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Dr. Peter Traub als Erbacher Bürgermeister ins Amt eingeführt

Vereidigt: Dr. Peter Traub gelobte, sich als Bürgermeister mit ganzer Kraft für die Belange der Stadt Erbach und ihrer Bürger einzusetzen. Stadtverordnetenvorsteher António Duarte Marques (rechts) nahm den Eid im Beisein des Ersten Stadtrats Erwin Gieß (links) ab.

Erster Stadtrat Erwin Gieß (rechts) überreicht Bürgermeister Dr. Peter Traub die Ernennungsurkunde.

Gratulation an den neuen Bürgermeister vom Stadtverordnetenvorsteher António Duarte Marques.

Mehr als 500 Gäste, darunter auch die Familie des neuen Bürgermeisters mit Ehefrau Dr. Monika Traub (erste Reihe rechts), waren zur feierlichen Amtseinführung von Bürgermeister Dr. Peter Traub in die Werner-Borchers-Halle gekommen.

Zur Dekoration des neuen Bürgermeisters mit der schweren, aus Elfenbein bestehenden Amtskette, bedurfte es des Zusammenwirkens von Stadtverordnetenvorsteher und Erstem Stadtrat.

Das neue Führungstrio der Odenwälder Kreisstadt Erbach: Stadtverordnetenvorsteher António Duarte Marques, Bürgermeister Dr. Peter Traub und Erster Stadtrat Erwin Gieß (von rechts nach links).

Freut sich auf eine gute Zusammenarbeit und sichert loyale Mitarbeit der städtischen Bediensteten zu: Sebastian Thern, Vorsitzender des Personalrats der Erbacher Stadtverwaltung.

Dr. Peter Traub versicherte, er werde „alles daran setzen, dass Sie mich auch noch der Wahl noch freundlich grüßen“.

Umrahmten die Festveranstaltung musikalisch: Emil Engelhardt (Bariton) Lovis Weller (Klarinette) und Peter Martin (Klavier, von links nach rechts) und ernteten ein Dankeschön vom neuen Erbacher Bürgermeister.

Ein „Dienstfahrzeug“ samt diverser wichtiger Gebrauchsutensilien überreichten die Fraktionschefs Tobias Stock (ÜWG) und Gernot Schwinn (SPD) dem neuen Bürgermeister. Fotos: Rolf Wilkes / er

„Gemeinsam der Welt zeigen, was für ein attraktiver Lebensraum der Odenwald ist – mit einer traditionsreichen und aufstrebenden Kreisstadt Erbach als sein Zentrum!“ + + + Mehr als 500 Gäste erlebten die feierliche Amtseinführung des neuen Erbacher Verwaltungschefs und feierten anschließend auf dem Marktplatz mit zahllosen weiteren Besuchern ein Bürgerfest + + + Dr. Traubs Amtsvorgänger Harald Buschmann verweigert seine gesetzlichen Pflichten

ERBACH. - Vor mehr als 500 Gästen in der Werner-Borchers-Halle in Erbach vollzog sich am gestrigen Donnerstag, 12. Juli, was die Bürgerinnen und Bürger der Odenwälder Kreisstadt am 4. März diesen Jahres mit überwältigender Mehrheit entschieden hatten: Dr. Peter Traub (62) wurde als Erbacher Bürgermeister in sein Amt eingeführt.

Auf seinen Dienstantritt muss der neue Verwaltungschef gleichwohl noch zehn Tage warten, denn dieser, und damit seine Amtszeit, orientieren sich – wie die gesamte Erbacher Zeitrechnung – am größten Jahresereignis in Erbach, dem Wiesenmarkt. Zu dessen Auftakt beginnt dann auch Dr. Traubs Amtszeit.

Bürgernähe und die Einbindung aller Erbacher Bürgerinnen und Bürger in die Belange ihrer Stadt war ein Versprechen des neuen Bürgermeisters im Wahlkampf, das zum vorgeschobenen Auftakt der neuen Ära im Erbacher Rathaus schon im Zentrum des Geschehens stand.

„Ganze Kraft und Herzblut einsetzen“

In einer den offiziellen Ritualen folgenden wohltuend kurzen wie prägnanten Rede zeigte sich Dr. Traub „dankbar für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung“ und versprach, er werde seine ganze Kraft und sein Herzblut einsetzen, „um das in mich gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen“.

