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Erbach vertieft Beziehungen zur portugiesischen Partnerstadt Ansião

Die Erbacher Delegation vor der Berufsschule „ETP Sicó“ in Ansião.

Die Delegation aus Erbach beim Besuch der Feuerwehr von Ansião.

ERBACH / ANSIAO. - Vom 23. bis 28. Januar reiste eine zwanzigköpfige Delegation aus Erbach mit Bürgermeister Dr. Peter Traub an der Spitze in Erbachs Partnerstadt Ansião im Herzen von Portugal.

Die Gruppe folgte damit einer Einladung zum Besuch des traditionellen örtlichen Pinienkernfests „Feira dos Pinhoes“.

Unter den Teilnehmern waren auch der Erbacher Stadtverordnetenvorsteher Antonio Marques Duarte (der ursprünglich aus Ansião stammt) sowie zwei Vertreter des Beruflichen Schulzentrums Odenwaldkreis in Michelstadt.

Die erste Nacht verbrachten die Teilnehmer in Lissabon, so dass sie sich zuvor noch einige Eindrücke von der Hauptstadt Portugals verschaffen konnten, bevor es am Donnerstagnachmittag weiter nach Ansião ging. Dort angekommen, wurde die Erbacher Delegation von Bürgermeister António José Domingues begrüßt.

Am Freitag bot sich die Gelegenheit, Ansião und seine Umgebung kennen zu lernen. Auftakt war der Besuch der Berufsschule „ETP Sicó“. Bürgermeister Dr. Traub ließ es sich nicht nehmen, eines der hier gebauten Fahrzeuge, ein motorisiertes Dreirad mit Sensorik, selbst auszuprobieren.

Danach wurde die Firma Friesen besichtigt, Hersteller von hochwertigen Zigarrenkisten und einer der größten Arbeitgeber Ansiãos. Der Geschäftsführer zeigte der Delegation die einzelnen Arbeitsschritte im laufenden Betrieb und beschrieb die Herausforderungen, vor denen Produktionsbetriebe in der EU derzeit stehen.

Am Nachmittag erläuterte die Mitglieder der Feuerwehr von Ansiao den deutschen Gästen ihre Arbeit. Vor allem die großen Löschfahrzeuge, die eigens für den Delegationsbesuch im Betriebshof aufgereiht worden waren, erregten starkes Interesse. Abschließend wurden die Schule „Agrupamento de Escolas de Ansião“ sowie ein städtischer Kindergarten besucht.

Am Abend tauschten sich die politischen Vertreter beider Städte in einer Arbeitssitzung über die Zukunft der partnerschaftlichen Zusammenarbeit aus.

Man war sich einig, dass in Zeiten offener Grenzen und freier Mobilität ein bloßes Kennenlernen im Rahmen gegenseitiger Besuche für die künftige Weiterentwicklung nicht mehr ausreiche. „Warum sollten gerade junge Menschen nach Ansião oder Erbach reisen, wenn es auch interessantere Ziele gibt?“, so der Erbacher Bürgermeister Dr. Traub.

„Wir müssen diese Anreize schaffen, indem die Menschen in Projekten gezielt etwas gemeinsam tun oder erschaffen.“ Sein Kollege in Ansião stimmte diesem Gedanken zu und folgerte daraus, dass beide Städte noch enger zusammenzuarbeiten hätten, um die partnerschaftliche Beziehung zu stärken.

Am Samstag besuchte die Delegation die römische Ausgrabungsstätte „Santiago de Guarda“. Highlight der Ausgrabung ist ein meterlanges Mosaik, das seinerzeit im Bodenbereich einer antiken römischen Villa verlegt worden war.

Am Nachmittag eröffnete Bürgermeister António José Domingues auf dem Marktplatz das Pinienkernfest „Feira dos Pinhoes“ – eine bunte Veranstaltung mit viel Musik, bei der sich alles um die portugiesische Knabberspezialität dreht. Der Samstagabend und der Sonntag boten dann Gelegenheit, beim Fest mitzufeiern, neue Kontakte zu knüpfen sowie die bestehenden aufzufrischen.

Am Abschiedsabend bedankten sich Bürgermeister Dr. Traub und Stadtverordnetenvorsteher Marques Duarte im Namen der Delegation bei Bürgermeister Domingues und den Mandatsträgern von Ansiao für die großartige Gastfreundschaft und die vielen schönen Erinnerungen, für die sie gesorgt hatten.

Die Erbacher Teilnehmer nahmen viele wertvolle Erfahrungen mit nach Hause und waren ganz sicher nicht zum letzten Mal in ihrer Partnerstadt Ansião.