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Herta Wacker, Markus Fabian (rechts), Anselm Feder und Onkel Bob (im Hintergrund) bei ihrem Galaauftritt in der alten St. Margaretha Kirche in Seckmauern.

SECKMAUERN. - Am Samstag, 24. August anno 2019, versammelte sich auf Einladung der Dorfgemeinschaft Seckmauern ein illustres Publikum in der alten St. Margaretha Kirche zu Seckmauern.

Mit in der Vergangenheit immer wieder erlebtem „Geraune“ ob dieses unbeschreiblich morbiden Charmes der „alten Dame“ betrat das vorwiegend Ü60-Publikum die für Viele mittlerweile buchstäblich heilige Halle des Seckmauerer Kulturangebotes.

Heute sollte es vor musikalischer Pop-Nostalgie und innovativem Odenwald-Kult-Humor nur so strotzen, denn es standen zwei Dinosaurier Odenwälder Pop-Musik mit ihrem aus dem Jenseits wiederbelebten Onkel - in personam Markus Fabian, Anselm Feder und Onkel Bob - auf dem Programm.

Nicht genug damit. Als absolutes Sahnehäubchen wechselte sich das Brensbacher Original Herta Wacker mit ihrer zum Teil kritischen, aber ansonsten zutiefst komischen Sicht auf Weltereignisse und familiäre Interna mit den beiden Musiker-Jungs ab.

Zunächst ging es auf eine musikalische Zeitreise mit Schlager, Rock´n Roll und Beat der fünfziger und sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Sofort fingen etwa 70 Besucher bei Marina-Marina, Rock around the clock, She loves you etc. mitzusingen.

Erklomm die Stimmung so bereits zu Beginn des Abends einen Höhepunkt, so provozierte die scheinbar naive, aber auf den Punkt treffende und hinsichtlich absurder Komik nicht zu überbietende Berichterstattung von Herta Wacker Lachsalven im Publikum, sodass man musiknostalgisch und humoristisch an den Rand einer positiven Überforderung zu driften drohte.

Dieser Verzückungs-Zustand riss auch die ganzen zwei Stunden der Darbietung nicht mehr ab. Es wurde bei „Que Sera“ geschunkelt und zu den Klängen von Santana im Takt mit dem Kopf genickt.

Herta berichtete von der Renovierung des Bades zugunsten bewegungsfreundlicher Gegebenheiten im Alter, so z.B. die ebenerdige Dusche mit einem kleinen Hockerchen zum Draufsitzen, falls „mer mol dummelisch wird“.

Sie würde den Herbert ja nicht überwachen wollen, aber sie hätte mal durchs Schlüsselloch vom Badezimmer geschaut „Unn do sitzt der doch uff dem Hocker unn lässt sisch von dere Brause nass mache. Der hot ausgerechnet uff dem gehockt, wosser wäsche solld. Do hab isch glei de Hocker aus em Bad raus.“

Man kann also alles in allem behaupten, dass Herta und Bob ein wunderbarer Abend war, der die Versprechungen der Ankündigungen mehr als erfüllte.