NEWS

Landrat Frank Matiaske in zweite Amtszeit eingeführt

AMTSEINFÜHRUNG: Kreistagsvorsitzender Rüdiger Holschuh (rechts) nimmt Landrat Frank Matiaske bei der Kreistagssitzung den Amtseid ab. Zuvor hatte der Erste Kreisbeigeordnete Oliver Grobeis (Mitte) Matiaske die Ernennungsurkunde überreicht. Foto: Stefan Toepfer

Vereidigung im Kreistag – Beschlüsse zur Zukunft der B 45 und des Schlachthofs

ODENWALDKREIS / ERBACH. - Landrat Frank Matiaske ist am gestrigen Montag, 5. Juli, zu Beginn der 2. Kreistagssitzung der laufenden Legislatur in Erbach in seine zweite Amtszeit eingeführt worden.

Matiaske war am 14. März für weitere sechs Jahre zum Landrat gewählt worden. Der Kreistag hatte die Wahl in seiner konstituierenden Sitzung am 31. Mai 2021 für gültig erklärt.

Gemäß der Hessischen Landkreisordnung muss ein Landrat spätestens sechs Monate nach seiner Wahl in sein Amt eingeführt werden. Die entsprechende Vereidigung wurde vom Kreistagsvorsitzenden Rüdiger Holschuh vorgenommen, die Ernennungsurkunde überreichte der Erste Kreisbeigeordnete Oliver Grobeis.

Holschuh beglückwünschte Matiaske im Namen des ganzen Kreistags zu dessen Wiederwahl mit einem „souveränen Ergebnis“. Grobeis gratulierte dem Landrat stellvertretend für den Kreisausschuss sowie für die Kreisverwaltung und den Eigenbetrieb Bau- und Immobilienmanagement.

Für die Bürgermeister überbrachte der Vorsitzende der Bürgermeisterkreisversammlung, der Lützelbacher Rathauschef Uwe Olt, selbst Kreistagsmitglied, Glückwünsche.

Alle drei dankten Matiaske für seinen bisherigen, erfolgreichen Einsatz zugunsten des Odenwaldkreises und sicherten ihm ihre Bereitschaft zur weiteren guten Zusammenarbeit zu.

Auch Matiaske sagte, er freue sich auf die kommenden sechs Jahre und die Kooperation mit dem Kreistag, dem Kreisausschuss, der Verwaltung und den Bürgermeistern.

Als große Herausforderung nannte er unter anderem den Fachkräftemangel: „Ihn müssen wir gemeinsam angehen“, ganz gleich ob im Gesundheitswesen, der Gastronomie, der Verwaltung oder in anderen Branchen.

Dringend nötig seien aber auch weitere Schritte in der Digitalisierung sowie im Klima- und Umweltschutz, so der Landrat. Der Wahlkampf, der wegen der Corona-Krise vor allem über die sozialen Medien geführt worden sei, habe ihn gelehrt, dass Politik auch künftig Menschen „über alle Kanäle“ erreichen müsse.

Eine offene Kommunikation bei einem gleichzeitigen sachlichen Umgang miteinander schaffe neues Vertrauen in Politik und die staatlichen Institutionen.

Der Kreistag hat überdies über mehrere Vorlagen und Anträge debattiert. So stimmte das Gremium den Planungsvereinbarungen mit Bund und Land zum vierspurigen Ausbau der B 45 zwischen Dieburg und Groß-Umstadt sowie dem Bau der Ortsumgehung Groß-Bieberau (B 38) zu.

Mit diesen Maßnahmen will der Odenwaldkreis zusammen mit dem Landkreis Darmstadt-Dieburg sowie den Städten Groß-Bieberau, Groß-Umstadt und Dieburg die Verkehrsinfrastruktur verbessern. Die Projekte werden federführend vom Landkreis Darmstadt-Dieburg koordiniert.

Mehrheitlich wurde ein Antrag der SPD-ÜWG-FDP-Koalition zur Zukunft des Schlachthofs angenommen: Der Kreisausschuss soll gemeinsam mit den weiteren Gesellschaftern der Odenwald Schlachthof Bauträger GmbH ein „tragfähiges Modernisierungsszenario“ für den Schlachthof entwickeln.

Außerdem sollen über die OREG Fördermöglichkeiten geprüft werden. Der Odenwaldkreis hält rund 14 Prozent der Gesellschafteranteile an der Bauträger-Gesellschaft. Außerdem verwaltet er im Rahmen eines Treuhandvertrags die 14 Prozent des Landkreises Darmstadt-Dieburg.

Abgelehnt wurde ein Antrag der CDU, die gefordert hatte, den Odenwaldkreis bis 2026 zum Mehrheitsgesellschafter der Bauträger-Gesellschaft zu machen.

Der Kreistag beschloss zudem, einen Antrag der Grünen-Fraktion für eine „Solar-Offensive Odenwald“ an den Ausschuss für Umwelt, Klima- und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zu überweisen.

Abgelehnt wurde ein CDU-Antrag zur Beauftragung eines juristischen Gutachtens im Zusammenhang mit der Partnerschaft des Kreises und seiner Kommunen mit dem Bündnis „Odenwald gegen Rechts“. Hintergrund ist die Abkehr der Stadt Erbach von jenem Bündnis, die nach Ansicht der CDU juristisch zu klärende Fragen aufwirft.

Außerdem standen mehrere Wahlen auf der Tagesordnung. So wurden Rainer Müller und Anna Resch zu Patientenfürsprechern für die Odenwälder Krankenhäuser bestimmt. Zu ihren Stellvertretern wurden Hedwig Seiler und Erich Krichbaum.

Gewählt wurden auch die Mitglieder für verschiedene Gremien, etwa für die Betriebskommission des Eigenbetriebs Bau- und Immobilienmanagement Odenwaldkreis, für den Verwaltungsrat des Beruflichen Schulzentrums Odenwaldkreis sowie die Verbandsversammlungen der Wasserverbände Mümling und Gersprenzgebiet.