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KOMMENTAR: Plan geändert - „Stolperfalle“ bleibt

ERBACH. - Die finale Planung der mit Gesamtkosten von rund 1,5 Millionen Euro veranschlagten Sanierung und Neugestaltung des Erbacher Marktplatzes kam nur unter heftigen Geburtswehen zustande. Die von der GRÜNEN-Fraktionschefin Christa Weyrauch im Dezember vergangenen Jahres im Erbacher Stadtparlament kritisierte „Stolperfalle“ in Form eines mit 18 Zentimeter eingefassten Podests quer über den historischen Marktplatz vor dem Schloss scheiterte am Veto des Denkmalamts.

So wurde das von der Erbacher Bevölkerung als „La Meir'scher Tanzboden“ verspottete Stolperfalle-Podest verhindert. Die vom Denkmalamt erzwungene Neuplanung durch den Erbacher Stadtbaumeister passierte dann als Kompromisslösung die städtischen Gremien.

Die aktuell verbreitete vernichtende Kritik des qualitätssichernden Netzwerks Pflasterbau an der Bauausführung offenbart jedoch gravierende Mängel, die belegen: Frauen mit hohen Absätzen, Eltern mit Kinderwagen und vor allem ältere Menschen mit Rollatoren werden ob der viel zu großen Fugenbreiten künftig den Erbacher Marktplatz nicht risikolos passieren können.

Der Plan wurde also geändert, die „Stolperfalle“ aber bleibt. Auch wenn sie rein optisch kleiner geworden ist, potenziert sich die Gefahr. Jetzt keineswegs verursacht durch Fehlplanung, sondern durch erhebliche Qualitätsmängel bei der Bauausführung und offenbar mangelnde Fachkenntnisse bei der Bauüberwachung.