Votum: Schul-Entscheidung nicht übereilen
HÜTTENTHAL. - Mit der Vorführung des neuen Imagefilms der Dekanatsjugend begrüßte Präses Sandra Schultheis die Vertreterinnen und Vertreter der 24 Kirchengemeinden des Evangelischen Dekanats Odenwald zur jüngsten Tagung der Dekanatssynode in der Mossautalhalle in Hüttenthal.
Auch mit Blick auf den anstehenden landeskirchenweiten Reformprozess „ekhn2030“ ermutigte Dekan Carsten Stein in seiner Andacht, den Blick über den jeweils eigenen Bereich hinaus zu richten.
„Lass das los, was du hast, erweitere deinen Horizont, mach dich auf den Weg“, so habe sinngemäß Gott zu Abraham gesprochen. Wer einen Perspektivwechsel vollziehe, entdecke auch: Neues und Gutes mag darin stecken, Segen darauf liegen.
In seinem Bericht erläuterte Stein, dass es im Nordbereich des Dekanats weiterhin viele Pfarrstellen-Vakanzen gibt; dazu hat kürzlich ein Klausurtag mit Kirchenvorstehenden der Nord-Gemeinden stattgefunden.
Zum Thema Personalien erwähnte der Dekan, dass Kantorin Beate Ihrig die Kirchenmusikstelle in Michelstadt übernimmt; in Bad König entsteht durch ihren Weggang eine Vakanz in diesem Bereich. Die Fachstelle für Gesellschaftliche Verantwortung werde voraussichtlich im Frühjahr neu besetzt, so Stein.
Mit einer Stellungnahme für die in diesen Tagen beginnende Landessynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) positionierte sich die Dekanatssynode zu den Plänen, die Evangelische Grundschule Weiten-Gesäß möglicherweise nur noch bis zum Jahr 2026 zu betreiben.
Nachdrücklich wurde die Bitte formuliert, noch nicht jetzt zu entscheiden, damit alternative Möglichkeiten zum Erhalt der Schule geprüft werden könnten.
Einstimmig nahm die Dekanatssynode unter Vorsitz von Präses Sandra Schultheis die Jahresrechnung für 2019 ab – verspätet wegen der Umstellung auf doppische Haushaltsführung in der EKHN.
Die Jahresrechnung umfasst knapp 7,832 Millionen Euro, wovon gut 6,6 Millionen allein auf den Arbeitsbereich Kindertagesstätten entfallen, erläuterte der innerhalb des Dekanatssynodalvorstands für den Bereich Finanzen zuständige Stefan Tragiser.
Er stellte auch den geplanten Haushalt für das kommende Jahr vor. Dieser umfasst knapp zehn Millionen Euro und wurde ebenfalls einstimmig beschlossen.
Architektin Elke Suden von der Bauabteilung der EKHN-Kirchenverwaltung in Darmstadt stellte den „Gebäudebedarfs- und Entwicklungsplan“ vor. In zurückliegenden Jahrzehnten wurde, so verdeutlichte sie, mehr gebaut, als die Kirchenmitgliederentwicklung dies hergab.
Kirchengebäude sollten künftig vielfältiger genutzt werden, auch außerhalb von Sonntagsgottesdiensten – etwa anstelle eines Gemeindehaues für Gruppen und Kreise. Gemeindebüros sollen nach den Planungen zusammengelegt werden, pro entstehendem kirchengemeindlichem Nachbarschaftsraum gelte es einen zentralen und gut ausgestatteten Verwaltungsstandort zu schaffen, erklärte Elke Suden.
Diese Planungen würden allerdings in den Kirchengemeinden beziehungsweise den künftigen Nachbarschafträumen eingehend beraten werden. Anschließend gehe es dann auch nicht notwendigerweise um das Aufgeben von Gebäuden.
Vielmehr werden die Zuschüsse vonseiten der Landeskirche zur Bauunterhaltung nach einer Kategorisierung zum Teil reduziert werden. Was das für den Gebäudebestand bedeutet, müssen dann bis Ende 2026 die Dekanatssynoden entscheiden.