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Mildes Wetter lädt ein Obstgehölze zu pflanzen

Das Gärtnerteam des Michelstädter Bauhofs empfiehlt bei den ...

... derzeit herrschenden milden Temperaturen: Obstgehölze und ...

... Sträucher jetzt pflanzen. Fotos: © Pressedienst Michelstadt

Obstbaumberatung des Michelstädter Bauhofs informiert

MICHELSTADT. – Laut Gärtnerteam des Michelstädter Bauhofs sind die seit Dezember herrschenden milden Temperaturen die richtige Zeit,um Obstbäume und Sträucher zu pflanzen.

Die Pflanzen können so über den Winter bereits neue Wurzeln bilden, so dass eine ausreichende Versorgung der Pflanze beim Austrieb im Frühjahrgewährleistet ist.

Bei Frühjahrspflanzungen ist das Risiko von Trockenschäden und schlechtem Anwachsergebnis ungleich höher.

Bei der Pflanzung werden nur beschädigte oder überlange Wurzeln zurückgeschnitten, empfiehlt Gärtnerin Rike Heckmann. Gutes Pflanzgut sei an einem großen Feinwurzelanteil erkennbar.

Dieser sollte beim Transport und Pflanzung möglichst erhalten bleiben und keinesfalls austrocknen.

Vor der Pflanzung können die Wurzeln zusätzlich ein Tauchbad erhalten.

Bei ballierten Pflanzen entfernt man das Balliermaterial, in dem das Ballentuch oben angeschnitten wird. Der Ballen an sich darf keinesfalls entfernt werden.

Ein Pflanzloch, das etwa anderthalbmal so groß ist wie der Durchmesser des Wurzelballens, ist ausreichend.

Außer bei kleinen Sträuchern muss ein Pfahl so eingeschlagen werden, dass er den Stamm von Südwesten her schützt, merkt Heckmann an.

Das mindere die Holzfrostgefahr. Die Pflanze wird dann in die Pflanzgrube gestellt und die Erde locker eingefüllt. Dabei sollte die Pflanze leicht gerüttelt werden, damit keine Hohlräume entstehen.

Anschließend wird die Erde sacht angetreten. Eine Zugabe von Pflanzerde oder anderen Bodenverbesserern ist nur bei extrem schlechten Bodenverhältnissen sinnvoll. Hier ist eher zu überlegen, ob der Platz standortgerecht ist.

Es wird so tief gepflanzt, wie die Pflanze bereits in der Baumschule stand. Bei Bäumen muss die Veredlungsstelle, die meist an einer Verdickung erkennbar ist, immer frei bleiben.

Anschließend sollte das Gehölz festgebunden und gegebenenfalls angegossen werden. Ein sogenannter Gießrand ist besonders im bergigen Gelände zweckmäßig. Die Pflanzstelle kann mit Stroh oder anderem Mulchmaterial abgedeckt werden, um die Wasserverdunstung zu vermindern.

Dabei sollte der Wurzelhals frei bleiben, um Mäusefraß zu verhindern. Gedüngt wird zum Austrieb, wobei keinesfalls Dünger, frischer Kompost oder Mist ins Pflanzloch gebracht werden darf.

Der Pflanzschnitt erfolgt Ausgangs des Winters entsprechend der Obstart und der gewünschten Erziehungsform. Der Schnitt soll das Gleichgewicht zwischen dem durch die Verpflanzung verkleinerten Wurzelwerk und den oberirdischen Pflanzenteilen wiederherstellen. Auf gefährdeten Flächen kann zum Schutz vor Wühlmausfraß in Drahtkörbe gepflanzt werden.

Vor dem Kauf eines Gehölzes rät Rike Heckmann vom Bauhof, sich grundlegende Gedanken über die gewünschte Art und Sorte, Erntezeit, Verwendung des Obstes, über den Standort der Pflanze, ihre endgültige Größe sowie den Schutz der Pflanze vor Krankheiten und Schädlingen zu machen.

Gute Markenbaumschulen führen ein breites Sortiment teils auch krankheitsresistenter Sorten in verschiedenen Wuchsstärken. So finden Obstliebhaberinnen und -liebhaber fast immer die ideale Pflanze für sich.