NEWS

Der Jugendtreff Höchst initiiert kommunales Sportprojekt: Straßenfußball

HÖCHST. - Mittwochnachmittag ab 15 Uhr, bei gutem Wetter, lĂ€dt der Jugendtreff der Gemeinde Höchst zum gemeinsamen Fußball spielen ein.

Treffpunkt ist der Bolzplatz der Gemeinde, welcher sich zwischen Kindergarten und See, in der NĂ€he des BĂŒrgergrabens befindet.

Als Kernzielgruppe des Projektes „Straßenfußball“ werden 12- bis 18-jĂ€hrige Jungen und MĂ€dchen bestimmt. Das schließt jedoch nicht aus, dass sich auch jĂŒngere und Ă€ltere Heranwachsende am Straßenfußball-Projekt beteiligen. Denn Gespielt wird immer dann, wenn das Wetter mit macht.

Der Bolzplatz soll wieder genutzt werden und bietet sich als öffentlich zugĂ€nglicher Raum bestens fĂŒr regelmĂ€ĂŸige Treffen an. Die Nutzung des Platzes beinhaltet wesentliche Vorteile, berichtet Jugendpflegerin Marlene Wagner.

In diesen öffentlichen RĂ€umen, wĂŒrden die Straßenfußball-AktivitĂ€ten (fĂŒr andere) sichtbar und damit fĂŒr jeden zugĂ€nglich sein.“ Knapp dreißig Jugendliche nutzen den bisher kaum beanspruchten oder monofunktional genutzten Raum, um in ihm sinnvolle und wĂŒnschenswerte sportliche AktivitĂ€ten auszuĂŒben.

„So wird die Teilhabe der Jugendlichen an der Gestaltung des unmittelbaren Lebensraumes gefördert und es entstehen neue BewegungsrĂ€ume und offene soziale Treffpunkte“, fĂŒgt Wagner hinzu.

Kommunale Sportprojekte in solchen Konstellationen werden zu einer wichtigen Alternative zur vereinsorganisierten Jugendarbeit.

Denn neben den Angeboten der örtlichen Sportvereine, ist es wichtig - gerade auch in lĂ€ndlichen Regionen – so etwas wie eine „sportliche Grundversorgung“ in Form von einem offenen Angebot, an festen PlĂ€tzen, zu gewĂ€hrleisten und darĂŒber hinaus Chancen fĂŒr eine sinnvolle und pĂ€dagogisch wĂŒnschenswerte Freizeitgestaltung zu eröffnen.

FĂŒr das Projekt „Straßenfußball“ sind nicht nur variable Regeln, sondern auch variable Organisationsformen charakteristisch. Es zielt darauf ab, junge Menschen zur Selbstorganisation und Selbstbestimmung anzuregen und durch das Organisieren der SpielablĂ€ufe zu lernen, dass es sich in ihrem eigenen Interesse lohnt, Verantwortung zu ĂŒbernehmen.

Beispielsweise gibt es beim Straßenfussball keinen herkömmlichen Schiedsrichter oder Platzwart, sondern mehrere von der Gruppe auserwĂ€hlte Ansprechpartner.

Nach dem Spiel wird entschieden, welches Team die meisten Tore geschossen hat und wĂ€hrend dessen steht das Zusammenspiel der Gruppe unmittelbar im Vordergrund; es besteht Sicht- und Körperkontakt, jeder hat wĂ€hrend des Spiels mit jedem ‚zu tun’. Es gibt viele kleine Pausen und manchmal ein Eis fĂŒr jeden.

Aus sportlichen Gemeinschaftserlebnissen entstehen schnell Kontakte und daraus wachsende Freundschaften. Junge Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen sollen hier gezielt in die AktivitÀten miteinbezogen werden.

Die Einbindung in neue soziale Netzwerke und die Integration in die Sportgruppe könnten durch neue Kontakte und das Zusammen-Spielen entstehen.

Mit dem Begriff „Integration“ soll nicht die „Botschaft“ vermittelt werden, das Projekt diene ausschließlich der Vermittlung von „Toleranz und der sozialen Anerkennung“ des kulturell Anderen und Andersartigen.

Es geht vielmehr darum, dem GefĂŒhl von Ausgrenzung entgegen zu wirken, in dem man Interesse fĂŒr ein gemeinsames Projekt hegt. Ein Projekt gegen Gewalt und fĂŒr die Identifikation mit dem eigenen Lebensraum, den vorhandenen Ressourcen und gegebenen Möglichkeiten innerhalb des Bezirks.

Auch die externe Vernetzung zwischen dem Fußballprojekt des Jugendtreffs und weiteren Institutionen, Organisationen und Gruppierungen ist wichtiger Bestandteil der Jugendarbeit: „Eine Zusammenarbeit mit den örtlichen Sportvereinen, Schulen und Kirchen ist hierbei bedeutsam“, ergĂ€nzt Marlene Wagner.

Ein flĂ€chendeckend organisiertes Programm von sportlichen Abend- und Nachtveranstaltungen, wie z.B „Night Events“, mitternĂ€chtliche Schwimmpartys, und weitere Attraktionen sollen angeboten werden.

Somit kann ein Garant fĂŒr Freizeitspaß auch außerhalb fester Vereinsangebote mit der Aussicht auf mögliche Sportkarrieren in einem Verein ermöglicht werden.

Eine fĂŒr das Projekt „Straßenfußball“ ausgewiesene Zielperspektive ist, vor allem jene Kinder und Jugendliche anzusprechen, die nicht im Verein sind oder informell Sport treiben, diese aber an bestehende Vereinsangebote heranzufĂŒhren.

Das Engagement und die lĂ€ngerfristige Teilhabe an diesem Projekt entsteht vor allem dann, wenn eine positive Selbstwahrnehmung als „Sportler“ in einem Team mit Sportbegeisterten erfolgt. Foto: Marlene Wagner