Kultur im Ländlichen Raum in der Diskussion
50 Kulturschaffende aus dem Odenwald waren der Einladung des Forums Kunst und Kultur der Hessischen Sozialdemokratie in die Kleinkunstbühne Patat nach Michelstadt gefolgtODENWALDKREIS / MICHELSTADT. - Landtagsabgeordneter Rüdiger Holschuh begrüßte die Podiumsteilnehmer und Gäste im Patat. Unter den eingeladenen Diskutanten war auch Professor Wolfgang Schneider von der Universität Hildesheim. Dort begleitet er die einzige deutsche Professur für Kulturpolitik.
Für Schneider begründet sich die Förderung der Kultur organisch aus Art. 5 des Grundgesetzes und der UNESCO Menschenrechtskonvention. „Es gibt ein Menschenrecht auf Kultur“. Für den kommunalen Bereich versteht Schneider die Kulturpolitik als einen Teil der Daseinsvorsorge.
„Wir brauchen so etwas wie eine kulturelle Grundversorgung auch und gerade auf dem Land“. Deshalb plädierte er für eine Stärkung der Ressourcen. „Ich bin aber davor überzeugt, daß sich gerade hier die Kulturpolitik konzeptionell kümmern muß“. Deshalb schlug er ein „Forum der Akteure“ vor in dem die Kulturschaffenden in einem Netzwerk zusammengefasst werden.
Regional ist der Odenwaldkreis im Kultursommer Südhessen involviert aber auch durch zahlreiche – insbesondere ehrenamtlich motivierte Initiativen – vertreten.
Auf dem Podium wurde dieses Engagement durch Rekha Krings vom Sound oft the Forest repräsentiert, die mit großer Leidenschaft von dem jährlich stattfindenden Festival „am Stausee“ berichtete.
Gabriele von Lutzau, die als Künstlerin und Bildhauerin im Odenwald und Frankfurt tätig ist, machte keinen Hehl daraus, dass ihr Herz eigentlich für den Odenwald schlägt. Mit ihrer Begeisterung könnte viel bewegt werden.
Schließlich schilderte Dirk Daniel Zucht vom Erbach-Michelstädter Theatersommer und der Theaterschule Odenwald seine Erfahrungen. „Bundesmittel bekamen wir erst, nachdem wir nachgewiesen hatten, daß der Odenwald eine bildungsferne Region ist“.
Die Veranstaltung, von der stellvertretenden Vorsitzenden des Forums Kunst und Kultur Gisela Stang moderiert, war ein erster Impuls. Um so schöner, dass Landrat Frank Matiaske am Ende das Fazit prägt: „In Zukunft wird die Kulturpolitik ein Markenzeichen des Odenwalds sein“. Foto: Büro Rüdiger Holschuh