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Hilfe für Schritt und Tritt

Durch die Blume: Pfarrerin Renate Köbler (links) bedankte sich bei Rotary-Präsidentin Christina Müller (Mitte) und Monika Rosenkranz, der Filialleiterin von Schuh-Mann in Höchst, für die Unterstützung der ukrainischen Gäste im Kloster Höchst. Foto: Bernhard Bergmann

HÖCHST. - Manchmal sind es vor allem die vermeintlich kleinen Dinge, die fehlen – und die dann doch viel wichtiger sind, als vermutet.

Naturgemäß konnten die Menschen, die dem Krieg aus der Ukraine entkommen sind, nur die notwendigsten Dinge mitnehmen.

„Aber was hier vor allem fehlte, waren Schuhe“, erklärt Pfarrerin Renate Köbler, die beim Evangelischen Dekanat Odenwald als Referentin für Ökumene und Bildung arbeitet und sich seit Wochen intensiv um die Menschen kümmert, die im Kloster Höchst Zuflucht gefunden haben.

Sie sind im Winter aus ihrem Heimatland geflohen, viele hatten nur warme Schuhe dabei. Kleidung fehlt zwar auch, aber dafür ist eine Kleiderkammer mit Spenden eingerichtet worden. Bei Schuhen hingegen ist es mit dem Weitergeben schwieriger.

„Deshalb haben wir uns so sehr gefreut, als der Rotary Club Erbach-Michelstadt spontan 4000 Euro für Schuhkäufe gespendet hat“, so Köbler dankbar. Und die Hilfe ging noch weiter: die Pfarrerin fragte beim Schuhgeschäft Mann in Höchst an, „wie wir es mit der Bezahlung regeln könnten“.

Götz Graf aus dem baden-württembergischen Fellbach, der Geschäftsführer der rund 30 bundesweiten Schuh-Mann-Filialen, räumte einen Rabatt von 25 Prozent auf alle von den ukrainischen Gästen gekauften Schuhpaare ein. „Das war nochmal ein großes Geschenk“, freut sich Renate Köbler.

In Höchst war dann Filialleiterin Monika Rosenkranz mit ihren drei Mitarbeiterinnen Ansprechpartnerin und Beraterin für die besondere Kundschaft, ganz überwiegend Frauen und Kinder. 50 Euro standen pro Person zur Verfügung.

Bislang waren 43 Menschen im Kloster untergekommen. Derzeit leben noch etwa 30 dort, einige sind bereits in Wohnungen im Kreisgebiet gezogen. Genau 1300 Euro sind bisher für Schuhe ausgegeben worden – „wir haben also noch ein gutes Polster“, äußert sich Pfarrerin Köbler beruhigt.

Denn auch wenn derzeit keine neuen Menschen aus der Ukraine im Kreisgebiet ankommen, weil der Odenwaldkreis die vorgegebene Zahl an Aufnahmen aktuell erfüllt hat, weiß ja niemand, wie es weitergeht.