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Kreistag ruft in zwei Resolutionen Land zu Unterstützung auf

Abgeordnete verlangen bessere Verkehrsanbindung und Hilfen für Wolfsmanagement

ODENWALDKREIS. - In zwei Resolutionen hat der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung das Land Hessen zur Unterstützung wichtiger Projekte aufgerufen. Zum einen fordern die Abgeordneten Verkehrsminister Tarek Al-Wazir auf, die Verkehrsanbindung des Odenwaldkreises über die Bundesstraßen 45 und 38 zu verbessern.

Zum anderen verlangen sie von Umweltministerin Priska Hinz mehr Geld für Tierhalter, sowohl für Entschädigungen, wenn ein Wolf Tiere gerissen hat, als auch für einen wirksamen Herdenschutz vor möglichen Wolfsangriffen.

Der Kreistag kritisiert in der von SPD und CDU eingebrachten Resolution zur Verkehrsanbindung, dass Al-Wazir den Ausbau der Bundesstraße 45 zwischen Groß-Umstadt und Dieburg sowie die Umgehung von Groß-Bieberau an der Bundesstraße 38 auf Jahre zurückgestellt habe, obwohl diese Projekte im Bundesverkehrswegeplan als vordringlich eingestuft worden seien.

Die Entscheidung des Ministers „ist für uns als ländlichen Kreis so nicht hinnehmbar“, wie es in der Resolution heißt. Durch sie werde der ländliche Raum „in seinem berechtigten Interesse an einer guten infrastrukturellen Anbindung an die Ballungszentren“ verletzt und bleibe wirtschaftlich hinter seinen Möglichkeiten zurück.

Zugleich verliere der Odenwald an Attraktivität als Wohn- und Erholungsgebiet. Der Kreistag fordert Al-Wazir auf, „die Planung zur Umsetzung des Bundesverkehrswegeplans unverzüglich zu überarbeiten“.

Die Resolution zum Wolfsmanagement fußt auf einer Diskussion in der jüngsten Sitzung des Umweltausschuss des Kreistags. Zur Formulierung hatte der Ausschuss unter dem Vorsitz von Eva Heldmann (SPD) gemeinsam mit dem zuständigen Kreisbeigeordneten Andreas Funken (CDU) eine Arbeitsgruppe gebildet, zu der auch Tierhalter und Naturschützer gehörten.

Der Kreistag nahm die Resolution einstimmig an und fordert das Umweltministerium auf, den betroffenen Tierhaltern im Rahmen einer Soforthilfe den entstandenen Schaden schnell zu ersetzen. Außerdem solle Hinz eine „umfassende Entschädigungsregelung/-satzung ,Große Beutegreifer’ erarbeiten, die noch in dieser Legislaturperiode in Kraft tritt“.

Als vorbildlich nennt die Resolution einen entsprechenden Ausgleichsfonds in Bayern. Der Kreistag fordert überdies, den Tierhaltern „ausreichende finanzielle Mittel für einen effektiven Herdenschutz zur Verfügung zu stellen“. Hinz solle dazu ein wirksames Förderprogramm auflegen.