Filialen der >Odenwälder Landbäckerei< erneut geschlossen und versiegelt
Massives Polizeiaufgebot setzte am Freitag in der Odenwälder Kreisstadt Erbach die erneute behördliche Anordnung zur Schließung um + + + Gut 60 friedliche Demonstranten warben am Abend für die sofortige Wiedereröffnung und brachten die Erbacher Maßnahmen mit den Ereignissen von Zermatt in VerbindungERBACH. - Am Donnerstag waren die beiden Filialen der „Odenwälder Landbäckerei“ samt angeschlossener Cafés in Erbach von den Behörden wegen Verstößen gegen die geltenden Corona-Bestimmungen geschlossen worden (siehe FACT-Bericht unter: www.de-fakt.de/bundesland/hessen/details/?tx_ttnews).
Am gestrigen Freitagmorgen hat Bäckermeister Alexander Knierim die Verkaufsstellen, nicht die Cafés, wieder geöffnet. Viele Kunden nahmen am Vormittag das Verkaufsangebot an, ehe gegen 13 Uhr das Gesundheitsamt des Odenwaldkreises erneut anrückte.
Begleitet von einem Großaufgebot an Polizisten, die mit sieben Mannschaftswagen angerückt waren, wurde die erneute Schließung der Läden erzwungen und die Türen schließlich versiegelt.
Einmal mehr demonstrierten etliche Kunden vor Ort friedlich gegen diese erneute Schließung, wie eine Augenzeugin berichtet.
Alexander Knierim betonte, ihm seien von den Behörden keine „nachvollziehbare Rechtsgrundlagen“ zur Schließung vorgelegt worden. Zwischenzeitlich habe auch sein Anwalt Ralf Ludwig entsprechende juristische Schritte eingeleitet.
Derweil schildert Erbachs Bürgermeister Dr. Peter Traub seine Haltung zu dieser Angelegenheit:
„Ich bedauere die jüngsten Entwicklungen, die letztlich zur vom Gesundheitsamt angeordneten Schließung des >Cafe Zeitlos< in Erbach geführt haben, außerordentlich - und ich hätte mirgewünscht, dass es eine andere Lösung gegeben hätte.“
Es habe in den vergangenen Wochen und Monaten zahlreiche Versuche gegeben, Herrn Knierim zum Einhalten von Verordnungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zu bewegen. „Letztlich waren all diese Versuche jedoch vergeblich, und wir waren gezwungen zu handeln.“
Er respektiere die unterschiedlichen Haltungen zum Thema Impfen und den erlassenen Maßnahmen. Aber auch diejenigen, die diese Maßnahmen für überzogen oder gar falsch halten, müssen sich dennoch an sie halten – und zwar ohne Wenn und Aber, sagt Traub.
„Dies gilt umso mehr, wenn ich – wie im Falle von Herrn Knierim – Bäckereien und Cafés in unserer Innenstadt betreibe. Es steht nicht im Ermessen von Herrn Knierim, hier eigene Regeln zu erlassen!
Und schon gar nicht sollte er in seinen auch schriftlichen Ausführungen der Stadt gegenüber mit klassischen Reichsbürgergedanken generell die Legitimation unserer Stadtpolizei, des Kreisgesundheitsamtes und sogar des Landes Hessen in Frage stellen.
Jetzt war der Punkt gekommen, wo wir konsequent handeln mussten – und wir werden dies auch weiterhin tun.“
Der Bäckermeister widerspricht dieser Darstellung. Er habe, wie durch seine Plakatierung ersichtlich, lediglich auch Personen, die aus gesundheitlichen Gründen keine Masken tragen dürfen, eine Einkaufsmöglichkeit bieten wollen und alle Kunden darauf hingewiesen, wie damit sorgsam umgegangen werden könne.
Dieser Argumentation schließen sich auch zahlreiche Kunden an. Gut sechzig von ihnen demonstrierten am Freitagabend erneut friedlich in der Erbacher Innenstadt und warben für den Weiterbetrieb der beliebten Bäckerei.
Die Demonstranten brachten die aktuellen Ereignisse rund um das >Café Zeitlos< in Erbach gar mit dem „Zermatt-Ereignis“ in Verbindung.
In Zermatt wurde, ebenfalls in Verbindung mit Corona-Maßnahmen, das Restaurant >Walliserkanne< geschlossen, was zahlreiche Demonstrationen und bei Wiederöffnung durch den Wirt sogar die sehr brutale Verprügelung und Verhaftung des Wirts und dessen Familie durch die Polizei zur Folge hatte. (Quelle BLICK.ch 31.10.21).