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Rund 200 Winkraftgegner skandierten: „Wer den Wald quĂ€lt, wird abgewĂ€hlt!“

Demonstration des Vereins Vernunftkraft Odenwald e.V. zum Neujahresempfang der OdenwĂ€lder Partei BĂŒndnis 90 / Die GRÜNEN

ODENWALD / ERBACH. - Passend zu den vor dem Jahreswechsel erfolgten Genehmigungen des RegierungsprĂ€sidiums fĂŒr elf neue Windanlagen im Odenwald wurde die OdenwĂ€lder Partei BĂŒndnis 90 / Die GRÜNEN bei deren Neujahrsempfang mit dem Protest von rund 200 Gegnern der Industrialisierung des Odenwaldes konfrontiert. Aufgerufen zur Demo hatte der Verein Vernunftkraft Odenwald e.V..

Trotz der kalten Witterung trafen Vertreter vieler BĂŒrgerinitiativen aus dem hessischen und badischen Odenwald pĂŒnktlich um 10 Uhr in Erbach ein und nahmen gegenĂŒber dem Eingang der Werner‐Borchers‐Halle Aufstellung.

Ab 10:30 kamen die ersten Parteimitglieder zur Halle und wurden konfrontiert mit Sprechchören wie „Wer den Wald quĂ€lt, wird abgewĂ€hlt!“ und „Keine Windkraft im UNESCO‐Geopark, Industrie gehört nicht in den Wald!“.

Die Reaktionen seien durchaus unterschiedlich gewesen, teilt Peter Geisinger vom Verein Vernunftkraft Odenwald mit. „WĂ€hrend Katrin Göring Eckart recht gelassen zum Eingang strebte, waren andere Parteimitglieder aufgebracht von der Konfrontation mit ihren eigenen frĂŒheren Zielen Wald‐ und Naturschutz.“

Die Demonstranten machten mehr als klar, dass sie nichts davon halten, Wald und Natur im Odenwald mit geplant 400 neuen, ĂŒber 200 Meter hohen Windkraftanlagen „zunĂ€chst zu zerstören, um anschließend ĂŒber das große Ziel >Klimaschutz< wieder >Naturschutz< zu betreiben“.

Dieser Zusammenhang sei aus Sicht der Demonstranten zweifelhaft. „Schließlich steigen die CO2 – Emissionen allein aus der Stromproduktion seit 2009 kontinuierlich an. Das ist auch aus Sicht von Vernunftkraft Odenwald e.V. unvermeidbar, weil ein doppelter Kraftwerkspark betrieben werden muss, um die Versorgungssicherheit nicht zu gefĂ€hrden.“

Kohle‐ und Gaskraftwerke liefen als Regelenergie‐Lieferanten stĂ€ndig im Teillastbetrieb mit und wĂŒrden dabei mehr CO2 aus als im Vollastbetrieb austoßen. Die OdenwĂ€lder Partei BĂŒndnis 90 /die GrĂŒnen habe geschickt auf die Demonstration reagiert, mit einem Angebot zum Dialog.

„Dazu haben wir eine klare Position: Wir waren seit mehreren Jahren im >Dialog<, leider hat uns niemand zugehört. Jetzt sind wir im Kampfmodus. Möglicherweise wechseln wir auch wieder in den Dialogmodus - irgendwann.“