Erbach profitiert von der „Hessenkasse“ und verschafft sich neue finanzielle Handlungsspielräume
DARMSTADT / ERBACH. - Am Montag, 13. August, überreichte der hessische Innenminister Peter Beuth im Regierungspräsidium Darmstadt den Vertretern südhessischer Kommunen und Landkreise die Bescheide zur Entschuldung im Rahmen der „Hessenkasse“.
Auch Erbachs Bürgermeister Dr. Peter Traub war unter den Empfängern dieser guten Nachricht aus Wiesbaden.
Die „Hessenkasse“ ist ein Mitte des Jahres gestartetes Entschuldungsprojekt der Landesregierung, um die Kassenkredite der öffentlichen Verwaltungen (vergleichbar mit den Überziehungskrediten im privaten Sektor) kurzfristig mit Landesunterstützung auf Null herunterzufahren.
Die Kreisstadt Erbach hatte solche Kassenkredite verstärkt in Anspruch nehmen müssen, nachdem die städtischen Einnahmen ab 2005 durch Einbrüche bei der Gewerbesteuer und dann noch einmal infolge der Bankenkrise von 2008 stark gesunken waren. 2016 erreichte die Verschuldung durch Kassenkredite den Höchststand von rund 12,6 Millionen Euro.
Die städtische Sparpolitik und die gute wirtschaftliche Allgemeinkonjunktur haben inzwischen dafür gesorgt, dass sich Erbachs angespannte Finanzsituation gebessert hat; dass sie allerdings bis zum Jahresende 2018 sogar auf null Euro zurückgefahren werden kann, ist der Unterstützung durch die „Hessenkasse“ zu verdanken.
Erbach erhält von der Landesregierung 9,7 Millionen Euro für seine Entschuldung und muss davon lediglich die Hälfte (4,85 Millionen Euro) in den nächsten vierzehn Jahren als (Investitions-)Kredit tilgen.
Dies bedeutet eine gewichtige finanzielle Entlastung für die Odenwälder Kreisstadt und verschafft ihr neue Handlungsspielräume und eine positive Zukunftsperspektive!