Das werde er schon deshalb tun, da er nach beruflichen Stationen in Tübingen, Bad Honnef, Bankok, Berlin und Hamburg gemeinsam mit seiner Frau schon vor Jahren beschlossen habe, in den Odenwald zu kommen und für immer hier zu bleiben. „Ich werde also alles daran setzen, dass Sie mich auch noch nach der Wahl freundlich grüßen!“

Die ihm bevorstehenden Aufgaben seien zweifellos sehr vielfältig und komplex, und würden ihn sicher komplett in Anspruch nehmen. „Aber ich freue mich sehr darauf.“

Mit einem Augenzwinkern richtete er das Wort an seine künftigen Verwaltungsmitarbeiter: „Ich bin es gewohnt viel und gerne zu arbeiten“, sagte der promovierte Diplom-Geograph und Agrarökonom, der seit 1998 als selbständiger Strategieberater, Kommunikationstrainer und Executive Coach für Führungskräfte aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in Europa und Asien tätig war.

Drei Schwerpunkte im Fokus

Inhaltlich werde er einen Schwerpunkt auf die im Wahlkampf von ihm benannten drei Felder legen:

„Ich möchte die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung der Stadt voranbringen. Mit Ihnen zusammen eine attraktive Vision für unsere Stadt entwickeln und - davon abgeleitet - einen umfassenden Stadtentwicklungsplan vorlegen. Und drittens, und vor allem: Ich möchte Sie, die Erbacher Bürgerinnen und Bürger, wieder stärker in die Belange ihrer Stadt einbinden. Es ist nämlich Ihre Stadt!“

Auch wenn es sich zweifellos nicht einrichten lasse, immer einer Meinung zu sein, versprach der neue Verwaltungschef „dass ich Ihnen immer mit Respekt begegnen werde und Ihre Wünsche und Vorstellungen sehr ernst nehmen werde“.

„Gemeinsam nach vorne schauen“

Er möchte ein Bürgermeister zum Anfassen sein - für die Erbacher Bürgerinnen und Bürger in der Kernstadt und in den 12 Stadtteilen – wie auch für die gewählten Vertreter in der Stadtverordnetenversammlung und im Magistrat. „Das gilt explizit auch für die Mitglieder der CDU!“, sagte Traub.

„Lassen Sie uns alle gemeinsam nach vorne schauen – und damit meine ich auch unsere Freunde in Michelstadt, der Oberzent, Mossautal und allen anderen Gemeinden unseres Kreises – und lassen Sie uns der Welt da draußen zeigen, was für ein attraktiver Lebensraum der Odenwald ist – mit einer traditionsreichen und aufstrebenden Kreisstadt Erbach als Zentrum!“

„Möglichst viele erfolgreiche Schritte auf dem neuen Weg gemeinsam gehen“

„Jeder neue Weg beginnt mit dem ersten Schritt“, konstatierte Erster Stadtrat Erwin Gieß und sieht „den ersten Schritt in eine neue Herausforderung für Dr. Peter Traub vollzogen“.

Dieser sei gleichwohl mit „einer hohen Erwartungshaltung“ verknüpft. Sein Versprechen: „Der Magistrat wird Sie dabei begleiten, um möglichst viele erfolgreiche Schritte auf dem neuen Weg gemeinsam zu gehen.“

Für die im Erbacher Stadtparlament vertretenen Fraktionen entboten die Vorsitzenden Grußworte. Gernot Schwinn (SPD), Tobias Stock (ÜWG), Erich Petersik (CDU), Christa Weyrauch (Bündnis 90 / GRÜNE) und Rudolf Burjanko (FDP) versicherten unisono eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem neuen Rathauschef.

„Gemeinsam unsere Heimatstadt zum Wohl Aller weiterentwickeln“

„Ein neues Kapitel zum Wohl unserer Heimatstadt aufgeschlagen“, sieht Gernot Schwinn. „Wir müssen wieder zu dem kommen, was eine städtische Gemeinschaft ausmacht. Lassen Sie uns gemeinsam unsere Heimatstadt zum Wohl Aller weiterentwickeln.“

Ein Verwaltungschef, der aufgrund seiner beruflichen Erfahrung über den Tellerrand hinaus blicke, wie Dr. Traub, sei dazu prädestiniert. „Ein gutes Stadtoberhaupt braucht Erfahrung, Weitsicht und Standvermögen“, sagte Schwinn und attestierte diese Eigenschaften dem neuen Bürgermeister.

„Hoffnung, dass die Stadtpolitik wieder das Ansehen erfährt, das sie verdient hat“

„Demokratie ist kein Zustand, sondern ein Prozess, bei dem immer wieder auf's Neue um Beteiligung geworben werden muss“, sieht Tobias Stock „Hoffnung, dass mit Deiner Wahl die Stadtpolitik wieder das Ansehen in der Bevölkerung erfährt, das sie auch verdient hat.“

Es sei engagiertes Miteinander gefragt. „Stadtpolitik in Erbach, wie auch anderswo, braucht klare Visionen wie es in Zukunft in der Kommune aussehen soll.“ Seine Fraktion sei sicher, mit Dr. Traub einen solchen Visionär gefunden zu haben. „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen“, hofft Stock auf eine gedeihliche neue Ära mit richtig gesetzten neuen Segeln.

