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So wenig Erwerbslose im SGB-II-Bezug wie seit Jahren nicht

Odenwaldkreis einzige südhessische Region, in der die Arbeitslosenquote sinkt

ODENWALDKREIS. - Im Odenwaldkreis ist die Zahl der Arbeitslosen, die Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II beziehen, im Juni 2017 so niedrig wie seit Jahren nicht. Das geht aus dem jüngsten Bericht des Kommunalen Job-Centers hervor.

Waren im Juni 2016 noch 1.810 Bezieher von SGB-II-Leistungen arbeitslos und im Mai dieses Jahres 1.678, so sind es aktuell 1.623. Diese geringe Zahl an Arbeitslosen im SGB II für einen Juni wird nur im Jahr 2008 mit 1.618 unterboten.

Insgesamt waren im Odenwaldkreis im Juni dieses Jahres 2.574 Männer und Frauen arbeitslos. Zu den 1.623 im SGB II kommen noch 951 im SGB III, also Bezieher von Arbeitslosenversicherung, hinzu. Das sind zwei mehr als im Vormonat, so dass die Reduzierung der Gesamtzahl allein auf der Entwicklung im SGB-II-Bereich beruht.

Summa summarum sind 53 Bürgerinnen und Bürger weniger arbeitslos als im Mai 2017. Die Arbeitslosenquote ist von 5,0 auf 4,9 Prozent gesunken. Diese Entwicklung gab es in Südhessen nur im Odenwaldkreis, in den anderen Regionen ist die Quote unverändert geblieben. Die Quote in Südhessen reicht von 3,7 Prozent an der Bergstraße bis 5,9 Prozent in der Stadt Darmstadt.

Einen deutlichen Rückgang im Odenwaldkreis gab es bei den Älteren ab 50 Jahren. Hier sind 43 Männer und Frauen weniger erwerbslos als im Vormonat, nämlich 1.005. Davon befinden sich 573 im SGB-II- und 432 im SGB-III-Bezug.

Die Zahl erwerbsloser Frauen ist weiter gefallen und liegt nun bei 1.241. Das sind 27 weniger als im Vormonat. 812 Frauen beziehen SGB-II- und 429 SGB-III-Leistungen. Einen Rückgang gab es auch bei der Zahl junger Erwachsenen im Alter zwischen 15 bis 24 Jahren, und zwar von 294 auf 288. Von ihnen entfallen 165 auf das SGB II und 123 auf das SGB III.

Für den Odenwaldkreis sind 557 freie Arbeitsstellen gemeldet. Dies ist ein Anstieg um 13,4 Prozent (66 Stellen) zum Vormonat und zum Vorjahr eine Reduzierung um 16,7 Prozent. Die offenen Stellen verteilen sich unter den ersten drei Plätzen auf die Berufsbereiche Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung mit 212, gefolgt von Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit mit 109 sowie Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung mit 84 Stellen.

Im Bereich der Wirtschaftszweige sind unter den ersten Drei 210 Arbeitsstellen in der Zeitarbeit, 92 im verarbeitenden Gewerbe sowie 62 im Gesundheits- und Sozialwesen gemeldet.

In den kommenden Sommermonaten ist von einem leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit auszugehen, da saisonbedingt im Sommer weniger Einstellungen erfolgen.

Das Kommunale Job-Center hat im Juni insgesamt 2.755 Bedarfsgemeinschaften betreut. Das sind 23 weniger als im Vormonat, aber die aktuelle Anzahl ist identisch mit dem Vorjahresmonat 2016. In den Bedarfsgemeinschaften leben aktuell 5.967 Personen.

Darunter befinden sich 2.975 Frauen und 1.620 Kinder unter 15 Jahren mit Anspruch auf Leistungen nach dem SGB II. Der Anteil der Kinder ist von 26,8 Prozent auf 27,1 Prozent angestiegen. Ebenso auch der Anteil der ausländischen Mitbürger von 40,8 Prozent auf 41,2 Prozent.

In Deutschland insgesamt ist die Zahl der Arbeitslosen auf 2,473 Millionen gesunken. Das ist zum Vormonat ein Rückgang um 25.000 Männer und Frauen und zum Vorjahresmonat sogar ein Rückgang um 142.000. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Punkte auf 5,5 Prozent.