Corona-Krise wird auch auf dem Odenwälder Arbeitsmarkt spürbar
ODENWALDKREIS. - Im April ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten BĂĽrgerinnen und BĂĽrger im deutlich um 204 Personen auf 2.528 angestiegen. Die Arbeitslosenquote steigt auf 4,8 Prozent.
Betrachtet man die beiden Rechtskreise nach den Sozialgesetzbüchern (SGB) getrennt, zeigt sich ein Anstieg von 52 Personen auf 1.285 im Zuständigkeitsbereich des Kommunalen Job-Centers (SGB II) und ein fasst dreifacher Anstieg um 152 auf 1.243 Personen in der Zuständigkeit der Arbeitsagentur (SGB III).
Der Anstieg wird bedingt durch die Corona-Krise, die sich erst jetzt auf die Zahlen zum Arbeitsmarkt und somit auch auf die Arbeitslosigkeit auswirkt. Im Bereich des SGB II sind diejenigen, die ihr Kurzarbeitergeld aufstocken, und die Selbständigen, die nun Grundsicherungsleistungen beantragen, Grund für die Erhöhung.
Die geringste Veränderung im Vergleich zum Vormonat ist bei der Anzahl der Jugendlichen von 15 bis 24 Jahren mit einem Anstieg von 40 auf 321 Personen zu verzeichnen.
Bei der Anzahl der arbeitslosen MitbĂĽrgerinnen und MitbĂĽrger ohne deutschen Pass ist ein Anstieg um 58 Personen auf 915 Personen erfolgt.
Auch bei den älteren Arbeitslosen über 50 Jahre machen die Entwicklungen nicht halt: Ihre Zahl stieg um 65 auf 866. Der größte Anstieg – nämlich 108 Personen – wurde allerdings bei den arbeitslos gemeldeten Frauen verzeichnet. Somit sind Frauen und ältere Menschen im Odenwaldkreis von den Auswirkungen der Corona-Krise am stärksten betroffen.
Das Kommunale Job-Center des Odenwaldkreises betreute im April 2.312 Bedarfs-gemeinschaften – 75 mehr als im März und 137 weniger als im Vorjahresmonat.
Im April waren im Odenwaldkreis 369 freie Arbeitsstellen gemeldet. Das ist ein RĂĽckgang um 13,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat.
Die offenen Stellen verteilen sich unter den ersten drei Plätzen auf die Berufsbereiche Rohstoffgewinnung, Produktion, Fertigung (111) gefolgt von Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung (79) sowie Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit (71).
Der Odenwaldkreis liegt mit der Arbeitslosenquote von 4,8 Prozent unterhalb der hessischen Quote von 5,2 Prozent. Im sĂĽdhessischen Vergleich, in dem die Quoten zwischen 3,9 Prozent an der BergstraĂźe und 5,8 Prozent in der Stadt Darmstadt liegen, positioniert er sich im vorderen Bereich.
Im Zuständigkeitsbereich der Erbacher Arbeitsagentur waren im April 1.243 Menschen arbeitslos gemeldet, 152 mehr als im März. Im aktuellen Zeitraum wurden auf Grund der Krise wesentlich mehr Menschen entlassen und es wurden auch wesentlich weniger Arbeitskräfte eingestellt als in den Vormonaten.
Besonders in den von der Krise betroffenen Branchen muss auch in den nächsten Monaten mit einem massiven Stellenabbau gerechnet werden.