Kampagne gegen sexuelle Belästigung
Banner in vier Schwimmbädern + + + Bademeister: Opfer sollen sich sofort meldenODENWALDKREIS. - „Einmischen erwünscht!“ – Banner mit dieser Aufforderung hängen seit kurzem in vier Odenwälder Freibädern.
So sollen Besucherinnen und Besucher dazu ermuntert werden, in Fällen von sexueller Belästigung nicht wegzusehen, sondern einzuschreiten.
Initiiert wurde die Kampagne vom Arbeitskreis gegen sexualisierte Gewalt, zu dem auch Petra Karg gehört, die Gleichstellungsbeauftragte des Odenwaldkreises.
Die Banner sind im Erbacher Alexanderbad, im Michelstädter Waldschwimmbad sowie den Freibädern in Höchst und Breuberg-Sandbach angebracht worden und bleiben dort bis zum Ende der Freibadsaison. Karg dankt allen politisch Verantwortlichen für ihre Zustimmung zu der Aktion. Die Banner appellieren nicht nur zum Einschreiten, sondern geben auch die nötigen Hinweise dazu.
Wie Karg schildert, kann es auch in Schwimmbädern zu sexuellen Belästigungen kommen, zum Beispiel zu Anzüglichkeiten, unerwünschtem Körperkontakt, Beleidigungen oder dem Filmen per Mobiltelefon in Duschkabinen.
Wie sie weiter berichtet, stehen auch die Bademeister und -meisterinnen hinter der Kampagne. „Sie haben mir bestätigt, dass die Sensibilisierung für sexuelle Grenzverletzungen gut in Schwimmbäder passe.“
Tobias Wendel vom Waldschwimmbad Michelstadt betonte im Gespräch mit Karg, dass sich Opfer sofort an die Aufsichtspersonen wenden sollen. Das sei besser, als wenn ein Übergriff erst im Nachhinein bei der Polizei gemeldet werde.
Auch Peter Gürges, Bademeister in Höchst, begrüßte die Aktion. Er berichtete, dass in dem Freibad gegen grenzüberschreitendes Verhalten konsequent vorgegangen werde, zum Beispiel mit dem Einschalten der Polizei sowie dem Erteilen von Hausverboten.
Von Jörg Köble, dem Bademeister in Sandbach, bekam Karg die Rückmeldung, dass sich gerade auch jüngere Kinder mit ihren Eltern über die Inhalte der Banner austauschen. „Das freut mich sehr, denn wir wollen erreichen, dass Menschen bewusster mit diesem Thema umgehen“, so Karg.
Die Kampagne ist Teil einer größeren Aktion mit dem gleichnamigen Titel „Einmischen erwünscht“. Die Auftaktveranstaltung dazu hatte Anfang Mai stattgefunden.
Die Aktion wird finanziell unterstützt durch das Netzwerk gegen Gewalt - Regionale Geschäftsstelle Südhessen und AdiNet, das Antidiskriminierungs-Netzwerk Südhessen.