Förderpreis-Stipendium geht an Tizia Marie Schott aus Rimhorn
Auszeichnung: Rotary Club ermöglicht Studienaufenthalt einer Odenwälder Abiturientin im AuslandODENWALDKREIS / MICHELSTADT. - Zu den Höhepunkten im Jahr des Rotary Clubs Erbach-Michelstadt zählt die Verleihung des Förderpreis-Stipendiums, das seit 1992 alljährlich an den bzw. die beste Abiturientin des Odenwaldkreises vergeben wird.
Die Förderpreisträgerin 2018 heißt Tizia Marie Schott und kommt aus dem Lützelbacher Ortsteil Rimhorn. Die 18 Jahre alte Abiturientin kann sich mit einer Förderung von 10.000 Euro ihren Traum erfüllen, im Rahmen ihres Studiums der Chemiewissenschaft ein Auslandssemester in den USA zu absolvieren.
In der Feierstunde am Mittwoch, 20. Juni, im historischen Rathaus von Michelstadt durfte der amtierende Sitzungspräsident Rolf Kohlhage unter den Ehrengästen auch den Stifter des Preises, das Ehrenmitglied Dr. Walter Wasserbäch, und Vertreter aus den vier Schulen begrüßen.
In seiner Laudatio auf die aktuelle Preisträgerin würdigte der Vorsitzende der Auswahlkommission, Jens Ruppert, die charakterliche Reife und Ziel- und Werteorientierung der jungen Frau. In einem eintägigen Assessment Center konnte die Preisträgerin die zehnköpfige Jury mit ihrem überzeugenden Auftreten und ihren Vorstellungen für sich gewinnen.
Die frisch gebackene Abiturientin am Michelstädter Gymnasium strebt eine berufliche Zukunft in der Pharmaforschung an, nicht zuletzt, um menschliches Leiden durch schwere Krankheiten verringern und ersparen zu helfen, wie sie in ihrer Dankesrede betonte.
In ihrer Freizeit engagiert sie sich in der Kirchengemeinde und im Kindergarten. „Ich will neue Herausforderungen annehmen, diese meistern und daran wachsen“, blickt sie auf die nächsten Stationen ihres Lebens.
Dass auch ohne Preisgeld die Teilnahme am Wettbewerb ein Gewinn für junge Menschen bedeutet, stellte Udine Abel aus Höchst kurz vor. Die 19 Jahre Abiturientin schilderte die Erfahrung so: „ Das professionelle Assessment Center war für mich eine tolle Erfahrung und Bereicherung, so habe ich zum Beispiel meine kommunikativen Fähigkeiten weiter verbessern können. Dafür bin ich sehr dankbar.“
Wie sie, erhielten die weiteren anwesenden Bewerber eine Anerkennungsurkunde zusammen mit einem Buchgeschenk für ihr Engagement.
In seiner Festrede ging Jork Herrmann auf die Bedeutung des „Bürgerschaftlichen Engagements im Spannungsfeld der Interessen“ ein. Ausgehend von einer Begriffsdefinition stellte der Redner fest, dass oft in den Statistiken über Ehrenamt eine eindeutige Abgrenzung zum Hobby wie zum Eigennutz nicht möglich ist.
Wie freiwillig und völlig frei von Eigeninteressen Menschen sich für Menschen, die Umwelt oder eine gute Sache engagieren, hänge von unzähligen Faktoren ab.
Herrmann, selbst Förderpreisträger des Jahres 2002, arbeitet als Leiter der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit des Instituts der deutschen Wirtschaft und des Bereichs „Wirtschaft und Bildung“ der IW Medien GmbH.
Das Institut hat 2012 im Auftrag der Bundesregierung den ersten deutschen Engagementbericht erstellt. Bemerkenswert: Zweidrittel der Unternehmen und knapp 15 Millionen Einzelpersonen setzen sich aktiv ohne unmittelbare Gegenleistung für das Gemeinwesen ein.
Diese Leistungen könnten gar nicht hoch genug gewürdigt werden, zitierte er namhafte Politiker. Kritisch merkte Herrmann aber auch an, dass „der Staat sich an vielen Stellen nicht aus der Verantwortung stehlen dürfe.“
Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Thorsten Klingelhöfer-Marquard am Klavier und Patrick Kunik (Klarinette). Die beiden Musiker bereicherten den feierlichen Rahmen mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart und Robert Schumann.