Freiwilliges Soziales Jahr: eine gesellschaftliche StĂŒtze mit Eigenvorteil
Rotes Kreuz verweist auf den Mehrwert, wenn junge Erwachsene gemeinnĂŒtzig arbeitenERBACH. - Rebecca Staier und LĂ€tizia Meier, beide 19 Jahre alt, haben sich vor dem Einstieg ins Berufsleben fĂŒr ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) beim Deutschen Roten Kreuz im Odenwaldkreis entschieden.
Ihre TĂ€tigkeit fĂŒhrt sie tĂ€glich in die Schule am Drachenfeld in der Kreisstadt, wo etwa 100 SchĂŒlerinnen und SchĂŒler lernen, die mit ihren FĂ€higkeiten bezĂŒglich Lernverhalten und Entwicklungsstand die Erwartungsnormen anderer Schulformen nicht erfĂŒllen können.
Dort unterstĂŒtzen die jungen Frauen Lehrerinnen und Lehrer im Unterricht und sind in die TagesablĂ€ufe der Schulroutine eingebunden. Der persönliche Kontakt zu den SchĂŒlern ist ihnen wichtig, denn dieser bringt ihnen eine ganz besondere Form von Leben nĂ€her.
âWir merken, dass wir etwas Sinnvolles fĂŒr diese Schule und ihre Ziele machen, aber auch fĂŒr uns. An den Aufgaben, die wir hier haben, wachsen auch wir selbst.
Das ist eine gute Vorbereitung fĂŒr unser spĂ€teres Berufslebenâ, bekannten die beiden OdenwĂ€lderinnen im Interview mit einem Fernsehteam der ARD, das die zwei FSJ-Leistenden neulich vor Ort fĂŒr die Hessenschau ĂŒber ihre Erfahrungen befragt hatte.
âEs ist unwahrscheinlich gewinnbringend, auch mal in andere LebensrealitĂ€ten reinschauen zu könnenâ, antwortete Rebecca Staier der Reporterin Lara Trizzino auf ihre Frage nach den BeweggrĂŒnden ihrer Entscheidung.
Auch lerne man viel fĂŒr den Zusammenhalt in einer Gemeinschaft und erfahre, wie wichtig gegenseitige UnterstĂŒtzung im Leben ist. Im Anschluss strebt Meier eine Ausbildung als Hebamme an.
Mit dem Geld, das sie fĂŒr ihre TĂ€tigkeit erhĂ€lt, komme sie gut klar, da sie noch im Elternhaus lebt. âIch habe es keinen Tag bereut, mich fĂŒr das FSJ an dieser Schule zu entscheidenâ, bekennt auch LĂ€tizia Meier, die hervorhebt, dass man im Freiwilligen Sozialen Jahr lerne, ĂŒber den eigenen Tellerrand zu schauen. Sie könne jungen Menschen diesen Schritt zu Orientierung nur wĂ€rmstens empfehlen.
Doch nicht alleine in Schulen ist ein FSJ ĂŒber das Rote Kreuz möglich: âDie jungen Leute vermitteln wir gerne auch fĂŒr ihren Dienst am Menschen in die Krankenpflege, KindergĂ€rten, den Rettungsdienst, Fahrdienste sowie in die Senioren- oder Behindertenhilfeâ, informiert Dagmar Emig-Mally, Hauptabteilungsleiterin Soziale Dienste beim DRK.
Dabei betont sie die vielfĂ€ltigen Perspektiven und erwĂ€hnt, dass die Pandemie auch LĂŒcken in die Besetzung der Dienststellen geschlagen habe. âWir sind jetzt froh, dass sich die Lage etwas entspannt und freuen uns auf alle Bewerbungen, die kĂŒnftig eingehen.
Ăbrigens kann mit einem absolvierten FSJ unter gewissen Voraussetzungen der praktische Teil der Fachhochschulreife erworben werden.â Infos zum FSJ beim Roten Kreuz im Odenwaldkreis unter www.freiwilligendienste.drk-odenwaldkreis.de
Der Beitrag ĂŒber die beiden jungen Frauen an der Schule am Drachenfeld wird voraussichtlich am Donnerstag, 24. Februar, um 19.30 in der Hessenschau im dritten Programm der ARD gezeigt werden.