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Großschadensereignis Wohnhausbrand zeigt Fähigkeit zur Hilfsbereitschaft

Die Feuerwehr und das Rote Kreuz leisteten hervorragende Rettungshilfe beim Wohnhausbrand in der Geisgasse.

Diana Weil-Zimmermann vom Sozialamt der Stadt Beerfelden bei der Einsatzleitung und Koordination der Unterbringung der Brandopfer.

OBERZENT / BEERFELDEN. - Dramatische Situationen wie das jüngste Großschadensereignis in der Beerfeldener Geisgasse in der Nacht von Sonntag auf Montag, 4. auf 5. Dezember, zeigen die Fähigkeit zur Hilfeleistung und das nachbarschaftliche Mitgefühl für die Betroffenen. Dies lässt sich in den Morgenstunden des Montag, 5. Dezember, erkennen, als die Weihnachtsbeleuchtung erloschen ist, die in den Nächten des Advent und der Weihnachtszeit die Botschaft der Menschlichkeit erstrahlen lässt.

Die Generationenhilfe Oberzent in Beerfelden und der Arbeitskreis der „Kümmerer“, die sich seit langer Zeit um die Flüchtlingshilfe bemühen, ist von den Leistungen der Rettungsorganisationen und der Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung tief beeindruckt und dankbar.

Durch den Brand mussten insgesamt 42 Menschen, darunter zahlreiche Kinder und Babys, bei Frost und Dunkelheit aus den Häusern evakuiert werden. Dadurch, dass die Rettungsleitstelle einen Massenanfall von Verletzten ausgerufen hatte, kamen Feuerwehren aus den umliegenden Städten und Gemeinden mit 124 freiwilligen Feuerwehrleuten, darunter viele Atemschutzgeräteträger, schwerem Löschgerät und drei Drehleitern zu dem Schadensereignis zur Hilfeleistung (FACT berichtete unter: www.fact-in-deutschland.de/bundesland/hessen/odenwaldkreis/details/?tx_ttnews).

Stellvertretender Kreisbrandinspektor Rolf Scheuermann und Stadtbrandinspektor Bernd Ihrig leiteten den Einsatz. Es gab einen toten Einwohner aus dem ersten Stockwerk zu beklagen. Die Familien aus dem Dachgeschoss flüchteten an der Außenantenne des Hauses und brachten sich in Sicherheit, weil die Flammen im Treppenhaus sich bereits ausgebreitet hatten. Eine Frau sprang in ihrer Not vom Balkon in den Garten und brach sich das Bein.

Die Familie im Obergeschoss verlor ihre gesamte Habe, Wohnungseinrichtung, Kleidung und Geld mit allen Formalitäten und Ausweisen. Sie steht nach ihrer Flucht vor einem völligen Neuanfang. Die Generationenhilfe hat unverzüglich damit begonnen, Hilfen zu organisieren.

Schließlich müssen die Schulranzen der Kinder und das Unterrichtsmaterial wieder beschafft werden. Computer und Lernmaterial sind vernichtet. Mit Hilfe psychosozialer Beratungen wird versucht, den tiefgreifenden Schock und die Traumatisierung zu bewältigen.

Helfer aller Ortsgruppen des Roten Kreuzes aus Beerfelden und der Nachbargemeinden bis nach Bad König, Vielbrunn und Würzberg waren zur Stelle, um mit Feldbetten Unterkünfte im nahe gelegenen Bürgerhaus und in der Kirche aufzubauen, wärmende Getränke anzubieten, Essen und Trinken bereitzustellen. In bewundernswerter Umsicht bewährte sich die Organisation der Rettungshelfer unter Leitung von Elke Wilhelm und ihrem Team.

Die Stadt Beerfelden setzte ein Organisationsteam mit Diana Weil-Zimmermann vom Sozialamt an der Spitze ein, um die Flüchtlinge im Stadtgebiet entsprechend unterzubringen. In Abstimmung mit den für die ausländischen Mitbürger zuständigen Kreisbehörden wurden im Laufe des Tages Schritt für Schritt geeignete Wohnungen gefunden und zur Anmietung bereitgestellt. An Einrichtungen ist einiges noch zu unternehmen. Bürgermeister Gottfried Görig und Landrat Frank Matiaske waren noch in der Nacht zur Unglücksstelle geeilt.

Die Generationenhilfe und die „Kümmerer“ bemühen sich aus den Beständen ihres Möbellagers und ihrer Kleiderkammer nach besten Kräften Hilfestellungen zu geben. Daher waren die ehrenamtlichen Helfer freudig überrascht, von der spontanen Hilfsbereitschaft der Beerfeldener Bevölkerung. Dies zeigte sich in der Anlieferung von großen Wäschebündeln und Kleidersäcken, die sich im Flur des Bürgerhauses stapelten.

In diese turbulente Situation Ordnung zu bringen ist Aufgabe der ehrenamtlichen Helfer und des anerkennungswerten Managements der Stadtverwaltung. Materielle Gaben und finanzielle Spenden können über die Generationenhilfe Oberzent abgewickelt werden.

Ansprechpartner sind Brigitte Schanbacher und Renate Löw. Die Kontonummern der Generationenhilfe sind bei der Volksbank Oberzent DE12508635130004491866 und der Sparkasse Odenwaldkreis DE12508519520030011217.

Der Helferkreis bedankt sich bei den Rettungskräften der Feuerwehr und des Deutschen Roten Kreuzes, der Stadtverwaltung und der Kreisbehörde, der evangelischen Kirchengemeinde sowie den vielen hilfsbereiten Mitbürgern für ihr Mitgefühl und ihre humanitäre Haltung in dieser dramatischen Situation.