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Martin HĂ€usling: „Den lĂ€ndlichen Raum stĂ€rken - Ökomodellregion Odenwald“

Elisabeth BĂŒhler-Kowarsch, Jonas Schönefeld und Petra Neubert (von links nach rechts) beim Neujahrsempfang der GRÜNEN.

Martin HĂ€usling, Mitglied des Europaparlaments referierte beim neujahrsempfang der OdenwĂ€lder GRÜNEN.

Martin HÀusling, MdEP, Jonas Schönefeld und Petra Neubert, vorne in der Mitte: Sigrid Erfurth, MdL (von links nach rechts).

ODENWALDKREIS / ZELL. - Im vollbesetzten Gasthof „Zur Krone“ im Bad Königer Stadtteil Zell konnten die OdenwĂ€lder GRÜNEN zum diesjĂ€hrigen Neujahrsempfang den profilierten Europapolitiker Martin HĂ€usling als Gastredner willkommen heißen.

Außerdem begrĂŒĂŸten die GRÜNEN den Landrat des Odenwaldkreises, Frank Matiaske und Vertreter/innen verschiedener Parteien und gesellschaftlicher Organisationen als GĂ€ste.

Die OdenwĂ€lder GRÜNEN treten, so das Sprecherteam Petra Neubert und Jonas Schönefeld, fĂŒr folgende Ziele im Odenwaldkreis ein: den Klimaschutz, die StĂ€rkung der ökologischen Landwirtschaft und des Verbraucherschutzes, die Ökomodellregion Odenwald, die Sicherung der Existenz der lokalen Landwirte, den Tierschutz und die Energiewende.

Der Gastredner Martin HĂ€usling erklĂ€rte, dass der lĂ€ndliche Raum stĂ€rker gefördert werden mĂŒsse. Die digitale Infrastruktur und der ÖPNV seien dafĂŒr lebenswichtig.

In der gemeinsamen Bewerbung des Odenwaldkreises und des Landkreises Darmstadt-Dieburg als Öko-Modellregion sieht der Europaabgeordnete eine sehr gute Chance.

Und so appellierte die Fraktionssprecherin der GRÜNEN Kreistagsfraktion, Elisabeth BĂŒhler-Kowarsch, anlĂ€sslich des Neujahrempfangs an die anwesende zustĂ€ndige Landtagsabgeordnete fĂŒr den Odenwaldkreis, Sigrid Erfurth, die Bewerbung der beiden Landkreise als Öko-Modellregion beim Land Hessen wohlwollend zu unterstĂŒtzen.

Völlig unverstĂ€ndlich sei, so HĂ€usling, dass in Europa jedes Land 2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zukĂŒnftig fĂŒr die RĂŒstung ausgeben soll. Allein durch den Brexit fehlten dem europĂ€ischen Haushalt derzeit 14 Milliarden Euro.

„Europa gibt im Jahr 56 Milliarden Euro fĂŒr die Landwirtschaft aus. Dieses Geld sollte fĂŒr die Erbringung von Umweltleistungen an die Landwirtschaft gezahlt werden“, so HĂ€usling, und nicht als „Grundeinkommen“ fĂŒr den Besitz landwirtschaftlicher FlĂ€chen.

Die derzeitig vorherrschende Landwirtschaft trage mit dazu bei, dass die Bienen zu wenig Nahrung finden und ein starker InsektenrĂŒckgang zu verzeichnen sei. Dies bedeute sehr negative Auswirkungen auf das Ökosystem.

Auch der Einsatz von Antibiotika in der Massentierhaltung bringe große Risiken fĂŒr die Menschen mit sich, denn mittlerweile werde in der Landwirtschaft doppelt so viel Antibiotika eingesetzt wie in der Humanmedizin. „Das billige Fleisch wird uns zukĂŒnftig teuer zu stehen kommen“, wenn Antibiotika beim Menschen nicht mehr wirken.

Wer die bĂ€uerliche Landwirtschaft in Afrika mit Billigexporten von „HĂ€hnchen-AbfĂ€llen“ ĂŒberschwemme, die in Europa nicht gegessen werden, trage mit dazu bei, dass die Fluchtursachen erhöht werden, mahnte der Europapolitiker.

Die GRÜNEN treten deshalb dafĂŒr ein, dass die Fluchtursachen in Afrika bekĂ€mpft und die Landwirtschaft vor Ort in Afrika unterstĂŒtzt wird, anstatt diese mit europĂ€ischen Steuergeldern zu vernichten.

HĂ€usling hofft, dass das Europaparlament in der kommenden Woche beschließen werde, dass das Palmöl bis zum Jahr 2025 nicht mehr fĂŒr Bio-Treibstoff verwendet werden darf. Palmölplantagen in EntwicklungslĂ€ndern hĂ€tten verheerende Folgen fĂŒr die dortigen Ökosysteme und fĂŒr das Weltklima.

Die soziale Komponente in Europa mĂŒsse nach Ansicht von Martin HĂ€usling dringend verstĂ€rkt in den Fokus der Politik kommen, damit Europa bei den BĂŒrgerinnen und BĂŒrgern wieder mehr Anklang finde. Bei der Europawahl 2019 mĂŒssten die WĂ€hlerinnen und WĂ€hler fĂŒr Europa einmal mehr begeistert werden.

Abschließend erklĂ€rte HĂ€usling, dass SĂŒd- und Nordhessen zentral in Europa liegen. Diese lĂ€ndlichen Regionen hĂ€tten Zukunft und „Jeder Bauernhof, der verloren geht, ist ein Verlust fĂŒr eine andere Landwirtschaft.“

Kurze Grußworte zum neuen Jahr hörten die GĂ€ste von Hedwig Seiler fĂŒr die Bad Königer GRÜNEN, von Thomas VĂ€th, dem BĂŒrgermeisterkandidat der GRÜNEN in der neuen Stadt Oberzent, von Elisabeth BĂŒhler-Kowarsch fĂŒr die Kreistagsfraktion, von Sigrid Erfurth, der zustĂ€ndigen Landtagsabgeordneten und von Daniela Wagner, der zustĂ€ndigen Bundestagsabgeordneten fĂŒr den Odenwaldkreis.

Zum Abschluss des Neujahrsempfangs richtete Bettina Koch, Sprecherin der OdenwÀlder Landjugend, einen Appell mit den aktuellen Sorgen und Nöten der Landwirtinnen und Landwirte an die anwesenden Politiker und GÀste .

Die OdenwĂ€lder GRÜNEN erklĂ€rten, jederzeit fĂŒr einen Dialog mit allen gesellschaftlich relevanten Gruppen vor Ort offen zu sein.