Raum für Menschen mit und ohne Behinderung
Bauprojekt der Nieder-Ramstädter Diakonie in Erbach + + + Verein fördert FerienhausERLENBACH. - Viele sprechen derzeit über die Inklusion von Menschen mit Behinderungen. Als „gelungenes Beispiel“ für deren gleichberechtigte Teilhabe am Alltagsleben hat Landrat Frank Matiaske heute, am Freitag, 25. August, ein neues Wohnprojekt in Erbach gewürdigt.
„Hier werden Menschen mit Behinderungen nicht abgeschottet leben, im Gegenteil“, sagte er beim symbolischen ersten Spatenstich für das Bauvorhaben der Nieder-Ramstädter Diakonie und des Unterstützungsvereins Christophorus e.V. Südhessen.
Auf dem Areal des früheren Hotels Erlenhof im Erbacher Stadtteil Erlenbach errichtet die Diakonie Wohnungen für 17 Behinderte. Außerdem wird es ein Ferienhaus für Menschen mit und ohne Behinderung geben.
Dieses Gebäude wird zum wesentlichen Teil über den vor 20 Jahren gegründeten Unterstützungsverein Christophorus e.V. Südhessen finanziert, der dafür etliche und teils große Spenden erhalten hat, wie die Erste Vorsitzende des Vereins, Elke Elisabeth Mühlhäuser, berichtete.
„Wir erreichen damit ein langersehntes Ziel. Hier wird das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung erlebbar“, sagte sie und dankte allen Spendern. Matiaske lobte Mühlhäusers Einsatz: „Sie gehen die richtigen Wege.“ Der evangelische Pfarrer von Erbach, Andreas Höfeld, würdigte die Idee für das Ferienhaus als „innovativ“.
Die Nieder-Ramstädter Diakonie erwarb das Gelände im Jahr 2012. Dort stand zuvor der Erlenhof, ein von Heinz und Elle Heilmann betriebenes Hotel. Weil es niemand übernehmen wollte, mussten sie es aufgeben. Gut 60 Jahre lang hatten sie das Haus und an gleicher Stelle zuvor einen Landwirtschaftsbetrieb geführt.
Daran erinnerten Matiaske, der Erbacher Bürgermeister Harald Buschmann und der Kaufmännische Vorstand der Diakonie, Walter Diehl. Zum Ehepaar Heilmann gewandt, das ebenfalls zum Spatenstich gekommen war, sagte Diehl: „Es wird hier einen neuen Erlenhof geben.“ Beide zeigten sich mit den Plänen für ihr früheres Grundstück zufrieden: „Das hört sich alles gut und positiv an.“
Buschmann sagte, das Projekt sei ein Ausdruck des Willens zur Gestaltung des sozialen Zusammenhalts. „Das ist heute wichtiger denn je.“ Geplant wird das Vorhaben von dem Mühltaler Architekturbüro „planungsgruppeDREI“.
Wie der Architekt Jochen Dreibholz erläuterte, werden die Häuser zweigeschossig errichtet. Zwischen den drei Wohnhäusern, die in Form eines „U“ angeordnet werden, und dem Ferienhaus wird es einen Hof geben.
Der Spatenstich war Diehls letzter offizieller Termin als Kaufmännischer Vorstand der Nieder-Ramstädter Diakonie. Sein Nachfolger Christian Fuhrmann nahm an dem Spatenstich ebenfalls teil. Ende 2018 sollen die Gebäude bezugsfertig sein. Sie werden nicht isoliert liegen, denn auf dem benachbarten Areal, das die Stadt Erbach als Wohngebiet ausgewiesen hat, werden in absehbarer Zeit Wohnhäuser entstehen.