NEWS

Georg-August-Zinn-Schüler erleben in Berlin Demokratie und Geschichte zum Anfassen

Die Schülerinnen und Schüler der E-Phase der GAZ vor dem Bundestag in Berlin.

Die GAZ-E-Phasen-Schüler in der Berliner Unterwelt. Die Stadtgeschichte „von unten“ zu erleben war auch für die Reichelsheimer Schülerinnen und Schüler eine Besonderheit. Fotos: Patrick Eckert

Die Schüler der Georg-August-Zinn-Schule im Paul-Löbe-Haus. Foto: Büro Dr. Zimmermann

BERLIN / REICHELSHEIM. - Die rund 70 Schüler der Einführungsphase in die Oberstufe der Reichelsheimer Georg-August-Zinn-Schule unternahmen, wie auch in den Jahren zuvor eine Studienfahrt nach Berlin.

In der Bundeshauptstadt lernten sie Demokratie, Europa, Politik, Geschichte, Teilung und kalter Krieg, Wiedervereinigung und Freude, Tränen und Kabarett kennen.

Die gesamte Jahrgangsstufe, fuhr, begleitet von ihren Tutoren Claudia Schneider, Kirsten Berg und Patrick Eckert sowie Martina Schemenau, Dr. Dirk Strohmenger und René Beck nach Berlin und erkundeten die Bundeshauptstadt.

Angekommen in Berlin startet die große Gruppe zu einem Stadtrundgang zur ersten Orientierung zum Potsdamer Platz mit dem bekannten Sony Center.

Der nächste Tag startete mit einer Stadtrundfahrt durch Berlin: Checkpoint Charly, Dom, neues Schloss, rotes Rathaus, East Side Gallery, Kanzleramt, Reichstagsgebäude, Potsdamer Platz, Gendarmenmarkt und vieles mehr wurde besichtigt.

Im Anschluss ging die Gruppe in die Berliner Unterwelt. Die Stadtgeschichte von unten zu erleben ist eine Besonderheit. Der Bunker für den zweiten Weltkrieg zieht sich kilometerlang unter Berlin durch, mitten durch die Tunnellandschaft der U-Bahn.

Während der anschließenden Stadtralley mit modernen Medien lernten die Schüler Berlin zu Fuß kennen. Da die erfüllten Aufgaben immer per Bild an die Lehrer geschickt werden sollten war ein ständiger Kontakt hergestellt und die Kreativität bei der Aufgabenerfüllung war grenzenlos.

Neben der historischen Entwicklung Deutschlands und Europas stand auch die Politik im Zentrum der Studienreise: Führung im Reichstagsgebäude, Erläuterungen im Plenarsaal, Gespräch mit Abgeordneten für den Odenwaldkreis Dr. Jens Zimmermann und die Aussicht von der Kuppel beeindruckten die Schülerinnen und Schüler – Demokratie konnte somit hautnah erlebt werden.

Das Mahnmal für die ermordeten Juden Europas wurde nicht nur oben besichtigt und erlebt, sondern die Schüler spürten im „Ort der Information“ unter dem Mahnmal wie grausam der Holocaust war und wie wichtige es ist, zu wissen was damals passierte um es in Zukunft zu vermeiden.

Während einer Führung durch das Szeneviertel „Kreuzberg“ konnten Streetart, Veränderungen der Stadtarchitektur und vieles mehr gesehen werden. Die Beschäftigung mit dem Ernst der Politik, Geschichte und Gesellschaft wurde am letzten Abend, in einem original Ost Berliner Kabarett – „Die Distel“ – mit Humor abgeschlossen.

Hier sind es keine Comedians die eine Show veranstalten, sondern hier sind es Darsteller, die humoristisch Politik und Gesellschaft hinterfragen und die Schüler zum Nachdenken anregten – mit dem Programm „Wohin mit Mutti?“.

Außerdem besuchte die Gruppe die nahegelegene Stadt Potsdam. Das Sommerschloss vom „alten Fritz – Friedrich dem Großen“ Sanssouci wurde besichtigt, ein Spaziergang durch den Garten folgte und die Epoche der Preußen war somit auch Bestandteil der Studienfahrt – bei bestem Wetter im Schloss „ohne Sorgen“.

Danach wurden die Schüler zurück ins Stadtzentrum geführt, genauer zur Lindenstraße in das „Haus der Demokratie“. Ein früheres Stasi Gefängnis der ehemaligen DDR öffnete sich für die Schüler, die von ehemaligen Häftlingen geführt wurden und zum Teil im anschließenden Gespräch in den Akten der Zeitzeugen blätterten und mit ihnen über die schreckliche Zeit im Gefängnis sprechen konnten.

Am letzten Abend traf sich die Großgruppe am Spreeufer im Regierungsviertel. Hier wird im Sommer eine Multimedia-Show gezeigt, die die Geschichte seit dem Kaiserreich bis heute darstellt. Musik, Video und Show gemeinsam sind immer für alle Schüler ein Moment der Gänsehaut am letzten Abend.

„Die Fahrt zeigte uns unerwartet viele Aspekte des Berliner Lebens und machte uns neugierig wieder hierher zu kommen, es war kein Touriprogramm sondern wirklich spannend anders“, resümierten Schüler, wieder angekommen am Hauptbahnhof in Darmstadt. Das zeigt, wie wichtig es für die Schulung sozialer und fachlicher Kompetenzen es ist, die Inhalte vor Ort zu erleben und den Unterricht „begreifbar“ zu machen.

 

Über Abläufe im Deutschen Bundestag informiert

Beim Treffen mit dem Odenwälder Bundestagsabgeordneten Dr. Jens Zimmermann stand ein Informationsvortrag auf der Besuchertribüne des Plenarsaals auf dem Programm. Dabei wurde die Gruppe über die Geschichte des Reichstags und die Abläufe im Deutschen Bundestag informiert.

Welche Fraktion, auf welchen Plätzen im Plenarsaal sitzt. Wo nehmen die Vertreter des Bundesrates Platz?, waren Themen des 60-minütigen Vortrags. Im Anschluss an diese Einführung begrüßte der Abgeordnete Zimmermann die Gruppe im Paul-Löbe-Haus zum Gespräch.

Wie beeinflusst die Bundespolitik das Leben im Odenwald?

Welche Aufgaben er als Abgeordneter hat, was eine Fraktion ist und wie eine typische Sitzungswoche aussieht: diese Fragen wurden gleich zu Beginn des Gesprächs beantwortet. Auch über seine Arbeit im Finanzausschuss und im Ausschuss Digitale Agenda sprach Dr. Zimmermann. Im Anschluss an die kurze Vorstellung diskutierte der Abgeordnete mit den Schülern über deren Fragen und Themen.

Dabei ging es auch um die Frage, welchen Einfluss die Bundespolitik auf das Leben im Odenwald hat und wofür sich der Abgeordnete einsetzt. „Wer nach Darmstadt oder Frankfurt will, muss auch wieder zurückfahren können. Deshalb bin ich für den Ausbau des ÖPNV und eine gute Anbindung des Odenwaldkreises“, erklärte Dr. Zimmermann