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Solidarität mit den ZugbegleiterInnen der Odenwaldbahn

„Gemeinsam für RESPEKT!“: Thomas Pfeifer, Betriebsratsvorsitzender der Vias Rail GmbH, Betriebsrätin Sybille Diehl (beide Mitglied der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG), DGB-Kreisvorsitzender Harald Staier und DGB-Regionssekretär Horst Raupp (von links nach rechts). Foto: Pressedienst DGB Odenwaldkreis

DGB Odenwaldkreis unterstützt Betriebsrat der Vias Rail GmbH: „Schluss mit der Gewalt gegen Beschäftigte“

ODENWALDKREIS. / ZELL. - Der Kreisvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) im Odenwaldkreis erklärt sich solidarisch mit dem Betriebsrat der Vias Rail GmbH (Odenwaldbahn), der in einem Offenen Brief aggressives Verhalten sowie zunehmende verbale und tätliche Übergriffe von Maskenverweigerern und „Querdenkern“ gegen Zugbegleiternen zum Thema macht.

Der Stellvertretende DGB-Kreisvorsitzende Lothar Löll (Oberzent), Lokführer auf der Odenwaldbahn und Vertreter der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG im DGB-Kreisvorstand, machte auf der Vorstandssitzung im Bad Königer Stadtteil Zell deutlich.

„Zugpersonal wird beschimpft, beleidigt und bespuckt, weil unsere Kolleg*innen im Rahmen ihrer Arbeit einzelne Personen an die Maskenpflicht zur Eindämmung der Corona-Pandemie erinnern“.

Inzwischen gebe es sogar Morddrohungen wie: `Halt die Fresse, sonst mach ich Dich kalt wie den Typen an der Tankstelle in Idar-Oberstein` oder „Zieh weiter, nerv mich nicht, sonst steche ich Dich ab´. „Diese Situation ist nicht länger hinnehmbar“, stellte Löll klar.

„Der Brief des Betriebsrats der Vias Rail GmbH ist ein Alarmruf“. DGB-Kreisvorsitzender Harald Staier (Höchst) und DGB-Regionssekretär Horst Raupp (Darmstadt) unterstreichen: „Gewalt ist für die Beschäftigten, die sich tagtäglich für unsere Gesellschaft einsetzen und den Laden am Laufen halten, längst keine Seltenheit mehr.

Zugpersonal, PolizistInnen, Angehörige von Feuerwehr und Rettungsdiensten, Beschäftigte in Sozial- und Erziehungsberufen und in der öffentlichen Verwaltung werden zunehmend zum Ziel von aggressiven Verhalten.

Sie werden beleidigt, angespuckt, bedroht oder Opfer körperlicher Gewalt. Damit muss endlich Schluss sein“. Staier und Raupp stellen klar: „Für Gewalt gegen Beschäftigte darf es keine Toleranz geben.

Beleidigungen, Drohungen und körperliche Angriffe müssen unverzüglich zur Anzeige gebracht und die Täter konsequent juristisch zur Rechenschaft gezogen werden“. Der DGB Odenwaldkreis ruft alle Fahrgäste der Odenwaldbahn auf, „nicht wegzusehen, wenn Zugpersonal beleidigt oder bedroht wird, sondern Zivilcourage zu zeigen und dem Fahrpersonal zur Hilfe zu kommen“.

Als Ursache der Gewalt benennen die GewerkschafterInnen den in vielen Bereichen viel zu schmalen Staat, Einsparungen beim Personal, eine in Teilen verrohte Gesellschaft und die zunehmende Hetze von rechts, die die Hemmschwelle fĂĽr aggressives Verhalten und Gewalttaten drastisch abgesenkt habe.

„Von SchlagWorten, Brand-Sätzen und Morddrohungen zu realen Taten ist es oft nur ein Schritt, wie die rechtsextremen Morde in Hanau, Halle, Idar-Oberstein und an vielen anderen Orten sehr deutlich zeigen“.

Der DGB Odenwaldkreis fordert in diesem Zusammenhang „klare Kante gegen rechte Hassprediger“, mehr Personal im öffentlichen Sektor, eine bessere Sicherheitsausstattung zum Schutz der Beschäftigten und eine Sensibilisierung der Politik, der Arbeitgeber und der Öffentlichkeit für das Thema Gewalt.

Mit einer breit angelegten Kampagne „Respekt. Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch“ unterstützen der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften die Forderung „Schluss mit der Gewalt gegen Beschäftigte“. Infos: www.dgb.de/mensch