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„Kurze Beine – kurze Wege“

Die Odenwaldkoalition will den Erhalt der Grundschule in Weiten-GesĂ€ĂŸ sichern und hat einen entsprechenden Dringlichkeitsantrag auf den Weg gebracht. Foto: Raoul Giebenhain

Odenwaldkoalition setzt sich fĂŒr den Erhalt der Grundschule in Weiten-GesĂ€ĂŸ ein

ODENWALDKREIS / WEITEN-GESÄSS. - Der Odenwaldkreis wird als SchultrĂ€ger den Erhalt der Grundschule in Weiten-GesĂ€ĂŸ sichern, sofern sich kein geeigneter freier TrĂ€ger findet – wenn es nach dem Willen der Odenwaldkoalition geht.

Einen entsprechenden Dringlichkeitsantrag haben die Kreistagsfraktion von SPD, ÜWG und FDP auf den Weg gebracht. „Mit dem Beschluss der evangelischen Kirche die TrĂ€gerschaft ĂŒber die Grundschule in Weiten-GesĂ€ĂŸ zum 30.06.2026 aufzugeben, wurde die Bevölkerung von Weiten-GesĂ€ĂŸ vor den Kopf gestoßen“, beschreibt Georg Raab, Vorsitzender der ÜWG-Fraktion, die Lage vor Ort.

Viele junge Familien hĂ€tten sich in Weiten-GesĂ€ĂŸ niedergelassen oder diesem Ort nicht den RĂŒcken zugekehrt, weil es dort einen Kindergarten und eine Grundschule gibt.

„Die Schließung der Schule wĂŒrde die Lebensplanung vieler junger Familien in Frage stellen“, so Raoul Giebenhain, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion, der mit seiner Familie selbst in Weiten-GesĂ€ĂŸ lebt.

Der Odenwaldkreis habe sich in seiner Schulentwicklungsplanung immer fĂŒr den Erhalt der kleinen Grundschulen und damit auch fĂŒr das Motto „kurze Beine – kurze Wege“ stark gemacht.

Die Schließung dieser BildungsstĂ€tte wĂŒrde fĂŒr die Kinder einen lĂ€ngeren Schulweg und den Bustransport nach Michelstadt bedeuten, was fĂŒr sechs bis zehnjĂ€hrige eine Belastung darstelle.

„Deshalb ist es fĂŒr die Odenwaldkoalition nur folgerichtig, wenn wir hier fĂŒr die FortfĂŒhrung der Grundschule einstehen“, begrĂŒndet Moritz Promny, Vorsitzender der FDP-Kreistagsfraktion und Abgeordneter im Hessischen Landtag.

„Voraussetzung ist allerdings, dass das Land Hessen – wie in allen anderen Schulen in öffentlicher Hand – zusagt, fĂŒr die personelle Ausstattung Sorge zu tragen“, ist sich Promny mit seinem SPD-Landtagskollegen und Kreistagsvorsitzenden RĂŒdiger Holschuh einig.

Wenn der Antrag der Modernisierungspartner am 12. Dezember im Kreistag beschlossen werde, so Holschuh, sei „der Kreisausschuss beauftragt, umgehend die notwendigen Schritte einzuleiten und dem Kreistag in der ersten Sitzung nach der Sommerpause 2023 Bericht zu erstatten.“

Auch wenn die Grundschule noch bis 2026 unter kirchlicher Leitung stehe, solle der Kreistag eine baldige KlĂ€rung der WeiterfĂŒhrung herbeifĂŒhren, sind sich SPD, ÜWG und FDP einig.

„Solche KlĂ€rungen dauern erfahrungsgemĂ€ĂŸ etwas lĂ€nger“, weiß Georg Raab, der auch Vorsitzender des Schul- und Kulturausschusses im Kreistag ist. Die bevorstehende Landtagswahl wolle man fĂŒr die Vorbereitung und die Beschleunigung einer Entscheidung im Sinne der Kinder nutzen.