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Vernetzter Kampf gegen Multiresistente Erreger (MRE)

Dr. med. Ulrich Falk (Ltd. Medizinaldirektor des Gesundheitsamtes des

Gesundheitszentrum Odenwaldkreis erhält MRE-Qualitätssiegel

ODENWALDKREIS / ERBACH. - Die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung auf hohem Niveau ist das Ziel aller Akteure im Gesundheitswesen. Dieser Qualitätsanspruch setzt voraus, dass neue Herausforderungen und Gefahren in der Patientenversorgung frühzeitig erkannt und konsequent bekämpft werden.

Die zunehmende Gefährdung durch immer resistentere Erreger stellt ein großes Problem bei der Behandlung von Infektionen dar. Zu den wichtigsten MultiResistenten Erregern (MRE) gehören Methicillinresistente Staphylococcus aureus-Stämme (MRSA), Vancomycinresistente Enterokokken (VRE) und Extented Spectrum Beta Lactamase (ESBL) bildende Enterobakterien und weitere sogenannte Gram-negative Bakterien (MRGN).

Regionale Netzwerke im Kampf gegen MRE

Um der weiteren Zunahme von Antibiotikaresistenzen entgegenzusteuern müssen eine kluge Antibiotikaanwendung geschult, angemessene Hygienemaßnahmen umgesetzt und MRE-Träger erkannt und nach Möglichkeit von dem MRE saniert werden.

Da das MRE-Problem aber nicht nur Krankenhäuser, sondern in zunehmendem Maße auch andere Einrichtungen des Gesundheitswesens betrifft, muss hierzu eine gute Abstimmung zwischen den beteiligten Gesundheits- und Gemeinschaftseinrichtungen erfolgen.

Die Bildung regionaler Netzwerke ist dabei ein entscheidender Schritt. Das Hauptziel der regionalen Netzwerke ist eine Koordination des infektionshygienischen Managements multiresistenter Erreger in Gesundheits- und Gemeinschaftseinrichtungen in den beteiligten Kreisen im Sinne des vorbeugenden Gesundheitsschutzes für die Bevölkerung.

Patienten sollen vor Infektionsgefahren geschützt werden, denen Sie im Rahmen der medizinischen Behandlung ggf. ausgesetzt sind. Hierzu soll vor allem ein einheitliches, qualitätsgesichertes Vorgehen erarbeitet werden, um die Verbreitung von Problemkeimen in Krankenhäusern, Rehakliniken, Arztpraxen, ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen sowie in Rettungs- und Transportdiensten zu verhindern.

Eine Vernetzung der Projektteilnehmer auf allen Ebenen soll die Kommunikation zwischen den Einrichtungen fördern und eine optimierte Patientenversorgung ermöglichen.

MRE-Qualitätssiegel für Kreiskrankenhaus Erbach

In einer feierlichen Veranstaltung in Darmstadt wurden im Mai 2016 die ersten hessenweit einheitlichen MRE-Qualitätssiegel an 21 Mitglieder des MRE-Netzwerkes-Südhessen vergeben. Das Gesundheitszentrum Odenwaldkreis ist seit dem Gründungsjahr 2012 Mitglied in diesem Netzwerk und hat an dem zweijährigen Zertifizierungsprozess teilgenommen, mit dessen Abschluss die Vergabe des
Qualitätssiegels erreicht wurde.

In der Urkunde heißt es: „Im Rahmen des Zertifizierungsverfahrens konnte festgestellt werden, dass die Kriterien im Umgang mit Multiresistenten Erregern (MRE) in besonderem Maße erfüllt werden. Deshalb darf das Siegel bis zum 31.12.2017 geführt werden.“

Weitere Informationen: Gesundheitszentrum Odenwaldkreis GmbH, Abt. Hygiene – Tina Brunner,
Telefon: 0 60 62 - 79 3024, Internet: www.GZ-Odw.de