NEWS

In drei Jahrzehnten viel bewegt

Von seinen Schreibtischen in der Seniorenresidenz Hedwig Henneböhl in Beerfelden und in der Geschäftsstelle am Kreiskrankenhaus in Erbach steuert Michael Vetter die Geschicke der Pflegestiftung Odenwald mit ihren angeschlossenen Einrichtungen. Foto: Gert R. von Neindorff

Arbeitsjubiläum: Geschäftsführer Michael Vetter seit 30 Jahren für den Zweckverband Zentrum Gemeinschaftshilfe im Odenwaldkreis tätig

ODENWALDKREIS / BEERFELDEN. - Vor 30 Jahren, zum Jahresbeginn 1993, wurde Michael Vetter Geschäftsführer des Zweckverbandes Zentrum Gemeinschaftshilfe im Odenwaldkreis.

Der damals 26-Jährige hat damit als hauptamtlicher Geschäftsführer die Nachfolge von Hedwig Henneböhl und Werner Wacker angetreten, die das Zentrum Gemeinschaftshilfe seit dessen Gründung im Jahr 1974 aus dem Kreiskrankenhaus Erbach heraus ehrenamtlich geleitet haben.

Hedwig Henneböhl ist im Jahr 1999 verstorben. Mit Werner Wacker besteht heute noch eine freundschaftliche Verbindung.

Das Zentrum Gemeinschaftshilfe hat sich als Einrichtung für die ambulante Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege unter Michael Vetter zu einer wichtigen Säule in der Gesundheitsversorgung des Odenwaldkreises entwickelt.

Im Jahr 1998 wurde bereits aus dem Zweckverband heraus die gemeinnützige Pflegezentrum Odenwald GmbH gegründet, die heute die ambulanten Pflegeeinrichtungen in Bad König, Oberzent, Erbach und Reichelsheim sowie die stationäre Pflegeeinrichtung in der Seniorenresidenz Hedwig Henneböhl in Oberzent betreibt.

Mit der Einrichtung von Außenstellen vor Ort hat Michael Vetter die Versorgungsstrukturen bereits im Jahr 1993 wesentlich verbessert.

Er hat sich bis heute dafür eingesetzt, dass auch die Bevölkerung aus abgelegenen Ortsteilen pflegerisch gut versorgt wird. Ebenfalls im Jahr 1998 wurde die Geschäftsstelle am Kreiskrankenhaus in Erbach verdoppelt, um die anstehende Expansion zu ermöglichen.

Im Jahr 2006 wurde aus der Pflegezentrum Odenwald GmbH heraus die Pflegestiftung Odenwald gegründet. Diese hat sich in ihrem Stiftungsgeschäft und in ihrer Stiftungssatzung den Zweck gegeben, ausschließlich den Zweckverband Zentrum Gemeinschaftshilfe im Odenwaldkreis und die Pflegezentrum Odenwald GmbH bei deren Aufgabenerfüllung, insbesondere der ambulanten und auch stationären Alten- und Krankenpflege der Odenwälder Bevölkerung, zu fördern.

Die gegründete Stiftung ist gemeinnützig und übernimmt im Hinblick auf die demographische Entwicklung ebenfalls eine wichtige Aufgabe zum Wohle der im Odenwaldkreis lebenden Menschen.

Die Gründung der Pflegezentrum Odenwald GmbH und der Pflegestiftung Odenwald sind auf Initiativen von Michael Vetter erfolgt.

Ein wichtiger Meilenstein für die Pflegestiftung Odenwald war im Oktober 2013 die Eröffnung der Stationären Pflegeeinrichtung in der Seniorenresidenz Hedwig Henneböhl mit 106 Pflegeplätzen.

Vision, Konzept und Planung für diese Einrichtung hat Michael Vetter selbst entwickelt und ohne öffentliche Mittel umgesetzt. Das Haus findet heute in der Region sehr große Anerkennung. Mit seinem Team konnte er die Einrichtung auch vorbildlich bis heute durch die Corona-Pandemie führen.

Im April 2022 wurden die Räumlichkeiten einer modernen und großzügigen allgemeinzugänglichen Hausärztlichen Gemeinschaftspraxis in der Seniorenresidenz Hedwig Henneböhl übergeben zur ärztlichen Versorgung von Bewohnern und von der Bevölkerung in der Oberzent und weit darüber hinaus.

Noch in diesem Winter werden Räumlichkeiten für die Außenstelle einer Facharztpraxis in der Seniorenresidenz Hedwig Henneböhl übergeben. Hierfür entstehen noch zusätzliche Parkplätze. Auch diese zum Teil großen Baumaßnahmen wurden ohne finanzielle Hilfen umgesetzt.

Werden die Angebote von der Bevölkerung angenommen sollen weitere Praxisräume entstehen. Im Außenbereich entsteht neben einer großzügigen Parkanlage eine Stallung mit Futterstelle für Burenziegen. Es sollen auch zukünftig noch zwanzig seniorengerechte Wohnungen in der Residenz entstehen.

Weitsichtig bereitet Michael Vetter bereits größere Projekte für die Zukunft vor: „Es muß weitergehen!“ Der demographische Wandel macht es erforderlich, dass es ausreichend gute Angebote in der stationären und ambulanten Pflege sowie in der hauswirtschaftlichen Versorgung im Odenwaldkreis gibt.

Weitere Investitionen auch in schwierigsten Zeiten sind von Michael Vetter geplant und die ersten Schritte wurden bereits konkret eingeleitet. Auch über die Erweiterung der stationären Pflegeeinrichtung wird nachgedacht.

