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Kommunales Job-Center gewinnt Einblicke in Holzwirtschaft im SĂ€gewerk Ihrig

Andreas Ihrig (Mitte) erklÀrt den Mitarbeitenden des Kommunalen Job-Centers und der InA gGmbH bei einem Betriebsbesuch die Arbeitsbereiche in einem SÀgewerk. Foto: Jana Brendel/ Kreisverwaltung

Inhaber berichtet bei Rundgang ĂŒber Arbeitsbereiche und Mitarbeitergewinnung

ODENWALDKREIS / OBER-HAINBRUNN. - BaumstĂ€mme verschiedenster Baumarten soweit das Auge reicht, gelagert auf einer FlĂ€che von zwei Hektar. Dazwischen Hallen mit riesigen SĂ€geanlagen und FörderbĂ€ndern, in denen Mitarbeitende Bretter auf Maß zuschneiden und fĂŒr den Transport vorbereiten.

„Die StĂ€mme kommen von holzverarbeitenden Unternehmen, die uns mit dem Zuschnitt beauftragen. Uns selbst gehören die BĂ€ume nicht. Unser GeschĂ€ft ist der Lohnzuschnitt“, berichtet Firmeninhaber Andreas Ihrig den GĂ€sten vom Kommunalen Job-Center und der InA gGmbH aus Erbach.

Sie hatten sich kĂŒrzlich auf den Weg nach Ober-Hainbrunn gemacht, um Einblicke in das TĂ€tigkeitsfeld eines SĂ€gewerks zu erhalten.

Bereits seit 1914 ist das Unternehmen im Familienbesitz, seit rund 50 Jahren spezialisiert auf Lohnschnitt. Aktuell sind 15 Mitarbeitende im Betrieb tĂ€tig, die ĂŒberwiegend aus den umliegenden Gemeinden kommen.

Viele von ihnen arbeiten bereits seit mehreren Jahren dort, so auch die polnischen Mitarbeiter, denen der GeschĂ€ftsfĂŒhrer eigene Wohnungen auf dem FirmengelĂ€nde zur VerfĂŒgung gestellt hat. Es ist ein eingespieltes Team vor Ort: Jeder kennt seine Aufgaben und Handgriffe, sei es, wenn es darum geht, die BlockbandsĂ€gen zu bedienen,

Zuschnitte fĂŒr den Transport vorzubereiten, die Trocknungsanlage zu befĂŒllen oder die SĂ€gebĂ€nder zu schĂ€rfen. Dass die Arbeit durchaus körperlich fordernd ist, spart GeschĂ€ftsfĂŒhrer Ihrig nicht aus. Auch nicht, dass es immer schwerer wird, Personal zu finden, von Auszubildenden ganz zu schweigen.

„Wir haben durchaus die Möglichkeit im Unternehmen auszubilden, beispielsweise zum Holzbearbeitungsmechaniker, aber das Interesse ist sehr gering“, bedauert Ihrig.

Die wenigsten wollten noch in diesem Bereich arbeiten. Umso froher ist er darĂŒber, dass seine Nachfolge gesichert scheint – sein Sohn beendet gerade sein Studium im Bereich Holztechnik und der Neffe studiert Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Handel und Holzwirtschaft.

Allerdings werden in absehbarer Zeit einige Mitarbeitende altersbedingt aus dem Unternehmen ausscheiden. Auch wenn bisher neue ArbeitskrĂ€fte meist ĂŒber Empfehlungen gefunden wurden, ist UnterstĂŒtzung bei der Nachbesetzung der Stellen gerne gesehen. Deshalb kam die Anfrage vom Kommunalen Job-Center Odenwaldkreis, sich bei einem Betriebsbesuch auszutauschen, gerade richtig.

Das Kommunale Job-Center bietet ĂŒber seinen Arbeitgeberservice Hilfe bei der Besetzung offener Stellen an. Regionale Betriebe, die Mitarbeitende suchen, können sich an den Arbeitgeberservice wenden und ein Stellenangebotsformular hinterlegen.

Im Kundenstamm des Job-Centers wird dann nach möglichen Kandidaten fĂŒr die Stelle gesucht und diese mit den Unternehmen in Kontakt gebracht. Dabei wird darauf geachtet, dass die beiden Parteien zueinander passen.

Auch bei möglichen HĂŒrden, die einer finalen Einstellung im Wege stehen könnten, kann der Arbeitgeberservice vermittelnd zur Seite stehen.

Das kann UnterstĂŒtzungsbedarf bei der Reduzierung sprachlicher Barrieren oder bei der Beschaffung bestimmter Eignungsscheine sein. Das Kommunalen Job-Center versucht, immer sinnvolle Lösungen zu finden.

Unternehmen, die ArbeitskrĂ€fte suchen oder sich dem Kommunalen Job-Center bei einer Betriebsbesichtigung prĂ€sentieren möchten, können sich gerne beim Arbeitgeberservice unter Telefon 06062 70-1426 oder per E-Mail an arbeitgeberservice(at)odenwaldkreis.de  melden.