwickelt, sehe ich viele Fragezeichen vor einem entsprechenden Votum der Gemeindevertretung, insbesondere wenn sich ganze Fraktionen schon gegen eine solche Änderung aussprechen.

Hinzu kommt, dass übergeordnete Behörden hier ein gewaltiges Wörtchen mitzureden haben und nicht, wie beispielsweise bei einer Erweiterung der Biogasanlage, immissionsrechtliche Gründe für einen möglichst großen Abstand zur übrigen Bebauung sprechen.“

Die Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter der CDU halten weiter fest, dass über die genannten Punkte auch noch andere Argumente für eine regionale Schlachtmöglichkeit sprechen.

Sie führen hier vor allem ein höheres Tierwohl durch kurze und stressarme Transportwege an, aber auch Gründe des Natur-, Klima- und Artenschutzes.

Insbesondere die Bio-Landwirtschaft sind zwingend auf organische Dünger aus der Tierhaltung angewiesen und die blütenreichen Halbtrocken- und Trockenwiesengebiete bzw. Streuobstwiesen lassen sich nur mit Schafen oder Ziegen mit vertretbarem Aufwand aufrechterhalten.

„Für die Zukunft der Landwirtschaft im Odenwaldkreis und im Landkreis Darmstadt-Dieburg braucht es jetzt keine wohlfeilen Lippenbekenntnisse, sondern ein entschlossenes und gemeinsames Eintreten, für einen regionalen Schlachthof und für den Standort Brensbach“, fügt Volz abschließend hinzu.