NEWS

NachbarschaftsrÀume: Planungen benötigen noch Zeit

MICHELSTADT. - Die Festlegung der kĂŒnftigen NachbarschaftsrĂ€ume im Evangelischen Dekanat Odenwald benötigt noch Zeit.

Bei der jĂŒngsten Tagung der Dekanatssynode im Neuen Gemeindehaus in Michelstadt stimmten die Vertreter der 24 Dekanatskirchengemeinden zwischen Wald-Amorbach und Neckarsteinach unter Vorsitz von PrĂ€ses Sandra Schultheis mehrheitlich dafĂŒr ab, erst bei der Juli-Synode die Grenzen festzulegen.

Vorangegangen war eine lĂ€ngere, teilweise auch emotionale Diskussion darĂŒber, welche Gemeinden im Nordbereich des Dekanats ab 2024 zusammen einen Nachbarschaftsraum bilden.

WĂ€hrend die NachbarschaftsrĂ€ume in der Mitte und im SĂŒden klar sind, benötige – so das Votum mehrerer Gemeinden – die Frage, ob der Nordbereich aus einem einzigen Raum oder aus zweien bestehen werde, noch weiterer Überlegung.

Zur Diskussion stand der Vorschlag, dass die Kirchengemeinden Bad König, Zell, Kirchbrombach, Seckmauern, Höchst, MĂŒmling-Grumbach sowie die Gesamtkirchengemeinde Breuberg (Neustadt, Sandbach und Wald-Amorbach) und die Bergkirchengemeinde LĂŒtzelbach (Rimhorn und LĂŒtzel-Wiebelsbach) einen Nachbarschaftsraum darstellen.

Sie hĂ€tten zusammen derzeit knapp 13.000 evangelische Kirchenmitglieder, der Raum Mitte (Kirchengemeinden Erbach, Michelstadt, WĂŒrzberg, Weiten-GesĂ€ĂŸ, Vielbrunn und Steinbach) aktuell gut 10.700 Mitglieder und SĂŒd (Kirchengemeinden Mossau, GĂŒttersbach, Beerfelden, Rothenberg, Hirschhorn und Neckarsteinach) momentan knapp 8.500 Mitglieder.

Bis Ende des laufenden Jahres NachbarschaftsrÀume zu bilden, ist die Aufgabe aller 25 Dekanate (Kirchenkreise) der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN).

In diesen Bereichen arbeiten Gemeinden kĂŒnftig intensiver zusammen, bis hin zu Fusionen. Hintergrund ist der durch SparzwĂ€nge und immer grĂ¶ĂŸer werdenden Personalmangel begonnene Prozess „ekhn2030“.

Dekan Carsten Stein informierte das einem Parlament vergleichbare Kirchengremium weiterhin ĂŒber den Stand der Planungen fĂŒr die Evangelische Grundschule Weiten-GesĂ€ĂŸ. Bekanntlich erwĂ€gt die Landeskirche, die TrĂ€gerschaft fĂŒr die Bildungseinrichtung im Jahr 2026 aufzugeben, um auch hier dem Einsparbedarf Rechnung zu tragen.

Erfreulich sei zu erfahren, wie groß die WertschĂ€tzung gegenĂŒber dieser Schule sei. Ermutigend sei auch die SchĂŒlerzahl der kommenden Jahre, 44 neue Anmeldungen gebe es derzeit. Die Stadt Michelstadt habe zugesagt, auf die Miete fĂŒr das GebĂ€ude zu verzichten.

Stein sieht gute Chancen, die Schule in kirchlicher TrĂ€gerschaft zu erhalten; klar sei aber auch: „Wenn die Landessynode fĂŒr die Schule entscheidet, muss sie im Dekanat grĂ¶ĂŸeren Stellenwert haben als bisher.“

Die Kirchengemeinde Schöllenbach-Bullau hat nach 130 Jahren ihrer Existenz ihre Auflösung zum Jahresende beschlossen, so der Dekan weiter.

Hintergrund ist auch hier die Neugliederung: KĂŒnftig wird das auch kommunal zu Erbach zĂ€hlende Bullau zur dortigen evangelischen Kirchengemeinde gehören, Schöllenbach hingegen zu Beerfelden (beide kommunal Oberzent).

Angespannt sei nach wie vor die Vakanzsituation im Nordbereich des Dekanats, erklĂ€rte Stein ebenfalls. Aber es gebe auch erfreuliche Entwicklungen: So hat ein neuer Ausbildungskurs fĂŒr Lektorinnen und Lektoren (also Ehrenamtliche in der Gottesdienstgestaltung) mit elf Personen begonnen.

PrĂ€ses Sandra Schultheis informierte die Synodalen ĂŒber das Thema PrĂ€ventionsschutz, welches gerade wegen der Bedeutung der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der Kirche wichtig sei. Ein Konzept dazu sei erstellt worden, die Kirchengemeinden erhalten es demnĂ€chst.

Außerdem, so Schultheis, stehe wieder ein Dekanats-Kleinbus zur VerfĂŒgung; er kann von Kirchengemeinden ausgeliehen werden.