„Ab jetzt heißt's nicht mehr >Weiter so<, ab jetzt heißt's nur noch >Machen<"

Gemeinsam übergaben ÜWG- und SPD-Fraktionen, die den neuen Bürgermeister im Wahlkampf unterstützt hatten, Dr. Peter Traub ein Fahrrad als „Dienstfahrzeug“ samt diverser Utensilien zur kommunalen Arbeit, verbunden mit der Aufforderung: „Ab jetzt heißt's nicht mehr >Weiter so<, ab jetzt heißt's in Erbach nur noch >Machen<.

„Einfach ein paar Wünsche mitgebracht“, hatte Erich Petersik. „Wir wünschen Ihnen, Ich wünsche Ihnen, dass Sie den Erwartungen gerecht werden können und Sie Ihre eigenen Vorgaben, die Sie sich gegeben haben, umsetzen können. Viel Kraft dazu. Für eine konstruktive Zusammenarbeit sind wir natürlich bereit.“

„Gerüchte wurden irgendwo erfunden“

Was ansonsten an Gerüchten umginge, „wir würden uns Gesprächen verweigern“, stimme einfach nicht. „Es wurde irgendwo erfunden, und war dann einfach da. Für Gespräche und eine Zusammenarbeit sind wir immer da“, wiederholte Petersik noch einmal und erinnerte daran, dass der neue Bürgermeister zuerst mit ihm zusammen einen Ortsrundgang in Ebersberg gemacht habe.

„Sie sehen also, wir sind uns nicht böse, manche Sachen ergeben sich im Leben eben anders als geplant“, schwenkte der CDU-Fraktionschef auf eine künftig moderate Linie ein.

„Informationspolitik war mehr als unbefriedigend, erhoffen eine positive Veränderung“

„Die Verwaltung der Kreisstadt Erbach wurde in den vergangenen 18 Jahren mehrfach umstrukturiert, was letztlich dazu führte, dass wir heute noch nicht einmal mehr über ein Hauptamt verfügen.

„Auch die von der Verwaltungsspitze bisher betriebene Informationspolitik war mehr als unbefriedigend, sodass wir uns auch in diesem Punkt nach Ihrem Antsantritt eine positive Veränderung erhoffen“, sieht Christa Weyrauch ersten wichtigen Handlungsbedarf des neuen Bürgermeisters.

Ein Bürgermeister, der die Bürgerinnen und Bürger der Stadt in die Entscheidungen einbeziehen wolle, „ist sicher auch in der Lage die Stadtverordnetenversammlung als oberstes Beschlussorgan angemessen zu beteiligen. Wir sind gespannt auf den neuen Führungsstil und freuen uns auf die Zusammenarbeit.“

„Die Zeit ist reif, es ist keine Zeit mehr da aufzuschieben“

„Schön, dass Sie da sind, endlich!“, begrüßte Rudolf Burjanko den neuen Bürgermeister. Viele wichtige Themen seien in der letzten Zeit eingerastet. Das müsse dringend geändert werden. „Die Zeit ist reif, es ist keine Zeit mehr da das aufzuschieben“, sagte der FDP-Fraktionschef und versicherte: „Wir helfen gerne bei einer lösungsorientierten Stadtpolitik, die über den Tellerrand hinausschaut.“

Burjanko überbrachte auch die Grüße der Industrievereinigung Odenwaldkreis. „Die begrüßt es natürlich auch, wenn ein Bürgermeister mit Wirtschaftskompetenz ein solches Amt übernimmt. Und das kann man einem ehemaligen Unternehmensberater aus Hamburg sicher guten Gewissens attestieren.“

Harald Buschmann widersetzte sich seiner gesetzlichen Verpflichtung

Weitere Grußworte entboten Landrat Frank Matiaske, der Lützelbacher Rathauschef Uwe Olt für die Kreisversammlung der Odenwälder Bürgermeister, Karl-Christian Schelzke für den hessischen Städte- und Gemeindebund, Stephan Gieseler für den hessischen Städtetag, der Erbacher Pfarrer Dr. Thomas Hoerschelmann für die Kirchengemeinden und Sebastian Thern für den Personalrat der Stadt Erbach.

Ein Gesetzesbruch wurde - von der überwiegenden Mehrheit der Gäste unbemerkt - vom Stadtverordnetenvorsteher in seiner Begrüßung als Randnotiz erwähnt: Der scheidende Bürgermeister Harald Buschmann blieb trotz seiner gesetzlichen Verpflichtung, seinem Nachfolger die Ernennungsurkunde zu überreichen, der Veranstaltung fern.

Emil Engelhardt (Bariton) Lovis Weller (Klarinette) und Peter Martin (Klavier) umrahmten die Festveranstaltung musikalisch. Beim anschließenden Bürgerfest auf dem Marktplatz musizierte die Odenwälder Jugendband Harvest 21.