Die Seniorenresidenz Hedwig Henneböhl wird sich zu einem Zentrum für Gesundheit und Pflege vom Mittelzentrum Erbach/Michelstadt bis an den Neckar weiterentwickeln.

Diesen Weg hat Michael Vetter mit einem starken Durchsetzungsvermögen in Verbindung mit einer überzeugenden Argumentation und viel Geduld des Öfteren ganz gegen den Strom gehen müssen, weil er von seiner Sache überzeugt war.

Vetter ist immer mit Zuversicht und Mut an die Themen herangegangen. Sein Motto ist stets: „Man muß die Herausforderungen selbst anpacken und die Menschen mitnehmen!“

Zahl der Mitarbeiter bis heute versechsfacht

Während der Zeit seiner Tätigkeit ist es dem Geschäftsführer gelungen, die Zahl der Beschäftigten von ursprünglich 34 auf heute nahezu 200 zu erhöhen und damit beinahe zu versechsfachen.

Damit hat Michael Vetter ohne jegliche öffentliche Zuwendung einen herausragenden Beitrag zur Schaffung von Arbeitsplätzen in der Region geleistet. Arbeitsplätze in der Pflege sind heute mit einer sehr guten Vergütungsstruktur hinterlegt.

Daneben konnte die Frühberatungsstelle, die nach wie vor beim Zentrum Gemeinschaftshilfe angesiedelt ist und Hilfen für entwicklungsauffällige Kinder vom Säuglings- bis zum Einschulungsalter anbietet, unter der Leitung des Jubilars ausgebaut werden.

Unter den gegenwärtig sehr schwierigen Rahmenbedingungen in der ambulanten und stationären Pflege ist Michael Vetter sehr zufrieden darüber, daß die hilfsbedürftigen Menschen und ihre Angehörigen beim Pflegezentrum Odenwald weiterhin im Mittelpunkt stehen.

Damit kann auch die Arbeit im Sinne von Hedwig Henneböhl und Werner Wacker fortgesetzt werden. Bemängelt wird von ihm die immer noch fehlende klare Unterstützung durch die Politik für die Altenhilfe und der auch immer noch mehr zunehmende Verwaltungsaufwand bedingt durch gesetzliche Regelungen.

„Diese Entwicklung ist in einer Zeit, in der seit vielen Jahren Bürokratie eigentlich abgebaut werden sollte und finanzielle Mittel knapp sind, zugunsten der pflegebedürftigen Menschen durch die Politik dringend zu überdenken“, so Michael Vetter.

„Die großen Schwierigkeiten in der Altenpflege sind hinreichend bekannt und ausreichend diskutiert worden, jetzt müssen endlich auch einmal Entscheidungen mit Wertschätzung für die Pflege getroffen werden.“

Neben seiner beruflichen Tätigkeit ist Michael Vetter auch ehrenamtlich tätig. So ist er seit vielen Jahren als ehrenamtlicher Kreisbeigeordneter beim Odenwaldkreis Beauftragter für Arbeit und Soziale Sicherung, Mitglied des Sozialausschusses des Hessischen Landkreistages sowie ehrenamtlicher Richter am Darmstädter Arbeits- und Sozialgericht.

Der Verbandsversammlung des Landeswohlfahrtsverbandes in Kassel, auch Hessisches Sozialparlament genannt, gehörte er zehn Jahre als Abgeordneter an. Darüber ist er Mitglied im Aufsichtsrat der Gesundheitszentrum Odenwaldkreis GmbH sowie deren Tochtergesellschaften.

Die Zukunft dieser Gesellschaften liegt ihm besonders am Herzen, weshalb er sich immer wieder mit kreativen Vorschlägen einbringt.

Auch gehört er dem Aufsichtsrat der InA gGmbH an, deren Gründung im Jahr 2006 von ihm maßgeblich betrieben wurde und die heute 30 Arbeitsplätze aufweist.

Die Gesellschaft arbeitet sehr erfolgreich als ein wichtiger Maßnahmenträger für den Arbeitsmarkt und wird als alleiniger Gesellschafter vom Odenwaldkreis getragen.

Als Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender ist er dort ständiger Ansprechpartner für die Geschäftsführung, insbesondere in der Ausrichtung des Unternehmens sowie in allen Fragen der Unternehmensführung und bringt die Einrichtung immer wieder mit wichtigen Beiträgen zur Weiterentwicklung voran.

Vetter ist noch voller Visionen und voller Tatendrang. Unterstützt wird er dabei von einer Mannschaft die bereits über viele Jahrzehnte vertrauensvoll zusammenarbeitet. Darauf ist er besonders stolz und auch sehr dankbar! Unterstützt wird er dabei auch von seinem Sohn Philipp Vetter, der als Geschäftsführer und Prokurist bereits über viele Jahre die Einrichtungen mit stark geprägt hat.

Michael Vetter merkt an, dass er seine Arbeit in den 30 Jahren auch im Rückblick sehr gerne gemacht hat, auch wenn es nicht immer einfach war. Er will weiterhin Verantwortung übernehmen und vor allen Dingen den Übergang zur nächsten Generation organisieren.

Es wird ganz schwierig werden zukünftig Menschen zu finden, die unter den sehr herausfordernden und komplexen Rahmenbedingungen und unter der hohen Belastung in der Pflege bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Bei allen, die ihn bei seiner Arbeit unterstützt haben bedankt er sich ganz herzlich.

Für die Zukunft ist es dem Jubilar vor allem wichtig, dass die in der Region lebenden Menschen auch weiterhin eine umfassende und qualitativ hochwertige pflegerische Versorgung erhalten können, sei es ambulant oder stationär.